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TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1

Titel: TS 73: Der Letzte der Navajos, Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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für die Kolonisten hier auf Arzor sind sehr streng. Es ist uns nicht erlaubt, die Stämme zu zivilisieren, wenn sie nicht zu uns kommen, und wir können ihr Territorium nicht betreten, wenn sie uns nicht einladen. Aber dieses Mal sind wir sicher. Ich mußte schwören, eine ganze Anzahl von Bedingungen zu beachten, bevor ich meine Lizenz erhielt, und Bokatan hat außerdem für mich gebürgt. Einige Männer von anderen Planeten leben als lizensierte Yorisjäger auf Xorbiegebiet, und von ihnen und von den Siedlern, für die die Norbies arbeiten, müssen wir uns alles sagen lassen, was wir über ihre Gebräuche wissen müssen. Und oben in den Bergen gibt es Stämme, die noch nie mit Fremdweltlern oder Siedlern Kontakt gehabt haben und deren Lebensgewohnheiten von denen, über die wir etwas wissen, grundverschieden sein können.“
    „Man kann nicht ohne Erlaubnis der Regierung in einem Norbielager leben?“
    „Oh, ich nehme an, es ist hier und da vorgekommen, aber die Einladung muß von den Norbies ausgehen.“
    Storm betrachtete die Landschaft, die vor ihnen lag. Er würde seinen Kontrakt mit der Expedition erfüllen, aber wer konnte ihn danach daran hindern, sich von ihr zu trennen und auf eigene Faust nach Süden zu ziehen? Er hatte das Team, und er hatte gelernt, auch in weit lebensfeindlicheren Gebieten als diesem hier von den Produkten des Landes zu leben.
    Während der Reise paßte sich Storm der Wildnis und den Pflichten als Scout an. Er verbesserte mit Gorgols eifriger Hilfe und der Assistenz der anderen Norbies seine Zeichensprache, aber wiederholte Fehlschläge bestätigten ihm, was ihm schon vorher gesagt worden war – daß ein Fremdweltler niemals die eigentliche Sprache der Eingeborenen lernen oder gebrauchen könne. Seine Versuche, ihr Zwitschern zu imitieren, schienen ihnen tatsächlich in den Ohren zu schmerzen.
    Obwohl sie keine gemeinsame Sprache hatten, akzeptierten ihn die Norbies ganz anders als sie Sorenson oder Foyle akzeptierten. Der Terraner probierte ihre Bogen aus und bewies, daß er mit Waffen solcher Art wohlvertraut war. Trotzdem mußte er feststellen, daß für einen Bogen, der für einen erwachsenen Norbie gemacht war, seine Kraft nicht ausreichte. Gorgols Bogen war leichter, und als sein zum Versuch abgeschossener Pfeil mitten in das Herz eines hirschartigen Tieres traf, beschenkte ihn der Norbie feierlich mit einer seiner kleineren Waffen und einem Köcher, der fünf Pfeile mit feuerroten Spitzen enthielt, die so funkelten, als seien sie aus Edelstein geschliffen.
    „Kriegspfeile“, erklärte ihm Gorgol mit den Händen. „Nicht noch einmal gebrauchen, wenn in Menschenblut getaucht. Du Krieger – du darfst gebrauchen.“
    Der junge Eingeborene versuchte Storm zu überreden, den Norbiebrauch nachzuahmen und ein breites, hellrotes Band um die alte Narbe auf seiner Schulter zu tätowieren. Er wies ihn darauf hin, daß jeder Krieger stolz wäre, solche Zeichen am abendlichen Lagerfeuer zu zeigen, wenn die Norbiemänner ihren Harnisch ablegten und die Beweise ihrer Tapferkeit zur Bewunderung ihrer unerprobten Kameraden zur Schau stellten.
    Es wurde zur Gewohnheit, daß Gorgol und Storm zusammen als Scouts arbeiteten, wobei Baku über ihren Köpfen seine Kreise zog und Surra im Zickzack um sie herumlief, um beide Flanken zu decken. Die Meerkatzen reisten in Ledersäcken, die über Rains Rücken gelegt waren und kletterten bei jedem Halt heraus, um auf eigene Faust auf Entdeckungsreisen zu gehen. Bereitwillig kamen sie auf Storms Ruf herbei, wobei sie gewöhnlich irgendein Beutestück herbeischleppten, das ihre Aufmerksamkeit erregt hatte – eine saftige Wurzel oder einen leuchtend bunten Stein.
    Das einnehmende Wesen der beiden war für die ganze Gesellschaft eine nie versiegende Quelle des Vergnügens, und jeden Abend wurde Storm gebeten, die Säcke, in denen Ho und Hing ihre Schätze verborgen hatten, am Feuer auszuleeren und zu zeigen, was die Meerkatzen tagsüber des Sammelns wert erachtet hatten.
    Zweimal brachten sie lohnende Dinge. Einmal war es ein ,Augenstein’, ein Edelstein, wie man ihn zuweilen in ausgetrockneten Flußbetten fand. Er war wie ein goldener Tropfen geformt, hatte die Farbe dunklen Honigs und wirkte, mit einem schmalen, geschlitzten Strich aus rotem Feuer durch seine Mitte, fast wie eins von Surras Augen, bis auf die Farbe. Und er änderte seine Farbe, wenn man ihn aus dem Licht ins Dunkle brachte. Der rote Strich wurde gelb, das Honigbraun grünlich.
    Aber

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