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TS 49: Der Weltraumarzt

TS 49: Der Weltraumarzt

Titel: TS 49: Der Weltraumarzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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weit entfernt sein konnte, würde alles stehen und liegenlassen und zu Hilfe kommen. Auch die Jagdkommandos würden auftauchen, außerdem noch andere Männer mit Fahrzeugen. –
    Calhoun riß Murgatroyd auf den Beifahrersitz. Er betätigte den Starter und schoß mit heulenden Reifen davon.

 
8.
     
    „Man muß sich darüber Rechenschaft geben, daß der Mensch im selben Sinne, wenn auch nicht auf die gleiche Weise wie Ameisen oder Bienen ein geselliges Geschöpf ist. Wenn ein Ameisenstaat gedeihen soll, dann muß es Naturgesetze geben, die den Staat als Ganzes gegen schädliche Handlungen seiner einzelnen Mitglieder schützen. Es genügt nicht, anzunehmen, daß nur die sogenannten Instinkte ein gesellschaftswidriges Verhalten verhindern. Instinktmutationen sind nämlich ebensogut möglich wie erbliche Formänderungen, und zwar nicht nur bei Ameisen, sondern bei allen Lebewesen. Es genügt auch nicht, nur von einer Art gesellschaftlichen Zwanges zu sprechen. Bei Ameisen würde dieser Zwang einen Impuls auslösen, die von der Norm abweichenden Mitglieder der Gemeinschaft zu vernichten. Es gibt Naturgesetze, die einen Ameisenstaat gegen die unter Umständen für ihn verderbliche, reine Instinktkontrolle ebensogut schützen wie gegen das nicht minder gefährliche Abweichen vom normalen Muster der Instinkte und Handlungen, die an sich ja für den Ameisenstaat notwendig und nützlich sind. Es gibt also, kurz gesagt, Naturgesetze und Naturkräfte, die Gemeinschaften gegen ihre eigenen Mitglieder zu schützen haben. In menschlichen Gemeinschaften …“
    Wahrscheinlichkeit und menschliches Verhalten – Fitzgerald
     
    Die Straßen waren selbstverständlich ausgezeichnet. Der Wagen raste dahin. Das eingebaute Funksprechgerät begann aufgeregt zu schnattern. Irgend jemand im unbeschädigten Teil des Landegerüst-Kontrollgebäudes haspelte in hysterischer Erregung seine Meldung ab. Ein Fremder war aufgetaucht, hatte einige Männer getötet und war in einem Wagen entkommen. Dann folgte die ungefähre Beschreibung des Fluchtweges. Der Wagen sei unter allen Umständen abzufangen, und der Fahrer auf jeden Fall unschädlich zu machen. Die Membrane des Lautsprechers klirrte, als die schrille Stimme in sinnloser Wut immer wieder den Befehl wiederholte, der Fremde sei sofort zu töten.
    Plötzlich brach die Stimme mitten im Satz ab. Eine andere klang jetzt kalt und beherrscht aus dem Lautsprecher. Sie schnappte kurze, knappe, scharfe Befehle.
    Calhoun befand sich jetzt auf einer Straße, die in graziösem Bogen nach oben schwang. Sie führte auf eine Brücke. Auf dem Scheitelpunkt zwischen zwei Türmen angelangt, sah er einen anderen Wagen, der ihm mit rasender Geschwindigkeit entgegenkam. Er nahm seinen Blaster in die linke Hand und feuerte, als das andere Fahrzeug neben ihm vorbeizischte. Es gab eine riesige Säule von Flammen und Rauch, als die Duhanne-Zelle des getroffenen Fahrzeuges in einem mächtigen Kurzschluß Wagen und Fahrer in glühenden Dampf und geschmolzenes Metall verwandelte.
    Neue Stimmen schalteten sich ein. Man hatte die Explosion gesichtet, und jeder zufällige Beobachter versuchte seine Meldung zu machen. Das Ergebnis war ein aufgeregtes, unverständliches Geschnatter. Aber die kalte, scharfe Stimme überschrie alle anderen und gebot augenblicklich Schweigen.
    „Derjenige, der geschossen hat“, schnarrte sie, „soll sich melden.“
    „Tschie – tschie – tschie!“ schnatterte Murgatroyd aufgeregt.
    Aber Calhoun hatte verständlicherweise weder Lust noch Zeit, sich zu äußern.
    „Das war der andere! Er hat einen von den unsrigen erwischt“, wütete die eiskalte Stimme. „Einkreisen, dann den Kerl mit dem Blaster fertigmachen! Los, Ausführung!“
    Calhoun jagte mit rasender Geschwindigkeit auf der anderen Seite der Brücke hinab. Sein Wagen heulte auf nur zwei Rädern um die nächste Kurve. Dann flitzte er zwischen zwei gigantischen, leeren Gebäuden hindurch, kam an die Einmündung einer Seitenstraße, wischte hinein und bog an der nächsten Abzweigung nach links ab, dann wieder nach rechts. Aber die Stimmen im Funksprechgerät waren nicht zum Schweigen zu bringen. Einer der Eindringlinge erhielt den Befehl, sich ganz oben auf der höchsten Brücke zu postieren, wo er die niedriger gelegenen Straßenzüge einsehen und beobachten konnte. Andere sollten an bestimmten, in einem für Calhoun unverständlichen Kode bezeichneten Punkten in Lauerstellung gehen. Eine Gruppe von vier Fahrzeugen war aus der

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