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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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Schlucht. Eine gewundene Straße führte zu dem dicht hinter dem gewaltigen Damm stehenden Kraftwerk hinab.
    Er fuhr weiter bis in einen kleinen Wald, wo er das Motorrad unter losem Laub versteckte. Dann machte er es sich bequem und zog den Stift aus der Tasche. Bevor er auf die Enden drückte, schloß er die Augen, denn der Mann mit dem Gürtel durfte nicht den geringsten Hinweis auf seinen Aufenthaltsort bekommen. Als zweite Sicherheitsmaßnahme schaltete er das Gerät nur in regelmäßigen Abständen für ganz wenige Sekunden ein. Er bekam aber immer nur Verbindung mit dem Mann im Stützpunkt.
    Um sieben Uhr nahm ein anderer den Platz des Lauschers ein. Soames verhielt sich vollkommen ruhig und gab sich nicht zu erkennen.
    Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Fran meldete sich erst kurz vor zehn Uhr. Der Junge gab sich aber nur kurz zu erkennen und schaltete sein Gerät wieder ab.
    Soames wartete weiter. Er wurde allmählich unruhig. Warum war Fran so übervorsichtig? Immer wieder schaltete Soames sein Gerät ein, spürte aber nur die Wahrnehmungen des stillen Lauschers in den Rocky Mountains.
    Kurz vor Mitternacht holte er sein Motorrad aus dem Versteck und fuhr nach Bluevale zurück. Er fuhr aber nicht in die Stadt hinein, sondern hielt vor einem Straßenrestaurant. Er bestellte Hot Dogs und eine Tasse Kaffee und setzte sich an einen abseits stehenden Tisch. Niemand kümmerte sich um den Fremden, der mit geschlossenen Augen zusammengesunken am Tisch hockte und eine Hand in der Tasche hielt.
    Soames hörte nur das leise Schnarchen des Lauschers, der vor Langeweile eingeschlafen war. Stunden vergingen. Soames trank eine Tasse Kaffee nach der anderen. Er durfte nicht müde werden und womöglich einschlafen. Irgend etwas sagte ihm, daß in dieser Nacht etwas geschehen würde.
    Um vier Uhr – Soames saß mit dem Gesicht zum Fenster – schoß am Staudamm eine gewaltige, blendende Stichflamme zum Himmel empor. In dem Restaurant und in der Stadt gingen die Lampen aus. Ein gewaltiger Kurzschluß mußte das Kraftwerk außer Betrieb gesetzt haben.
    Die gewaltige Stichflamme verlöschte.
    Soames schloß die Augen und drückte auf die Enden des Stäbchens. Er fühlte einen sich vor Schmerzen windenden Körper und hörte Frans Stimme.
    „Versuchen!“ schrie der Junge unter Schmerzen. „Versuchen!“
    Soames sah die Umgebung des Jungen, so wie Fran sie sah. Der Junge lag in tiefer Dunkelheit. Hoch oben am Himmel strahlten einige kleine Sterne, aber an einer Seite waren diese winzigen Lichter wie mit einem Lineal scharf abgegrenzt.
    Dafür gab es nur eine Erklärung: der Junge lag dicht neben dem gigantischen Damm und wand sich vor Schmerzen.
    Soames warf einen Geldschein auf den Tisch und lief hinaus. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit raste er zum Damm und dann die Straße zum Kraftwerk hinunter. Kurz vor dem Ziel schaltete er die Zündung ab und rollte fast lautlos weiter. Er sah die Strahlen geisternder Taschenlampen und hörte laute Männerstimmen. Aber die Männer waren verwirrt und wußten nicht, was geschehen war. Er wußte es und auch, wo er zu suchen hatte.
    Er fand Fran genau an der Stelle, an der er ihn vermutete. Der Junge lag stöhnend am Boden. Soames konnte die Schmerzen nachfühlen, denn für einen kurzen Augenblick hatte er ja die gleichen Empfindungen gehabt.
    Aber er konnte in diesem Augenblick keine Rücksicht nehmen. Er hob den stöhnenden Jungen hoch, schleppte ihn zum Motorrad und setzte ihn auf den Rücksitz. Dann raste er mit voller Motorkraft die Straße hinauf. Er wagte es nicht, den Scheinwerfer einzuschalten, denn er wollte den Polizisten kein Ziel bieten.
    Er schaffte es. Die schwere Maschine enttäuschte ihn nicht und knatterte die starke Steigung zur Straße nach Bluevale hinauf.
    Dort erst schaltete Soames den Scheinwerfer ein und raste mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Bluevale. Fran klammerte sich an ihn und schluchzte ununterbrochen. Soames spürte, daß der Junge nicht allein wegen seiner Schmerzen, sondern hauptsächlich aus Enttäuschung weinte.
    Er bog auf eine Seitenstraße ab und hielt an. Fran hockte zusammengesunken und mit verweinten Augen auf dem Rücksitz.
    „Weine nur“, sagte er tröstend. „Ich kann deine Enttäuschung verstehen. Ich möchte auch fast heulen, aber vor lauter Freude, daß dein Signalgerät durchgebrannt ist.“

 
9.
     
    Die blaugrüne Stichflamme war leicht zu erklären. Verglühendes Kupfer hat diese Farbe. Auch der Grund des

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