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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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nicht hatten erwarten können, das Dämonenschiff zu bestaunen, was sie am nächsten Tag, wenn es für das allgemeine Publikum zugänglich gemacht wurde, hätten kostenlos tun können.
    Das Schiff selbst war ein kleines Erkundungsboot der irdischen Raumflotte. Die Insignien – der grüne Globus mit der Rakete und dem Ölzweig – waren bei dem dämmerigen Licht nur ein verschwommener Fleck. Trotzdem, als Green die Zeichen sah, spürte er, wie plötzliches Heimweh ihn übermannte.
    „Ach, so nah, und doch so fern“, murmelte er halblaut zu sich.
    Er seufzte auf und wandte sich dem Jungen zu.
    „Möglich, daß es uns zwar auch nicht weiterhilft, aber hier ewig herumstehen können wir auch nicht. Wir fahren zum Windfang.“
    „Was wollen wir denn dort?“ erkundigte sich Grizquetr, während sie die Stufen hinunterstiegen.
    „Zur Jacht können wir nicht zurück, dort werden Soldaten auf uns warten. Wir werden uns also ein anderes Schiff aussuchen. In noch größere Unannehmlichkeiten kann uns der Diebstahl eines Rollers auch nicht mehr bringen.“
    Die Augen des Jungen, wurden groß. „Wozu denn das?“
    „Wir müssen zurück nach Shimdoog.“
    „Was? Aber das ist doch sehr weit von hier!“
    „Ich weiß. Und weil wir gegen den Wind segeln müssen, werden wir länger brauchen als für die Herfahrt. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig.“
    „Wenn du es sagst, Vater, dann glaube ich es. Aber was suchst du dort auf Shimdoog?“
    „Nicht auf. In.“
    Grizquetr war ein heller Kopf. Er schwieg eine Minute lang, und Green konnte förmlich die Räder in seinem Gehirn arbeiten hören. Dann sagte er: „Es muß auf Shimdoog eine Höhle geben wie auf der Kannibaleninsel. Und du hast sie in der Nacht aufgesucht, die wir dort vor Anker lagen. Ich erinnere mich, daß ich damals aufwachte und dich und Mutter sprechen hörte.“
    Er machte eine Pause und fragte dann: „Aber wenn es dort eine solche Höhle gibt, warum haben andere Leute sie nicht schon vor dir entdeckt?“
    „Weil die Priester sie für tabu erklärt haben. Das geschah vor so langer Zeit, daß sie den Grund dafür wahrscheinlich selbst vergessen haben. Aber es ist nicht schwer, sich zusammenzureimen, was passiert ist. Früher war die Insel, wie ich annehme, von Kannibalen bevölkert. Die Estoryaner rotteten sie aus, entdeckten, daß die Höhle ein Heiligtum der Wilden barg, und fürchteten natürlich, daß sich dort noch ein paar Dämonen versteckt hielten. In gewisser Weise traf das auch zu. Deshalb umgaben sie den Höhleneingang mit einer Mauer und stellten ein Standbild der Fischgöttin auf, um die Teufel am Ausbrechen zu hindern.“
    Mittlerweile waren sie wieder auf der Straße angelangt. Green winkte eine Rikscha heran und fuhr mit seinen Erklärungen fort, während sie durch die immer noch dicht belebten Straßen fuhren. Als sie am Windfang ankamen, hatte er dem Jungen alles erzählt, was er im Augenblick wissen mußte. Später, wenn ihr Ausflug nach Shimdoog seinen Erwartungen entsprach, würde er ihm noch mehr verraten.
    Zunächst einmal mußten sie jedoch das Transportproblem lösen. Glücklicherweise stießen sie fast sofort auf eine schnittige kleine Jacht, die für ihr Unternehmen gerade das Richtige schien. Sie mußte einem reichen Mann gehören, denn in ihrer Nähe hatte ein Wächter es sich vor einem Feuer bequem gemacht. Green ging auf ihn zu, und als der Mann sich argwöhnisch erhob, gab er ihm wortlos eins unters Kinn und setzte ihm anschließend eine harte Rechte in die Magengrube.
    Green untersuchte die Taschen seines Opfers und fand zu seiner Befriedigung mehrere Münzen von respektabler Größe.
    „Der Bursche muß seine ganzen Ersparnisse mit sich herumgetragen haben“, vermutete Green. „Ich nehme sie ihm zwar nicht gern ab, aber wir brauchen Geld. Grizquetr, erinnerst du dich noch an die Sklaven, die wir vor dem Gestreiften Affen haben sitzen sehen? Lauf hin und biete ihnen sechs Dakar, wenn sie uns aus dem Hafen ziehen. Sage ihnen, wir zahlen deshalb so viel, weil es schon so spät ist. Und du kannst ruhig sagen, auch deshalb, um ihnen den Mund zu stopfen.“
    Der Junge rannte davon. Green zerrte den schlaffen Körper des bewußtlosen Wächters hinter einen Schuppen, fesselte und knebelte ihn und warf eine Persenning über ihn.
    Grizquetr kehrte mit sechs lärmenden, schwankenden Gestalten zurück.
    Draußen vor dem Windfang warf Green den Sklaven den versprochenen Lohn zu und rief: „So, hier! Macht euch einen guten

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