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TS 63: Planet zu verschenken

TS 63: Planet zu verschenken

Titel: TS 63: Planet zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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kleines Not-Transfax-Gerät zurückgelassen worden.
    Counce ging auf das Gerät zu. blieb aber auf halbem Wege geblendet stehen. Er beschattete die Augen, um erkennen zu können, wer aus dem Kraftfeld trat.
    Dann hörte er eine bekannte Stimme. Falconetta erkundigte sich besorgt nach seinem Befinden. „Alles in Ordnung. Said?“
    „Natürlich. Ich habe mich nur ein wenig ausgeruht. Was ist im Hauptlager los?“
    „Wir sind dabei, die erlittenen Verluste zu ersetzen. Ram Singh mußte auf die Erde zurück. Ich sollte mit, aber ich möchte lieber hierbleiben und mich um den Gefangenen kümmern.“
    „Nun gut. Ich bin eben erst aufgewacht. Gehen wir doch hin!“
    Der Gefangene lag noch immer still auf der Bahre und beobachtete seine Umgebung mit wachen Augen. Die Mediziner waren auch fort und hatten ihn in der Obhut eines jungen Mädchens zurückgelassen. Die Sprachwissenschaftler und einige Techniker arbeiteten noch immer an dem Komputor. Drei junge Männer hatten einige der im Schiff gefundenen Vorräte ins Zelt gebracht, darunter auch eine Schüssel mit geschmolzenem Eis. Auf Befragen schüttelten sie jedoch den Kopf.
    „Er reagiert auf nichts“, erklärte einer der drei. „Er ißt nicht, trinkt nicht und sagt keinen Ton.“
    „Und was ist mit dem Komputor?“
    „Die Experten haben alles mögliche versucht, aber sie brauchen einen Schlüssel. Der Bursche sagt aber kein Wort.“
    Falconetta schlug sich plötzlich an die Stirn. „Wir sind auch zu dumm!“ rief sie aus. „Der arme Kerl denkt vielleicht, daß er von allen diesen Menschen bewacht wird. Ihr müßt alle raus!“
    „Wir können dich doch nicht allein zurücklassen“, sagte ein junger Mann ängstlich. „Wer weiß, wozu der Bursche imstande ist!“
    „Was kann er mir schon anhaben? Er kann mich schlimmstenfalls töten“, entgegnete Falconetta. „Also raus jetzt, damit wir vorankommen!“
    Alle blickten Counce an. Der überlegte nicht lange und gab seine Zustimmung. Die Sprachwissenschaftler und die Techniker waren sogar froh, daß sie endlich einmal eine Pause einlegen konnten und verließen bereitwillig das Zelt.
    Draußen in der Nachtkälte fragten sie sich allerdings sehr bald, was wohl im Zelt vorginge. „Ob sie sich das wirklich überlegt hat?“ fragte einer besorgt.
    „Ganz bestimmt“, antwortete Counce. „Auf Falconetta können wir uns unbedingt verlassen.“ Trotz seiner Zuversicht wurde ihm die Zeit, die Falconetta allein mit dem Gefangenen verbrachte, sehr lang.
    Dann, nach einer endlos scheinenden Zeit, wurde der Zelteingang hochgehoben, und der Fremde hinkte schwerfällig ins Freie. Seinen massigen Körper lehnte er dabei an Falkonettas Schulter.
    Sie winkte jeden Beistand ab, denn ihr Schützling durfte auf keinen Fall noch mehr verwirrt werden. Sie führte ihn vorsichtig an eine Kiste, auf die er sich ohne Widerstand setzte. Er sah sich um und bemerkte, daß das Schiff verschwunden war. Die Erkenntnis, allein unter Angehörigen einer fremden Rasse zu sein, mußte niederschmetternd auf ihn wirken.
    Counce war jedoch außerordentlich glücklich. Der Fremde hatte Falconettas Hilfe angenommen. Das war ein Sieg. Er warf Falconetta einen Blick zu. der mehr ausdrückte, als tausend Worte sagen konnten.
    Alle schwiegen und warteten auf die weitere Entwicklung der Dinge, als das Kraftfeld der Transfax-Plattform zu leuchten begann. Ein Fremder trat von der Plattform und sah sich überrascht um. Keiner hatte diesen Mann jemals gesehen. Er lief langsam und unsicher, fast so. als hätte er eben erst das Laufen erlernt. Nach einigen Schritten hielt er inne und starrte die Versammlung an. Langsam legte sich seine Verwirrung, und ein ungläubiges Erstaunen sprach aus seinen Augen.
    Falconetta trat einen Schritt auf ihn zu und begrüßte ihn. „Hallo, Anty!“ sagte sie. „Das Sterben war sicher ein großer Schock für dich.“

 
15.
     
    Nach dem Aufenthalt am Pol empfand Counce die Wärme des Hauptlagers als fast unerträglich. „Wir können eigentlich zufrieden sein. Wir haben einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Der Mann verschließt sich uns nicht mehr. Sein Name ist allerdings nicht auszusprechen, deshalb haben wir ihm einen neuen Namen gegeben. Er kann das Wort ‚Freund’ aussprechen, und wir haben uns daran gewöhnt, ihn so zu nennen. Das wird übrigens eine gute Nachwirkung haben, wenn er unsere Sprache wirklich verstehen lernt.“
    Er nahm ein weiteres Sandwich von einem auf Wus Schreibtisch stehenden Tablett und schlang

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