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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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haben, ihn aufzuhalten und vom Wege abzubringen. Ständig stieß er sich die Schienbeine an, rannte mit der Nase gegen irgendwelche Hindernisse und verfing sich in Ranken und Dornen. Dazu kam noch, daß es aufgehört hatte zu gewittern. Vorher hatte er sich wenigstens hin und wieder beim Schein der aufzuckenden Blitze orientieren können, jetzt blieb nur noch stockdunkle Nacht. Glücksfee fühlte sich nicht mehr wohl in seiner Jackentasche, denn sie arbeitete sich heraus und entwischte in den Wald. Green rief hinter der Katze her, aber zumindest für den Augenblick schien sie genug von ihm zu haben.
    Nach zehn Minuten wütenden Abmühens, in denen er völlig die Orientierung verloren hatte, brachen endlich die Wolken auf, und ein Mond kam heraus. Green konnte wieder etwas erkennen, und danach dauerte es nicht mehr lange, und er war wieder in der Bucht angelangt.
    „Wo hast du denn gesteckt?“ wollte Amra wissen. „Wir dachten schon, es wäre dir etwas zugestoßen.“
    Er berichtete ihnen von seinem Fund und setzte hinzu: „Wir müssen das Boot erst an einem Tau herunterlassen, bevor wir es in die Davits einhängen können. Das wird viel Schweiß und Arbeit kosten. Es muß jeder mithelfen, auch die Kinder.“
    Die kleine Schar machte sich auf den Weg und schob mit vereinten Kräften einen der Roller die kleine Mulde hoch bis zu ihrem Rand. Green hob eines der nassen Seile auf, die am Boden lagen, und schlang es um einen dort stehenden Baum. Sein Stamm wies bereits eine entsprechende Kerbe auf, die verriet, daß die Wilden dieses Versteck nicht zum erstenmal benutzt hatten. Das eine Ende des Seils gab er der Hälfte der Schar, die er unter Mirans Befehl stellte, zum halten, das andere befestigte er an einem Eisenring, der sich am Bug des Fahrzeugs befand.
    Dann forderte er die andere Hälfte der Frauen auf, ihm schieben zu helfen, und langsam stießen sie den Roller über den Rand und den Abhang hinunter, während die Seilmannschaft in kurzen Rucken dem Seil nachgab.
    Als das Boot vor den Davits zum Stillstand gekommen war, band Green das Seil wieder los. Als nächstes mußten sie jetzt den Roller in die Davits einhängen, und glücklicherweise fanden sich hierfür ein paar Flaschenzüge und eine Winde.
    Grizquetr, der als Ausguck auf einem Baume hockte, schrie plötzlich: „Ich sehe eine Fackel im Wald, vielleicht eine halbe Meile von hier. Oh! Und dort noch eine! Und noch eine!“
    „Glaubst du, daß sie in unserer Richtung kommen?“ rief Green zu ihm hoch.
    „Ich weiß noch nicht. Sie wandern in Schlangenlinien. Doch, sie müssen hierher unterwegs sein.“
    Green begann in fieberhafter Eile, die Taue der Davits an den Bootsachsen zu befestigen. Er schwitzte vor Angst, aber die vier Knoten nahmen nur eine Minute in Anspruch.
    Danach mußte er einige Frauen, die bereits hineingeklettert waren, erst wieder aus dem Boot verjagen.
    „Wer, glaubt ihr, soll die Winde bedienen?“ herrschte er sie an. „Los, wieder heraus mit euch! Nur die Frauen mit Kindern dürfen sitzenbleiben.“
    Eine dieser Frauen jammerte: „Aber du willst doch nicht etwa auf der Insel bleiben und uns allein lassen?“
    „Natürlich nicht“, antwortete Green. „Wir lassen euch jetzt erst hinunter. Dann kehren wir auf den Hügel zurück, stoßen die beiden anderen Boote über den Abhang, damit die Wilden uns nicht in ihnen verfolgen können, und kommen dann zu euch zurück.“
    Dann rief er Grizquetr: „Komm herunter! Und steige mit ein!“
    Und als der Junge neben ihm stand und auf seine Befehle wartete, fügte er hinzu: „Du paßt für mich auf die Frauen und Kinder auf, bis wir nachkommen. Verstanden?“
    „Klar“, sagte Grizquetr grinsend, während seine Brust unter der Bedeutung seiner Aufgabe schwoll.
    Daraufhin schickte Green die anderen an die Flaschenzüge und befahl, den Roller auszuschwenken. Das Manöver ging glatt vonstatten; die Räder der Jacht begannen sich zu drehen, als sie auf der Ebene aufsetzten, dann zogen die an Bord befindlichen Frauen die Knoten der Halteseile auf, die sich gottlob gleichzeitig lösten.
    Einige Sekunden lang verfolgte er, wie der Roller hinter der Insel zurückblieb, dann wandte er sich um und begann den Abhang hochzulaufen, wobei er die anderen aufforderte, ihm zu folgen.
    Oben angelangt, warf er einen kurzen Blick waldeinwärts. Kein Zweifel, dort hinten zwischen den Bäumen flackerte Fackelschein. Und irgendwo auf der Insel dröhnten Trommeln.
    Glücksfee kam aus dem Wald herausgeschossen,

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