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TS 66: Sternenfieber

TS 66: Sternenfieber

Titel: TS 66: Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Z. Gallun
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niemand“, sagte er mit leichtem Vorwurf. „Pure Voreingenommenheit, nehme ich an. Aber ich lege gar keinen Wert darauf, mich anzupreisen. Ich könnte ja auch weiter zum Gürtel reisen, aber zuvor möchte ich mir Serenitatis ansehen. Ob mich jemand für fünfzig Dollar zum Mond runterbringt?“
    „Sie können ja mal unseren Piloten fragen“, sagte der Vermittlungsmann. „Aber meiner Meinung nach ist es für jemand wie Sie reiner Selbstmord, hierherzukommen.“
    Die anderen halfen Nelsen, Ramos, Gimp und Lester, ihre Ausrüstung in die Trommel zu verpacken. Dann nahm man Abschied voneinander.
    „Macht’s gut!“ rief Art Kuzak übermütig. „Es wird kein Jahr dauern, bis wir uns alle im Gürtel wiedersehen.“
    „Löse die Geheimnisse des Mars“, wünschte Frank und winkte Mitch zu.
    „Besuche mich auf der Venus“, murmelte Reynolds. „Viel Glück. Frank.“
    Die fünf restlichen Raumblasen nahmen Geschwindigkeit auf, um langsam aus der Kreisbahn zu gleiten. Wie Segelschiffe, die zu einem fernen Hafen ausliefen, dachte Frank ein wenig sentimental. Ob sie ihn alle erreichen würden?
    Charlie Reynolds, der stets überlegene Freund, winkte noch einmal. Er hatte unbedingt eine gute Chance. Zwei-und-Zwei hielt sich dicht bei ihm. Sie hatten das gleiche Ziel. Mitch Storeys Blase war am wenigsten beladen und beschleunigte schneller als die anderen. Langsam nur folgten die beiden Ringe der Zwillinge. Sie zogen den Rest der Ausrüstung hinter sich her. Aber auch sie würden bald nur noch ein winziges Lichtpünktchen in der Unendlichkeit sein.
    Die Rakete der Arbeitsvermittlung bremste und sank dem Mond entgegen. Ramos und Gimp flogen mit ihr. In der Kabine von Xavier Rodan hatten Frank und Dave Lester ihre vorgefertigten Verträge durchgelesen, unterschrieben und eine Kopie erhalten.
    Rodan sagte:
    „Wir werden gleich landen, dann zeige ich Ihnen Ihre Arbeitsstätte.“

 
4.
     
    Frank erhielt einen umfassenden Überblick von dem, was auf dem Mond geschehen war. Rodan hockte in seinem nach allen Seiten kippbaren Pilotensitz und steuerte die Rakete in weiten Spiralen der Oberfläche des Erdtrabanten entgegen. Es war notwendig, ihn einmal zu umrunden, um die Geschwindigkeit abzubremsen.
    Dort unten lagen die Kuppeln von Serenitatis, weit verstreut und durch Gänge verbunden. Es war das Zentrum der irdischen Zivilisation und Industrie auf dem Mond. Natürlich sah es bei Tycho nicht viel anders aus, wenn diese Station auch kleiner war und innerhalb des Kraters lag, dessen Wände von Tunnels durchbohrt waren.
    Am Horizont erkannte Frank das Lager der Tovies. Äußerlich unterschied es sich nicht von den anderen Siedlungen, aber es war gegen das Gesetz, ein eigenes Lager einzurichten. Der Mond war international und gehörte allen. Aber was nutzte eine Beschwerde bei der UNO? Es war wie früher: einmal geschaffene Tatsachen wurden stillschweigend akzeptiert.
    Doch schließlich waren das Dinge, die Frank nichts angingen. Er sah hinüber zu Rodan, der schweigend und mit zusammengekniffenen Lippen hinter seinen Kontrollen hockte. Im anderen Sitz hing Lester. Er zitterte an allen Gliedern. Hatte er Angst? Und wenn, wovor?
    Schon Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts hatte es Astronomen gegeben, die allen Ernstes behaupteten, der Mond besitze eine dünne Atmosphäre. Spuren der schweren Gase müßten in extrem geringer Form vorhanden sein. Argon, Neon, Xenon, Krypton und Kohlendioxyde vulkanischen Ursprunges.
    Nun, die Praxis hatte den Wissenschaftlern recht gegeben. Der Mond hatte eine Atmosphäre. Sie reichte natürlich nicht aus, einen Menschen ohne Raumanzug überleben zu lassen, aber sie schützte vor den kleinen Meteoren. Die geringe Fallgeschwindigkeit verringerte die Gefahr, die sie für Raumschiffe bildeten.
    Die Atmosphäre war auch dicht genug, den Flug eines landenden Schiffes entsprechend abzubremsen.
    Frank dachte an alle diese Dinge, während die Minuten nur langsam vergingen. Rodan saß zusammengeduckt hinter seinen Kontrollen. Wie es schien, hatte er auch allen Grund, jetzt seine Aufmerksamkeit nicht durch ein Gespräch abzulenken.
    Die eigentliche Landung konnte nur so bewerkstelligt werden, wie es auf atmosphärelosen Welten üblich war: Mit flammenden Heckdüsen, die sie hielten, und mit drehenden Gyros, die das Gleichgewicht herstellten, sank die Rakete langsam tiefer. Die Sitze schwangen herum und sorgten dafür, daß die Männer in aufrechter Stellung verblieben. Eine Weile noch dauerte die unheimliche

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