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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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und kleiner, bis er in der Unendlichkeit verschwand.
    Am Strand aber lagen fünf kleine, metallene Männer, ganz nahe der sanft plätschernden See …
     … fünf kleine Roboter – und ein Traum.

 
    Auf der Erde hatte die Seuche alles Leben vernichtet. Nichts außer den Robotern blieb. Die letzten Jahre verzweifelten Kampfes hatte alle Ideale der Menschheit untergehen lassen. Was blieb, war der Haß. Und die furchtbaren Kampfroboter, zum Töten geschaffen.
    Sie waren die letzten, die über eine verwaiste Erde schritten …
     
Rost
    RUST
von Joseph E. Kelleam
     
    Hinter den Hügeln jenseits am Horizont kroch die sterbende Sonne aus der Nacht empor und warf lange Schatten über die schmutzigen Schneeflächen und halb zerfallenen Ruinen. Gäbe es noch Menschen, so würden sie vielleicht sagen, es sei März. Aber es gab schon lange keine Menschen mehr auf der Erde, und die Sonne erkaltete im Laufe der Jahrtausende. Immer weniger unterschieden sich die Jahreszeiten voneinander in diesem letzten Stadium des zum Untergang verurteilten Planeten. Vielleicht war es der letzte Frühling, der nun anbrach.
    Inmitten der ehemaligen Stadt, in einer mächtigen Halle, deren Dach noch teilweise vorhanden war, regte sich etwas. Drei grotesk anzuschauende Gestalten kamen aus dem Schatten hinaus in das rötliche Sonnenlicht. Ihre Glieder knarrten häßlich.
    X-120 betrachtete die aufgehende Sonne mit einer gewissen Heiterkeit, die ihn beinahe befähigte, die uralte Müdigkeit aus seinen rostigen Metallgelenken zu vertreiben und das, was man als sein Gehirn bezeichnen konnte, zum Denken anzuregen.
    Die Sonne gab ihm neue Energie, so wie sie auch jenen Wesen Leben verlieh, die einst auf dieser Welt existierten. Der Frühling und die neue Sonne, mochte sie auch noch so alt sein, gab frische Kräfte, die seine Drähte. Spulen. Röhren und elektronischen Einrichtungen aktivierten.
    X-120 und seine beiden Gefährten waren hochentwickelte Roboter, die letzten, die je von Menschen geschaffen wurden. Er bestand aus einer zweieinhalb Meter großen Metallkugel mit vier beweglichen Beinen. Oben auf der Kugel thronte gleich einem Helm der Umwandler, der die Strahlen der Sonne in Energie verwandelte und aufspeicherte.
    Zwei runde Quarzlinsen kennzeichneten das „Gesicht“ des Roboters. Wie ein Äquator umgab ein breites Metallband die Kugel waagrecht in der Mitte. Aus ihm heraus kamen auch die beiden langen Arme, die in Mehrzweckklauen endeten. Sie bestanden aus einem Material, das mit Leichtigkeit Metall zerschnitt. Vier lange Kabel, wie Federn spiralförmig an den Kugelleib gezogen, dienten als Ersatzarme.
    X-120 betrat die Straße. Er fühlte, wie die frischen Kräfte seinen Körper belebten. Er wußte nicht mehr, wie viele Frühlinge er nun schon erlebt hatte. Generationen mächtiger Eichen waren gewachsen und zerfallen, seit jenen Tagen, da X-120 und seine beiden Gefährten die Fabrik verließen. Zahllose Jahrhunderte waren über die sterbende Erde dahingekrochen, seitdem das Lachen, die Träume und die Narrheiten der Menschen die Stille der Welt gestört hatten.
    „Wie warm die Sonne ist“, stellte X-120 fest. „Kommt heraus, G-3a und L-1716. Ich fühle mich wie neugeboren.“
    Nun traten auch die beiden anderen in den Sonnenschein hinaus. G-3a hatte einst ein Bein eingebüßt und bewegte sich mit äußerster Vorsicht, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Sein stählerner Körper war über und über mit Rost bedeckt, während die kupfernen Stellen in einem grünlichen Schwarz schimmerten. L-1716 sah nicht ganz so mitgenommen aus, wenn er auch einen Arm weniger besaß als die anderen. Die vier Ersatzarme waren gebrochen und hingen gleich losen Kabeln an seiner Seite herunter.
    Wirklich, X-120 befand sich in der besten Verfassung, und viele Stellen seines Körpers wiesen noch unverfärbtes, schimmerndes Metall auf. Er hatte noch kein Glied eingebüßt. Seine Herren hatten sich damals alle Mühe mit ihm gegeben.
    G-3a sah sich besorgt nach allen Seiten um und schaute dann zum Himmel empor.
    „Es wird sicherlich regnen“, schauderte er regelrecht zusammen. „Das werde ich wohl kaum überleben.“
    „Unsinn!“ widersprach L-1716 und schleppte seine zerbrochenen Kabelarme hinter sich durch den Staub. „Keine einzige Wolke ist am Himmel zu sehen. Ich fühle mich sehr wohl.“
    G-3a warf angstvolle Blicke um sich.
    „Sind wir denn die letzten? Im vergangenen Jahr waren wir doch zwölf, wenn ich mich recht entsinne.“
    X-120 hatte

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