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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Eingeschlossenen selbst damit einverstanden waren. Und da die Gegend von Gorgols Jagdabenteuer in derselben Richtung lag wie das Gebiet, in das die Expedition zog, würden sie vielleicht die geheimnisvollen Versiegelten Höhlen doch noch finden.

 
7.
     
    Die Sonne lag wie eine warme Hand auf seinen bloßen Schultern, als Storm oben auf einem Felsvorsprung lag, seinen Feldstecher auf den unter ihm liegenden Paß gerichtet. Sein Urokhemd hatte er schon vor Tagen abgelegt, nachdem er entdeckt hatte, daß seine eigene braune Haut kaum von den Felsen zu unterscheiden war.
    Der Pfad, den die Expedition verfolgte, hatte sich jetzt zu einem schmalen Hohlweg verengt, der sich mit seinen senkrecht aufstrebenden Wänden vorzüglich für einen Hinterhalt eignete. Eigentlich hätten sie bei Nacht reiten müssen, aber der Weg war zu unsicher, und sie durften nicht riskieren, einen Mann oder ein Pferd abstürzen zu lassen und zu verlieren. Sie befolgten jetzt jedoch bewährte Vorsichtsmaßregeln für einen Marsch in Feindgebiet.
    Sie machten am frühen Nachmittag halt, um die Pferde zu füttern und selbst etwas zu essen, und ritten dann nach Sonnenuntergang noch eine Stunde weiter, so daß ihr nächtlicher Lagerplatz weit von dem Platz entfernt war, an dem sie sich zuerst niedergelassen hatten. Ob indes eine derart elementare Taktik erfahrene Eingeborene irreführen würde, war eine andere Frage.
    Storm war sicher, daß sie beobachtet wurden, obwohl er dafür keinen anderen Beweis hatte als die wachsame Unruhe seines Teams. Und er verließ sich darauf, daß ihm Vogel oder Katze die erste Warnung vor einem feindlichen Überfall geben würden.
    Jetzt kam Baku zurück. Er stieß einen schrillen Schrei aus, mit dem er ein ganzes Volk Grashühner aufscheuchte, die in panischem Schrecken aus dem Gebüsch unten hochstiebten. Durch den Engpaß kam jemand heran, ein Norbie, ganz allein, auf einem lebhaft gefleckten schwarz-weißen Pferd. Wenn der Neuankömmling nicht Bokatan, der Medizinmann, selbst war, dann hatte er sich Bokatans Lieblingspferd angeeignet, dessen Beschreibung man Storm schon vorher gegeben hatte. Aber das war doch sehr unwahrscheinlich. Storm blieb, wo er war, den Bogen gespannt.
    „Hooooooo!“ Der Ruf begann mit dem Zwitschern der Norbiesprache und endete in einem langgezogenen, hohen Ton. Wie aus dem Boden gewachsen stand plötzlich Dagotag da, um den Medizinmann zu begrüßen. Endlich hatte die Gesellschaft ihren versprochenen Führer.
    Noch vor Einbruch der Nacht überschritten sie die unsichtbare Grenze des Tabulandes und verbrachten die Nacht am Ufer eines ungewöhnlich viel Wasser führenden Stromes. Das Wasser war rot von Schlamm und voll von entwurzelten Büschen und sogar kleinen Bäumen. Sorenson betrachtete es kritisch.
    „Man kann auch zuviel des Guten haben. Wir sind in den Bergen auf die Regenfälle angewiesen, aber auf der anderen Seite kann ein plötzlicher Wolkenbruch in einem engen Hohlweg eine Expedition wie die unsere in Sekundenschnelle fortspülen. Morgen reiten wir an diesem Fluß entlang, solange wir können, um die Pferde zu tränken. Hoffen wir, daß der Wasserstand fällt, anstatt zu steigen.“
    Vor dem nächsten Mittag war nicht nur das Wasser gefallen, sondern Bokatan führte sie auch davon fort. Das, was er als Wegweiser in die neue Richtung benutzte, erregte sie alle. Es bestand kein Zweifel an der künstlichen Herkunft der niedrigen Erhebung, die rechtwinklig nach Nordosten verlief.
    Storm maß sie mit der Hand und fand, daß sie ungefähr einen Fuß breit war und sich nur wenige Zoll über den Boden erhob. Sie war keilförmig, die schmale Seite nach oben gekehrt. Als er sie berührte, fühlte sie sich weder wie Stein noch wie Metall an, jedenfalls anders als die Steine und Metalle, die ihm bekannt waren. Und ihr Zweck blieb ein Geheimnis. Ein Schnitt mit dem Messer hinterließ keinerlei Spuren, jedoch fühlte sich die Substanz beim Berühren leicht fettig an, obwohl weder trockene Erde noch Blätter an ihr haften blieben. Und Surra weigerte sich, einen Fuß darauf zu setzen. Sie schnüffelte mißtrauisch daran, offensichtlich bemüht, jede Berührung zu vermeiden, nieste zweimal und schüttelte voller Abscheu den Kopf.
    „Wie eine Schiene“, kommentierte Mac und trieb das erste Packpferd an. Auch dieses Tier suchte sich einen Weg, der es auf keinen Fall in die Nähe der schwarzen Erhebung brachte.
    Sorenson hielt kurz an, um 3-D-Photos von dem Ding zu machen, obwohl Bokatan die

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