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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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es hungrig hinunter.
    „Das ist alles gut und schön. Aber was fangen wir mit ihm an?“ fragte Katja. „Wir können ihn unmöglich hier auf Regis isoliert halten, aber wir können ihn auch nicht zur Erde schicken.“ Sie schlug die Beine übereinander, lehnte sich zurück und blickte fragend.
    „Wir können ihn zu einer Art Botschafter machen“, schlug Wu vor. „Vorerst müssen wir ihn aber hier festhalten. Später, wenn die Zeit reif dafür ist, schicken wir ihn nach Hause, damit er seinen Leuten von unseren friedlichen Absichten berichten kann.“
    „Das ist Zukunftsmusik“, warf Counce ein. „Im Augenblick stehen wir leider vor sehr ernsten Problemen. Die anderen werden sicher nicht ruhig bleiben, wenn eins ihrer Schiffe mit einer toten Besatzung und einem völlig zerstörten Maschinenraum zurückkommt. Wahrscheinlich werden sie eine neue Expedition aussenden, um die Ursache des Unglücks zu ergründen. Sie werden dann sicher wieder direkt nach Ymir fliegen. Sie brauchen diesen Planeten, weil er ihnen ideale Lebensbedingungen bietet.
    Beim nächstenmal werden wir aber vorbereitet sein und brauchen nicht zu improvisieren. Wir haben ja gesehen, was dabei herauskommt. Wir dürfen auch gar kein Risiko eingehen, wenn wir die Sache nicht gefährden wollen. Einmal hat es einigermaßen geklappt, aber beim nächstenmal …“
    „Anty Dreean ist anscheinend nicht der Meinung, daß es auch nur einigermaßen geklappt hat“; unterbrach Katja ihn. „Nach seiner Meinung war das ganze Unternehmen ein Fehlschlag. Die anderen haben sich zur Selbstverteidigung veranlaßt gefühlt. Das bedeutet, daß wir einen entscheidenden Fehler begangen haben.“
    Counce verschlang das letzte Sandwich. Er war nun gesättigt und deshalb guter Laune. „Anty ist ein Problem, aber es gibt schlimmere Dinge.“
    Wu nickte ernst. „Seine augenblickliche Depression ist auf den Schock zurückzuführen. Ich bin eigentlich ein wenig enttäuscht. Ich hatte eine andere Reaktion erwartet. Es wird lange dauern, ehe er sein Selbstbewußtsein wiederfindet. Schade um ihn. Er hatte gute Gedanken und hätte uns sicher noch manchen wichtigen Dienst geleistet.“
    „Um Anty mache ich mir keine Sorgen“, sagte Counce selbstsicher. „Ich weiß schon, wie wir ihn wieder auf den richtigen Weg bringen können. Sobald er sich an seinen neuen Körper gewöhnt hat, werden wir ihm eine wichtige Aufgabe übertragen. Nur so kann er sein Selbstvertrauen wiederfinden.“
    Er drückte sich so vorsichtig aus, daß die anderen nicht ahnen konnten, daß er bereits eine bestimmte Aufgabe im Auge hatte. Wu ging auch nicht weiter darauf ein und wechselte das Thema.
    „Wir können die Fremden nicht ewig vom Ymir abhalten“, gab er zu bedenken. „Vorerst sind wir aber dazu gezwungen, jede Landung zu verhindern, wenn es sein muß, sogar mit Gewalt. Unsere Pläne müssen aber beschleunigt verwirklicht werden. Wir müssen die jetzigen Bewohner des Planeten umsiedeln.“
    Counce nickte zustimmend. „Wir haben schon oft genug darüber gesprochen, aber ich möchte unsere Aufgaben noch einmal in großen Zügen umreißen. Die größte Gefahr besteht darin, daß der Planet Ymir von Menschen bewohnt ist, die die geringste Fähigkeit haben, einer fremden Rasse friedlich zu begegnen. Andererseits bietet Ymir den Fremden ideale Lebensbedingungen, und deshalb konzentrieren sie sich auf ihn. Die Lösung des Problems besteht darin, daß der Planet Ymir für Menschen denkbar ungünstige klimatische Bedingungen besitzt. Ymir eignet sich nicht für eine Besiedelung durch Menschen.
    Was hat das nun mit unseren Zielen zu tun? Wir wollen die Menschen zu einer großen Gemeinschaft zusammenschweißen und die in den letzten Jahrhunderten entstandenen Trennungen aufheben. Das ist eine schwierige Aufgabe, denn die verschiedenen Planeten tragen verschiedene menschliche Rassen, die sich auf Grund der langen Isolierung recht merkwürdige Ansichten zurechtgelegt haben. Durch eine Mischung können wir eine gewisse Toleranz erzeugen und gleichzeitig die Menschen auf die früher oder später unvermeidliche Begegnung mit anderen intelligenten Wesen vorbereiten. Wenn die Menschen sich besser verstehen, werden sie eher bereit sein, andere Wesen zu dulden.
    Dieses Ziel läßt sich auf eine recht einfache Art und Weise erreichen. Wir geben Ymir auf und beweisen damit den Fremden unseren guten Willen. Das ist kein Verlustgeschäft, denn Ymir ist für uns ohnehin viel zu kalt. Wenn wir die zehn Millionen

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