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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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Drähten vom Tisch und begann mit der Arbeit. Er tat sie sorgfältig und ließ sich Zeit dabei. Ein Draht nach dem anderen wurde miteinander verbunden, bis nur noch zwei blieben. Die Metallzangen griffen sie und stellten so den Kontakt her.
    Mit einem Blitz schloß die Energie kurz.
    X-120 wich erschrocken zurück, während die Kupferkugel vor ihren entsetzten Blicken zusammenschmolz. Er lehnte sich gegen die Mauer und sagte resigniert:
    „Ich habe es ja gewußt. Wir sind nicht dazu da, Neues zu schaffen, sondern das Vorhandene zu zerstören. Wir müssen töten, wollen wir den Zweck unseres Daseins erfüllen.“ Er betrachtete seine scharfen Klauen voller Abscheu und schüttelte sie, als wolle er sie abwerfen.
    „Sprich nicht so“, forderte G-3a ihn auf. „Was haben wir bei dem Versuch schon verloren? Wir bestehen aus Stahl und anderen Metallen, während diese Welt für Wesen aus Fleisch und Blut geschaffen wurde, Wesen, die sogar ich zu töten vermochte, so schwächlich und labil waren sie gebaut. Immer war dieses Ding dort“ – und er zeigte auf den Haufen geschmolzenen Metalls – „meine letzte Hoffnung. Ich habe nichts anderes mehr zu bieten.“
    „Ihr habt es beide versucht“, tröstete ihn L-1716. „Niemand könnte euch je eine Schuld geben, weil ihr versagtet. Manchmal des Nachts, wenn ich hinauf zu den Sternen schaue, scheint es mir, als stünde dort oben die Stunde unseres endgültigen Verschwindens vom Antlitz der Erde angeschrieben. Die Welten jenseits der Lichtjahre lachen über uns. Sicher, wir beherrschen die Erde, aber was hilft es? Wir werden verschwinden, so wie der Mensch verschwand, der uns geschaffen hatte.“
    „Vielleicht ist es sogar besser so“, nickte X-120 sinnend. „Man gab uns zwar das selbständige Denken, versagte uns jedoch die Kontrolle über unsere Reaktionen. Ich habe niemals den Wunsch zum Töten verspürt, und doch mußte ich es tun. Noch während ich zerstörte, dachte ich an andere Dinge. Manchmal wurde mir gar nicht bewußt, was ich tat, bis alles vorüber war.“
    G-3a hatte nicht mehr zugehört. Seine Augen lagen auf dem zerschmolzenen Metall. Er sagte:
    „Im Turm war ein anderer, der sich mit dem gleichen Problem befaßte. Er baute ebenfalls einen Roboter. Vielleicht hatte er mehr Glück als wir.“
    „Gehen wir in den Turm“, schrillte L-1716 ohne Begeisterung.
    Sie verlangsamten sehr bald ihre Gangart, um sich dem Dahinschleichen von G-3a anzupassen. Aber es war unnötig, sehr weit zu gehen. Der Turm war während des Winters zusammengestürzt und hatte die neun anderen Roboter unter seinen mächtigen Trümmern begraben.
    Langsam kehrten sie zu ihrer Halle zurück.
    „Ich werde nicht draußen bleiben“, gab G-3a bekannt. „Ich bin zu alt und müde. Der Rost macht sich bemerkbar.“
    Und er schlich sich hinein in die Schatten der Ruinen.
    L-1716 sah ihm bewegungslos nach.
    „Ich fürchte“, sagte er bedauernd, „daß G-3a am Ende ist. Der Rost hat sich bis in sein Inneres vorgefressen. Er rettete mich einst, vor langer Zeit, als wir diese Stadt zerstörten.“
    „Daran kannst du noch zurückdenken?“ wunderte sich X-120. „Ich tue es nur mit Unbehagen. Waren die Menschen nicht unsere Herren und Meister?“
    „Sie schufen uns so, wie wir sind“, grollte L-1716. „Unsere Schuld war es nicht. Wir sprachen schon oft darüber, X-120. Wir waren nicht: als Maschinen, die zum Töten konstruiert wurden …“
    „Ja, aber wir sollten niemand anders töten als Männer in gelber Uniformen.“
    „Auch das ist mir bekannt. Wir reagierten auf einen Reizkontakt. Sobald wir eine gelbe Uniform erblickten, erwachte in uns der Wille zum Töten. Dann, als der große Krieg zu Ende ging, wurde dieser Reiz mächtiger als unser Wille. Es war nur ein kleiner Schritt bis zu jenem Stadium, da wir töten mußten, wenn wir nur einen Menschen sahen, ganz gleich, welche Uniform er trug.“
    „Ja. ich weiß“, nickte X-120 mutlos. „Als es dann mehrere der Allestöter gab, erklärte man das Phänomen auf diese Weise. Trotzdem denke ich nur ungern daran zurück, daß wir es waren, die schließlich den Menschen ausrotteten.“
    X-120 seufzte.
    „Es ist vorbei und sollte vergessen werden. Da sind wir gleich, obwohl du stets anders warst als wir. Du bist einer der letzten, den sie bauten, und doch kämpftest du an unserer Seite, als wir diese Stadt eroberten und zerstörten. Du hast viele getötet.“
    „Sie waren klein und zart. Manchmal zweifle ich, ob wir richtig

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