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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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hinab, wobei er mit den Füßen nach einem Mauervorsprung angelte.
    Als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, sagte er: „Das ist das zweite Mal, daß ich diese Kletterei hinter mir habe. Aber ich glaube nicht, daß ich den Mut hätte für einen dritten Versuch.“
    „Aber müssen wir denn nicht wieder zurück?“
    „Das schon, aber ich hoffe, die Mauer wird dann nicht mehr so hoch sein“, antwortete Green geheimnisvoll.
    Er faßte den verwirrten Jungen bei der Hand und führte ihn an der kalten und schweigenden Statue vorbei in die Höhle. „Wir könnten ein Licht gebrauchen“, bemerkte er, „aber eine Fackel über die Mauer zu bringen, wäre zu schwierig gewesen. Wir müssen uns eben durchtasten, bis wir zu den erleuchteten Räumen kommen.“
    Der Fels unter seinen Füßen wich festem Metall. Sie bogen um eine Ecke und fanden sich in einer Kammer, die derjenigen auf der Insel der Kannibalen bis ins letzte glich, nur standen hier einige Möbel herum.
    Als sie die dritte Kammer betraten, bemerkte Green: „Diesmal hält uns keine Staubwand auf. Die Ionenladungen arbeiten noch. Achte darauf, wie sauber alles ist. Ah, da hätten wir die Tür.“
    Grizquetr starrte ihn verständnislos an. „Tür? Ich sehe keine Tür. Ich sehe nur die kahle Wand.“
    „Das ging mir genauso“, entgegnete Green, „und ich würde jetzt noch hier stehen, wenn mir nicht die Geschichte von Sandroo eingefallen wäre.“
    „Oh, jetzt verstehe ich. Laß mich dir sagen, wie du die Tür gefunden hast“, unterbrach ihn der Junge aufgeregt. „Ich weiß, woran du gedacht hast und was du gemacht hast. Du hast hier vor der Wand gestanden und hast dieses Zeichen gemacht“ – er zeichnete den rohen Umriß eines Raumschiffs gegen das kühle Metall – „und die Wand glitt plötzlich zur Seite! Da, schau doch!“
    Geräuschlos hatte sich ein Teil der Wand beiseite geschoben und einen runden Durchgang freigegeben.
    „Ja“, sagte Green. „Die Geschichte von Sandroo fiel mir ein, und obgleich mir der Gedanke lächerlich erschien, tat ich das, was der Seemann getan hatte, als die Kannibalen hinter ihm her waren und er in die Höhle floh und vor einer ebensolchen Wand stand. Er machte das Zeichen, das gegen die bösen Geister schützt, und die Tür glitt auf, und da stand er in der Kammer des Zauberers. Ich tat das gleiche, und das Zeichen erwies sich als ,Sesam, öffne dich’.“
    „Als was?“
    „Nicht so wichtig. Das ehemalige Personal jedenfalls muß das gleiche Zeichen benutzt haben. Wahrscheinlich führten sie gleichzeitig die Reparaturen an den hier landenden Schiffen aus, und die Rakete war das geheime Zeichen ihrer Zunft.“
    Sie traten durch den Durchgang. Der Raum, in dem sie standen, war groß, aber verhältnismäßig kahl. An den Wänden standen vier umfangreiche rechteckige Metallbehälter, in der Mitte des Raumes ein Sessel und davor eine Instrumententafel. Sie wies sechs Fernsehschirme auf, mehrere Oszillographen und einige Skalen, deren Zweck sich nicht erraten ließ. Die in die Armlehnen des Sessels eingelassenen Kontrollen schienen jedoch einfach genug zu sein.
    „Die einzige Schwierigkeit ist die, daß ich den Aktivator nicht kenne“, sprach Green halb zu sich selbst. „Ich versuchte ihn letzte Nacht zu entdecken, aber ohne Erfolg.“
    Er ließ sich in dem Sessel nieder, aber er bewegte vergeblich die Kontrollhebel hin und her.
    Er erhob sich wieder und begann hin und her zu wandern.
    „Welche Ironie, wenn ich so weit und nicht weiter gelangen sollte. Aber ich muß das Rätsel lösen. Die Türme haben die Insel gelähmt, aber trotzdem sollte der Mechanismus noch reagieren.“
    „Wie kann die Insel gelähmt sein?“ wollte Grizquetr wissen.
    Green blieb stehen und deutete auf den Radarschirm. „Siehst du dieses Glas? Nun, darüber müßten Wellen wandern oder Linien und kleine Punkte, die die Umrisse der Gegenstände in unmittelbarer Nähe der Insel anzeigen. Ich stelle mir vor, daß die Insel früher eine Rakete, die von ihr geortet wurde und die damals ein echtes Raumschiff und kein Holzturm war, umging. Jetzt registriert das Radar einen geschlossenen Ring von Türmen, und da die Insel sich keinem Gegenstand nähern kann, der wie ein Raumschiff geformt ist, kann sie weder vorwärts noch rückwärts und muß auf der Stelle bleiben, bis ihr entweder der Treibstoff ausgeht oder die ,Raketen’ wieder entfernt werden.
    Natürlich arbeitete sie völlig automatisch. Aber wenn es eine spezielle

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