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TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten

Titel: TS 70: Die Kinder vom fünften Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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kommen.“
    „Die direkte Maschine nach Washington ist aber schon weg. Sie müssen nach, Denver und von dort mit einer Verkehrsmaschine fliegen.“
    Soames war damit einverstanden und ließ sich von dem Sicherheitsoffizier die notwendigen Papiere ausstellen. Alles klappte vorzüglich. Bis zu diesem Zeitpunkt war er praktisch ein Gefangener gewesen. In Denver würde er endlich frei sein. Er hatte alles gut vorbereitet: In der Brieftasche trug er sein ganzes Vermögen. Er mußte Fran finden, aber nicht, um ihn zu vernichten, sondern nur, um das Signal zu verhindern.
     
    *
     
    Zwei Stunden später war er bereits in Denver, und eine Stunde nach der Landung verlor sich seine Spur. Statt mit der Maschine nach Washington abzufliegen, fuhr Soames mit einem Bus in eine kleine Stadt und verbrachte die Nacht in einem Hotelzimmer. Seine Finger umklammerten das von Fran improvisierte Gerät. Mit geschlossenen Augen lag er wach auf dem Bett und wartete auf ein Zeichen von Fran.
    Nach einiger Zeit überkam ihn das merkwürdige Gefühl, gleichzeitig in zwei Körpern zu stecken. Der andere Körper tat aber nichts. Soames sah auch nichts, denn der andere Lauscher hatte genau wie er die Augen geschlossen. Er spürte aber die Wahrnehmungen des anderen. Ein Mann saß in einem Sessel. Irgendwo in einem anderen Zimmer klapperte eine Schreibmaschine, auf dem Gang vor dem Zimmer hallten Schritte. Diese Geräusche verrieten Soames, mit wem er es zu tun hatte. Der andere Mann war todsicher der Geheimpolizist, der einen der Gürtel trug und geduldig wartete.
    Stunden vergingen. Die Spannung wurde langsam unerträglich. Erst gegen Morgen machte er eine kurze Pause. Dann setzte er sich wieder in einen Sessel und drückte auf die beiden Enden des kleinen Stiftes. Im gleichen Augenblick sah er eigenartige Schriftzeichen. Das mußte Fran sein, der auf diese Weise eine Botschaft an Zani durchgab.
    Soames reagierte blitzschnell. Er blätterte in seinem Notizblock herum, bis er die Seiten mit den Skizzen fand, die Fran auf seinem Flug nach Washington gezeichnet hatte.
    Das Gefühl, die Sinne von zwei anderen Menschen zu teilen, war verwirrend. Trotzdem starrte Soames auf die Zeichnungen. Fran war ein intelligenter Junge und würde ohne Zweifel sofort erkennen, mit wem er es zu tun hatte. Die Skizzen konnten nur zwei Menschen etwas sagen, nämlich ihm selber und Fran.
    Soames hörte ein leises Lachen und fühlte, wie einer der anderen beiden Körper sich selbst die Hände schüttelte. Das mußte Fran sein. Soames drückte ebenfalls seine Hände und gab so den Gruß zurück. Dann kratzte er sich genau an den Stellen, an denen die Kinder den Hund Rex gekratzt hatten.
    Der dritte Körper bewegte sich. Das mußte der Sicherheitsbeamte sein, der diese Bewegungen natürlich nicht deuten konnte.
    Soames kannte die fremde Schrift nicht. Wenn er sich mit Fran verständigen wollte, mußte das durch Gesten und Bewegungen geschehen. Er spürte Frans Bewegungen und verstand auch deren Sinn. Er fand es jedoch schwierig, entsprechende Antworten zu geben, denn der Sinn dieser Antworten mußte ja dem dritten Lauscher verborgen bleiben. Er versetzte sich in die Mentalität eines Kindes, und es gelang ihm tatsächlich Frans Gebärdensprache zu verstehen und entsprechende Antworten zu geben. Es war ein langwieriger, schwieriger Prozeß, aber die Verständigung klappte ganz gut.
    Er warnte den Jungen. Fran durfte auf keinen Fall in die vorbereitete Falle gehen. Er ließ ihn wissen, daß eine Unzahl von Polizisten auf ihn wartete. Er wollte mit Fran zusammentreffen, doch davon wollte der Junge nichts wissen. Schließlich gab Soames seine Bemühungen auf und steckte das Kupferstäbchen wieder in die Tasche.
    Im Laufe des Vormittags kaufte er sich ein Motorrad. Er war stets ein begeisterter Motorradfahrer gewesen und kannte sich mit allen Typen aus. Er wartete noch bis zum späten Nachmittag und fuhr dann erst aus der Stadt, deren Namen er nicht einmal kannte. Auf dem Wege nach Bluevale kaufte er sich noch eine Lederjacke und eine Haube. In dieser Verkleidung würde ihn kaum jemand erkennen.
    Er knatterte langsam nach Bluevale, fuhr durch die Stadt und suchte die Straße, die zu dem nicht weit entfernten Staudamm führte. Die Straße führte um den riesigen Stausee .herum und dann direkt über den Damm. Soames ließ sich Zeit und sah sich die Gegend genau an. Rechts von ihm erstreckte sich der riesige, in der Nachmittagssonne funkelnde Stausee, links gähnte eine tiefe

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