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TS 68: Die Stadt im Meer

TS 68: Die Stadt im Meer

Titel: TS 68: Die Stadt im Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilson Tucker
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während sie langsam einschlief.
    Eine Hand, die auf ihre Schulter gelegt wurde, ließ sie aufschrecken und mit gezogenem Schwert auf die Füße springen.
    „Bitte leise, Captain.“
    „Was ist los?“ Sie starrte in das Gesicht eines Soldaten.
    „Etwas bewegt sich, Captain. Draußen in der Ebene.“
    „Wo?“
    „Da hinten, im Westen.“
    Sie schlichen durch das Lager nach Westen auf die Wachen zu. Eine kleine Gruppe Mädchen wartete mit gezogenen Waffen im hohen Gras.
    „Was ist los?“ flüsterte Zee.
    „Ich weiß es nicht, Captain. Wir haben gesehen, daß sich etwas bewegte, etwas Kleines – da! Da sind sie, Captain!“ Das Mädchen zeigte mit der Hand nach draußen.
    Zee kniff die Augen zusammen, um im hellen Mondlicht besser sehen zu können. Sogleich sah sie die Gestalten. Es waren etwa fünf oder sechs, alle klein, aber aus der Entfernung konnte sie nicht erkennen, ob es Menschen oder Tiere waren. Sie schienen weiß im Mondlicht, und nach und nach konnte sie sehen, daß sie aufrecht auf zwei Beinen gingen. Aber selbst wenn man die große Entfernung in Betracht zog, waren sie eigentlich für Menschen zu klein.
    „Wie lange sind sie schon da?“
    „Ich weiß es nicht, Captain. Wir entdeckten sie erst kurz bevor ich Sie weckte.“
    Zee blickte auf die sich hin- und herbewegenden Gestalten. „Ich sehe fünf. Sind es noch mehr?“
    „Nein, Captain. Ich habe den anderen Wachen Bescheid geschickt. Wir werden ihren Bericht bald bekommen.“
    Zee blickte zurück auf das Lager, wo das Feuer unter der Asche weiterglimmte.
    „Unser Feuer hat sie angelockt. Lassen Sie es löschen.“
    „Jawohl, Captain.“ Das Mädchen machte eine Kehrtwendung.
    „Warten Sie …“ Zee hielt sie mit der Hand fest. „Wecken Sie die Hälfte der Truppe und schicken Sie sie auf Wache. Den Rest lassen Sie schlafen.“
    „Jawohl, Captain.“ Sie verschwand.
    Zee beobachtete schweigend die monderhellte Ebene. Ringsum krochen Soldaten auf ihre Plätze und starrten hinaus. Im Lager hörte man die Geräusche beim Löschen des Feuers. Schwerter klirrten. Eine Bogenschützenabteilung bezog unmittelbar vor den Posten Stellung.
    Ein Melder kam. „Die Wachen melden keinerlei Bewegung, Captain. Alle Posten sind verstärkt worden.“
    Zee nickte. „Sie scheinen ziemlich viel herumzulaufen, aber ich glaube nicht, daß sie näher herangekommen sind.“
    „Nein, Captain. Als wir sie zuerst sahen, waren sie in derselben Entfernung.“
    Leutnant Donn erschien neben dem Captain.
    „An den Flanken und hinten ist alles ruhig. Was gibt es?“
    „Da draußen. Hin- und herlaufende Gestalten. Klein.“
    Donn starrte hinaus. „Bei den Heiligen, kleine Menschen!“
    „Menschen?“ Zee strengte ihre Augen an.
    „Jawohl, Captain. Kleine, nackte Menschen. So groß wie Kinder.“ Sie sah immer noch hinaus. „Fünf sind es.“
    „Sind Sie sicher?“
    „Jawohl, Captain. Ich kann sie deutlich erkennen.“
    Dann blitzte es draußen auf. Ein Knall folgte. Die Gestalten standen um etwas herum und rannten dann schnell in die Nacht hinein.
    „Was war das?“ fragte Zee.
    Donn schüttelte verwundert den Kopf.
    Der Donner aus der Ebene hatte das ganze Lager geweckt, und bewaffnete Soldaten kamen herbeigelaufen. Zee wartete geduldig, ob sich die Gestalten wieder zeigen würden, aber sie blieben verschwunden. Sie reckte die vom Kauern steifen Glieder und schätzte die Strecke, die der Mond am Himmel zurückgelegt hatte.
    „Es ist unwahrscheinlich, daß sie zurückkommen.“ Sie sprach mit dem Leutnant. „Die Hälfte der Truppe bleibt auf Wache. Der Rest legt sich wieder schlafen.“
    „Jawohl, Captain.“
    Nachdenklich kehrte Zee zu ihrem Schlafsack zurück und streckte sich aus. Sie konnte nicht schlafen.
    Und sie konnte am nächsten Morgen auch nicht essen. Sie wäre fast über den Toten gestolpert.
    Im blassen Morgenlicht gingen sie und Leutnant Donn den nächtlichen Schauplatz besichtigen. Sie trafen völlig unerwartet auf die Leiche.
    Der Körper war der eines teigig-weißen Mannes von etwa vier Fuß Größe und völlig haarlos. Die Haut ließ jeden Anflug von Farbe vermissen. Zee wurde beim Anblick der glasigen, weit offenen Augen übel. Der Mann hatte aus Ohren und Nase geblutet, aber der Tod war offensichtlich durch eine klaffende Wunde in der Brust verursacht worden.
    „Donn … was … was …?“
    Der Leutnant schüttelte finster den Kopf. „Dieses Geräusch – und der Blitz gestern nacht. Die haben dies verursacht. Aber was war

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