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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Frau ließ ihn zögern. Aber Olliver hatte ihm aufgetragen zu kommen und würde ihn sicherlich erwarten; die Frau mußte also sein Vertrauen besitzen. War es Ollivers Komplizin – diejenige in der Psycher-Techniker-Uniform?
    Crag öffnete die Tür und betrat einfach den Raum.
    Olliver saß hinter einem schweren Mahagonischreibtisch. Seine Augen weiteten sich, und er öffnete den Mund, als er Crag erblickte.
    „Mein Gott, Crag, wie haben Sie das angestellt? Ich hatte nie damit gerechnet, daß die Polizei mein Haus durchsuchen und anschließend bewachen würde. Schließlich schob ich ja Ihre Aburteilung hinaus. Aber man bestand darauf. Ich dachte, Sie würden sich verborgenhalten und mich in ein oder zwei Wochen aufsuchen.“
    Doch Crags Augen waren nach einem schnellen Blick auf Olliver hinüber zu der Frau gewandert. Sie kam ihm bekannt vor, aber er wußte im ersten Augenblick nicht, wo er sie schon einmal gesehen hatte. Wahrscheinlich hätte er sie überhaupt nicht wiedererkannt, wenn nicht das glitzernde kupferfarbene Haar – das nun keine Technikermütze mehr verbarg – und die leicht amüsiert klingende Stimme gewesen wären, mit der sie, Olliver zugewandt, einwarf: „Ich sagte dir ja, Ollie, daß er heute abend kommen würde, und du hast mich ausgelacht. Jetzt bin ich an der Reihe, nicht wahr?“ Sie begann leise zu lachen. „Und frag ihn nicht, wie er es geschafft hat, Olliver. Er würde es dir nicht sagen; wozu auch?“
    Sie war berückend schön. Die Uniform hatte nicht ganz die Tatsache verbergen können, daß sie einen anmutigen Körper besaß, aber das Kostüm, das sie jetzt trug, unterstrich die Schönheit ihrer Erscheinung. Sie schenkte Crag ein Lächeln, und ihre Augen vollführten einen irrlichternden Tanz, dann wanderten sie sehr bestimmt und sehr langsam an ihm hinab zu seinen Sandalen und wieder zurück. „Wer hätte das geahnt? – Wie Sie sich verwandelt haben, kaum daß Sie aus den Gefängniskleidern heraus sind!“ Sie sagte es so offen und humorvoll, daß es ihr kein Mann hätte verübeln können.
    Außer Crag. Er starrte sie an und wandte sich Olliver zu. „Muß diese Frau hier sein, wenn wir sprechen?“
    Olliver hatte sich wieder gefangen und lächelte nun. „Tut mir leid, Crag, daran ist nichts zu ändern. Sie ist von großer Bedeutung für meine Pläne – unsere Pläne. Ich stelle sie Ihnen lieber einmal vor. Crag, das ist Judeth, meine Frau.“
    Crag brummte unwillig. „Wenn sie schon hierbleiben muß, dann geben Sie mir etwas zum Anziehen. Ich mag nicht angestarrt werden.“
    Olliver runzelte die Stirn, aber dann sagte er: „In der Kammer sind Kleidungsstücke. Sie benehmen sich jedoch lächerlich, Crag. Wir leben nicht in victorianischen Zeiten. Dies hier ist das dreiundzwanzigste Jahrhundert.“
    Crag schritt wortlos zur Kammer und öffnete sie. Er ergriff aufs Geratewohl einen der Überzieher, einen kastanienbraunen, seidenen Umhang. Er schlüpfte hinein, schloß wieder die Tür und bemerkte zu spät, daß der Überzieher Judeth gehören mußte, nicht aber Olliver; er war an den Schultern zu eng, und die Ärmel waren etwas zu kurz. Aber er erkannte auch, daß sein Verhalten bereits Anstoß gefunden hatte und daß dieser Eindruck nur noch bestärkt würde, wenn er zurück zur Kammer ging und den Überzieher gegen einen anderen umtauschte. Schließlich trugen sowohl Männer als auch Frauen solche Umhänge, und dieser hier war ganz gewöhnlich, wenn auch aus einem besonders schönen Material. Und trotzdem –
    „Er wird Sie schon nicht schmutzig machen, Crag“, sagte Judeth.
    Aber er mußte dies ignorieren, wollte er seine Ruhe bewahren.
    „Setzen Sie sich, Crag“, sagte Olliver.
    Judeth ließ sich auf eine Schreibtischkante nieder. Ihr Blick war ernst, ohne jede Spur von Spott.
    Crag drehte seinen Stuhl Olliver zu, um dessen Frau nicht ansehen zu müssen. „Eine Frage“, warf er ein. „Bleiben Sie bei dem, was Sie heute nachmittag sagten?“ Sein Blick fixierte Olliver. „Und – Sie haben auch die Million?“
    Olliver nickte. „Ich meinte es ernst. Und ich habe fast die ganze Million und werde über den Rest verfügen, bevor Sie meinen Job erledigen; es ist nichts, was man über Nacht machen kann. Die Sache wird auf dem Mars durchgeführt. Ja, ich habe fast die ganze Million – nicht mein eigenes Geld, natürlich. Sie verstehen ja; es ist ein Fonds der …“
    Crag winkte ab. „Mich interessiert nicht, wem das Geld gehört, solange als ich es einstecken werde,

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