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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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Durch die eingebaute Schleuse schob er seine Ausrüstung und folgte dann selbst. Entfeuchter und Lufterneuerung arbeiteten bereits.
    Jetzt erst blieb ihm wieder Zeit, nach den anderen zu sehen. Er lag in seiner neuen Behausung, mit Sicht nach allen Seiten. Gimp war noch vor ihm fertig gewesen. Hier spielte der Verlust seines einen Beines keine Rolle mehr – das mußten sie unten auf der Erde gewußt haben. Aber auch die anderen machten gute Fortschritte.
    „Wir haben es geschafft!“ rief Ramos begeistert. „Wir sind draußen! Dort unten ist die Erde!“
    „Ruhe!“ brüllte Frank. „Man soll sich nie zu früh freuen. Sieh dich lieber um!“
    Storey und Reynolds hatten ihre Blasen noch nicht mit Luft gefüllt und schienen Schwierigkeiten zu haben. Dave Lester hatte sie lange aufgehalten, aber nun schwebte er bewegungslos auf seiner Ausrüstung angeschnallt. Später würde Zeit sein, sich um ihn zu kümmern. Aber da Frank fertig war, ließ er sich zu ihm treiben. Auch Gimp und Ramos kamen herbei.
    Lester war bei Besinnung, aber seine Augen blickten ihnen glasig entgegen.
    „Nun, können wir dir helfen?“ fragte Frank sanft. „Wir könnten dich in die Rakete zurückbringen, wenn du willst. Sie ist ferngesteuert und fliegt bald zur Erde zurück.“
    „Ich weiß nicht“, gab Lester unschlüssig zurück. „Ein bißchen Fallen ist ja ganz schön, aber das hört hier ja gar nicht mehr auf. Ich halte das nicht aus. Aber wenn ich zurückkehre – nein, das will ich erst recht nicht!“
    Die Entscheidung lag nicht mehr bei ihm, sondern bei ihnen. Und es war eine schwere Entscheidung.
    „Wir sollten seine Raumblase füllen. Wenn wir sie in Drehung versetzen, verschwindet die Schwerelosigkeit, und er wird sich schnell erholen.“ Gimp sagte es sehr überzeugt. „Schließlich hat er alle Untersuchungen gut bestanden, und die Spezialisten müssen wissen, ob jemand tauglich ist.“
    Als Lester durch die Schleuse in seine Blase geschoben wurde, kam die Bodenstation wieder:
    „Achtung! GO-11 und GO-12 werden gleich zur Erde zurückkehren. Dort alles in Ordnung?“
    „Alles in Ordnung“, gab Frank mit sicherer Stimme zurück.
    Sekunden später schlossen sich drüben die Schleusen der Raketen. Kurze Tragflächen fuhren aus. Dann flammten winzige Düsen auf, bremsten den Flug. Die Raketen begannen der Erde entgegenzufallen.
    Sie sahen den schimmernden Hüllen nach und erlebten das Gefühl grenzenloser Einsamkeit. Sie schwebten inmitten einer luftleeren Einöde voller Sonnenschein, der sich bald in finstere Nacht verwandeln würde.
    „Unsere Reserveausrüstung!“ rief Ramos plötzlich. „Sie treibt uns davon.“
    Die Kuzakbrüder eilten hinter dem Paket her, andere folgten. Und dann erlebten sie alle eine ungeahnte Überraschung.
    Das Paket war seitlich aufgerissen, und sie sahen in ein ängstliches und sehr gespanntes Gesicht, das ihnen durch eine Sichtscheibe entgegenblickte. Es war Glen Tiflin in seinem Archer 5.
    „Ich bleibe noch hier drin“, sagte er heiser. „Und wenn ihr es wagen solltet …“
    „Ein blinder Passagier!“ stöhnte Reynolds erschüttert.
    Frank warf den Gebrüdern Kuzak einen fragenden Blick zu. Joe zuckte die Achseln.
    „Wir haben ihm ein wenig geholfen, zugegeben. Was wollten wir sonst machen? Glen ist raumverrückt! Er wollte einfach mitkommen. Er nahm sich eine Platzkarte, um in die Nähe der Raketen zu gelangen. Nach der Überprüfung des Gepäcks schlüpfte er in die Reservetrommel. Wir hatten für Platz gesorgt. Eigentlich nahmen wir ja an, sie würden ihn rechtzeitig entdecken. Nun, das war also nicht der Fall.“
    „Von mir aus – viel Glück!“ brummte Frank, der nicht sehr glücklich über den Vorfall war. Glen sah ihn böse an, gab aber keine Antwort. Schweigend und lautlos glitten die zehn Männer dann hinein in den Erdschatten, und es wurde sofort dunkel. Aber der Mond schien sehr nahe und fast unnatürlich hell.
    „Sobald wir wieder ins Tageslicht kommen – in vierzig Minuten etwa – nehmen wir Fahrt auf.“ Ramos schnalzte mit der Zunge. „Inzwischen sollten wir etwas essen.“
    „Essen?“ grunzte Joe Kuzak mit Abscheu.
    Auch Frank verspürte keinen Appetit. Ihm war ein wenig übel, denn das Gefühl des ewigen Fallens hörte nicht auf. Er war froh, wenndie Beschleunigung einsetzte und das Gewicht ein wenig zurückkehrte. Aber das dauerte noch mehr als eine halbe Stunde.
    Inzwischen begann David Lester wieder zu toben. Sie alle hörten ihn über ihre Radios.
    „Ich

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