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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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zwar hauptsächlich deshalb, weil sie glauben, irgend jemand treibe sich hier herum und verbreite Seuchen, die für sie bestimmt seien. Also werden sie jedermann, der nicht zu ihrer Reisegesellschaft gehört, nicht sehr höflich aufnehmen. Der Gedanke, im hellen Tageslicht einfach von hier wegzumarschieren, gefällt mir gar nicht. Es dürfte besser sein, wenn wir versuchen, uns diesen Wagen zu schnappen, Murgatroyd. Komm, alter Gauner!“
    Mit katzenartiger Lautlosigkeit schlich er auf das Kontrollgebäude zu. Auf Grund seiner während der vergangenen Nacht gemachten Beobachtungen lagen die Fenster der bewohnten Räume auf der anderen Seite. Man konnte also von dort aus das gelandete Schiff nicht ohne weiteres einsehen. Trotzdem bewegte er sich mit äußerster Vorsicht von einem der gigantischen Stützpfeiler zum nächsten. Als er schließlich die letzte Deckungsmöglichkeit erreicht hatte, mußte er feststellen, daß der Wagen noch immer gut fünfzig Meter entfernt stand.
    „Mit Höchstgeschwindigkeit hin zu der Karre, das dürfte das beste sein“, erklärte er Murgatroyd.
    Calhoun und sein kleiner Gefährte rannten los, hinein in das rosige Licht der Morgendämmerung. Sie hatten fast dreißig Meter zurückgelegt, als irgend jemand aus der Tür des Kontrollgebäudes herauskam und auf den Wagen zuging. Der Mann hörte hinter sich das Geräusch rascher Schritte und drehte sich um. Einen Augenblick lang starrte er Calhoun sprachlos an.
    Das war ein Fremder, und eigentlich sollte auf diesem Planeten kein fremder Mensch mehr am Leben sein! – Das war also die Erklärung dafür, daß man zwei seiner Leute bewußtlos und wahrscheinlich sterbend aufgefunden hatte und daß zwei weitere vermißt waren! Der Eindringling brüllte und riß seinen Blaster heraus.
    Calhoun feuerte zuerst. Das scharfe, reißende Krachen einer Blasterentladung ist nicht zu verkennen. Die Waffe des Eindringlings barst mit einem donnernden Schlag.
    „Los! Tempo!“ schnappte Calhoun.
    Stimmengewirr klang auf. Ein Mann schaute aus einem der Seitenfenster des Gebäudes. Er sah einen Fremden mit einem Blaster in der Hand. Allein dieser Anblick war ein hinreichender Grund, diesen Fremden augenblicklich unschädlich zu machen. Der Späher im Fenster brüllte. Calhoun schickte einen Schuß hinüber, traf aber nur den Fensterrahmen. Es krachte und rauchte, wo die Blasterladung aufgetroffen war.
    Mensch und Tormal erreichten die Verbindungslinie zwischen der Tür des Gebäudes und dem Wagen. Die Tür stand offen. Calhoun brachte den Dexträthylsprüher in Anschlag und pumpte einen dichten, stetigen Strom hochexplosiven Dexträthyldampfes in den Vorraum. Dabei zog er sich langsam zum Wagen zurück, während Murgatroyd aufgeregt um seine Füße tanzte.
    Man hörte das Splittern von Glas. Irgend jemand war durch ein Fenster gesprungen. Dann kam das rasche, trampelnde Geräusch zahlreicher Beine. Die Besatzung des Gebäudes rannte wohl von innen auf die Tür zu. Aber der Flur oder der Raum, der unmittelbar hinter der geöffneten Außentür lag, war angefüllt mit hochwirksamem Narkosegas. Wer hier herauswollte, würde kurz und tief Luft holen und eine Sekunde später am Boden schlummern.
    Drinnen stürzte ein Mann. Calhoun hörte, wie sein Körper auf dem Boden aufschlug.
    Im Gebäude verstärkte sich der Lärm der Stimmen und das Trappeln von Füßen. Männer stürzten reihenweise. Dann erklang für einen kurzen Augenblick das rasselnde Krachen eines Blasters, das in ein dumpfes, dröhnendes, brüllendes Detonationsgeräusch überging. Das hochexplosive Gemisch aus Dexträthyl und Luft hatte Feuer gefangen. Ein Teil des Gebäudedaches flog berstend in die Höhe. Wände krachten zusammen. Fensterscheiben klirrten.
    Calhoun hatte den Wagen fast erreicht. Eine Blasterladung zischte an ihm vorbei. Mit kalter Überlegung bestrich er die ganze Gebäudefront, ohne den Abzug seiner Waffe auch nur eine Sekunde freizugeben. Rauch und Flammen sprangen empor. Mindestens ein weiterer Eindringling sackte in sich zusammen. Calhoun hörte eine schrille Stimme:
    „Wir werden angegriffen! Die Eingeborenen werfen Bomben! Alles hierher! Sammeln! Wir brauchen Hilfe!“
    Das war wohl ein Hilferuf über Funksprechgerät. Wo immer Männer sich aufhielten – ob sie sich nun ausruhten oder müßig gingen oder aus Langeweile irgend etwas zu plündern suchten – sie würden den Appell hören und entsprechend reagieren. Selbst die Reparaturmannschaft des Landegerüstes, die nicht

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