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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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es war der zweite Fund, entdeckt am zehnten Tag, nachdem sie Irrawady Crossing verlassen hatten, der die Norbies erregte. Aus Hos Sack fiel mit anderem Glitzerzeug eine Pfeilspitze. Sie besaß Widerhaken und war anders als diejenigen, die Storm bei den Expeditionsscouts gesehen hatte, denn der Kristall, aus dem sie geschnitten war, glänzte milchweiß. Da die Eingeborenen nichts von der Beute der Meerkatzen berühren wollten, nahm der Terraner sie auf und balancierte sie auf der Hand. Jagdspitzen waren immer aus grün-goldenem Stein, Kriegspfeile aus klarem Kristall mit bläulichem Schimmer – wenigstens die, die die Norbies im Lager mit sich führten. Die feine Spitze dieses Pfeiles hier war abgebrochen, aber davon abgesehen war sie ein herrliches Stück.
    Dagotag, der Anführer der Norbies, betrachtete sie eingehend, während Storm sie auf der ausgestreckten Hand liegen hatte, aber er weigerte sich, sie zu berühren. Er sog hörbar die Luft ein, wie es die Norbies als Einleitung zu schwerwiegenden Erklärungen taten, und machte dann hastig Zeichensprache.
    „Das sein Nitra – Männer hinter den Bergen. Krieger – dies sein Kriegspfeil. Kommt Ehren für Nitra Kriegssprache zu sammeln – tötet Fremde.“
    „Sie sind eure Feinde?“ signalisierte Storm.
    Dagotag nickte. „Unsere Feinde – wir Shosonna. Kann sein, du Feind weitweg Menschen. Nitra nie sehen weitweg Menschen – große Trophäe Bogenhand.“
    „Nitra essen das Fleisch?“ Sorenson formte das Zeichen, das nur in Notfällen benutzt werden durfte und unterstrich seine Frage, indem er dreimal feierlich ins Feuer spie.
    „Nicht so!“ Dagotags Finger flogen. „Nehmen Trophäe – hängen Bogenhand von Feind in Medizinmann Haus. Aber nicht essen das Fleisch. Nur böse Menschen tun so. Nitra – gute Kämpfer – nicht Böse, die in der Nacht schwarzen Geistern lauschen!“
    „Aber sie könnten uns bekämpfen?“ fragte Storm hartnäckig.
    „Ja – wenn sie uns verfolgen. Aber diese Spitze – sie kann alt sein – von anderer Zeit. Nur wir müssen aufpassen.“
    Jeder Norbie griff nach seinem Reisesack und holte sein wohlverpacktes Bündel Kriegspfeile hervor, um die üblichen fünf davon zu den gewöhnlichen Jagdpfeilen in den Köcher zu stecken.
    Storm sprach mit Sorenson. „Wir werden rechtzeitig herausfinden, wenn sie versuchen, uns zu verfolgen. Das wäre das erste Mal, daß Surra ein lebendiges Wesen entgeht, das hier herumkriecht.“ Er warf die Pfeilspitze in die Luft und fing sie wieder auf. Die Widerhaken waren dazu bestimmt, in der Wunde steckenzubleiben, wenn der Pfeil herausgezogen wurde. Dies war eine üblere Waffe als ein Strahler. Eine wichtige Frage war, wo Ho sie gefunden hatte und wie lange sie dort schon gelegen hatte.
    War sie wirklich ein Überbleibsel eines vor langer Zeit erfolgten Angriffs oder hatte sie ihr Besitzer etwa am gleichen Tag fortgeworfen, weil sie zerbrochen war?
    Er gab der Dünenkatze den Befehl, sehr wachsam zu sein. Er war sicher, daß kein Scout der Nitra an ihr vorbeischlüpfen konnte. Und morgen würde Baku die Gegend um sie herum mit schärferen Augen absuchen, als sie je ein Mensch oder menschenähnliches Geschöpf besessen hatte. Die Expedition war vor einem unerwarteten Überfall ziemlich sicher, aber es gab ja auch noch Hinterhalte, die in diesem Teil des Landes sehr leicht zu legen waren, denn der Pfad wand sich durch Canons und enge Hohlwege, entlang gewundener Trassen, die es manchmal notwendig machten, abzusitzen und die Pferde am Zügel zu führen. Und je weiter sie in die Berge eindrangen, desto schlechter wurde der Weg. Storm konnte verstehen, daß nur eine ganz starke Anziehungskraft jemand in dieses trostlose Land locken konnte.
    Als Sorenson und Mac bereits schliefen, holte Storm seinen eigenen Bogen und die Pfeile heraus. Das Lagerfeuer war noch nicht ganz erloschen, und er hielt in seinem Schein die blanken Spitzen in die Höhe. Mit einer nach der anderen berührte er sein Handgelenk, drückte zu und sah den Blutstropfen die kristallene Spitze verdunkeln. Dann, als alle rot gefärbt waren, ließ Storm das Blut auf den Boden tropfen. Das uralte Opfer, das eine starke ,Medizin’ für eine neue Kriegswaffe verbürgen sollte, war gebracht. Warum tat er es jetzt – und welchem Geist der arzorianischen Wildnis brachte er es?
    „Warum tust du das?“ Die schlanke Hand formte diese Frage im Licht des Feuers.
    Er kannte das Norbiewort für Glück nicht, aber er benutzte die Worte der

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