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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Polizeiautos nicht vom Fleck gerührt hatten. Der Mond schien, aber nicht zu stark.
    Von jedem Helikopter aus war ein Punkt, der sich genau unterhalb seiner Position befand, nicht einzusehen. Sollte dieser einmal in gerader Linie über ihn hinwegfliegen, anstatt herumzukreisen –
    Crags suchender Blick fand auf einer Kommode einen Handspiegel und eine Nagelfeile. Er ergriff beides und ging in das Wohnzimmer. Dann kletterte er die Leiter zur Dachluke hinauf, hob sie etwas an und stützte sie mit der Nagelfeile. Beobachter im Helikopter würden sich bei ihrem Anblick nichts denken, denn viele Bewohner der obersten Etage benutzten an einem warmen Abend ihre Dachluken zur Ventilation. Und die Luft war so kurz nach Einbruch der Dunkelheit noch immer ziemlich warm; wahrscheinlich waren Dutzende von Luken im Block geöffnet. An solch warmen Abenden wie diesem saßen auch viele Leute auf den Dächern, ja schliefen sogar auf ihnen. Crag benutzte den Spiegel, indem er ihn in verschiedenen Stellungen hielt, um die umliegenden Dächer zu kontrollieren. Er bemerkte niemand und schloß daraus, daß all jene in der unmittelbaren Nachbarschaft, die normalerweise heute abend ihre Dächer zum Luftschnappen verwendet haben würden, von dem so tief und ständig über ihren Köpfen fliegenden Helikopter davon abgeschreckt wurden.
    Er legte den Spiegel flach auf das Dach und verfolgte längere Zeit darin die Bewegungen des Flugapparates. Nach seiner Schätzung flog dieser in gleichbleibender Höhe etwa dreißig Meter über den Dächern dahin, wobei er die meiste Zeit eine kreisförmige Bahn einschlug, deren Mittelpunkt Ollivers Wohnsitz war und deren Radius ungefähr einen halben Block maß. Doch hin und wieder machte er eine Achterschleife, entweder weil der Pilot die Eintönigkeit des Fluges unterbrechen oder aber den Beobachtungswinkel wechseln wollte, was zur Folge hatte, daß Ollivers Haus direkt unter dem Schnittpunkt der Schleife lag und somit für Sekunden nicht zu beobachten war. Hin und wieder? Crag hielt ein wenig länger Ausschau und zählte. Nach jedem vierten Kreis folgte eine Achterschleife, was bedeutete, daß der Helikopter automatisch gesteuert wurde und daß die Flugbahn einem genau festgelegten Schema folgte. Das war gut zu wissen.
    Spurtete er in genau dem richtigen Augenblick los, wenn der Helikopter das gegenüberliegende Dach bei einer seiner Achterschleifen kreuzte, so würde er mehrere Sekunden vor einer Beobachtung sicher sein, und hing er dann von der Dachrinne herab, so würde ihm sogar ein wenig mehr Zeit verbleiben, um durch das Oberlicht ins Haus zu gelangen, während der Flugapparat umdrehte und zurückkam. Dieses Manöver würde Schnelligkeit und genaueste Vorausberechnung erfordern. Sein Auge zählte die Schritte, die er von der Luke bis zum Dachrand machen konnte; es waren sechs. Es würde genügen, um den Sprung von fünf Metern schaffen zu können.
    Er beobachtete weiter und wartete die nächsten drei Achterschleifen ab, bis ihm das Geräusch des von hinten kommenden Helikopters sagte, zu welchem Zeitpunkt sein Ausbruch sicher war. Beim viertenmal schoß er los.
    Und vergeudete keine Sekunde. Er stieß die Luke hinter sich zu, machte sechs große, rasche Schritte und sprang. Er landete behende, erlangte das Gleichgewicht knappe Zentimeter vom Dachrand entfernt, glitt zurück und ließ sich fallen, erwischte die Dachrinne mit seiner rechten Hand und packte zu. Seine Füße rutschten durch die Öffnung des Oberlichts, seine metallene Linke umklammerte den oberen Teil des Fensterrahmens, und eine Sekunde später stand er lautlos am Boden des fremden Zimmers, war in Sicherheit. Es war ein Manöver, wie es nur ein Akrobat – oder Crag – schaffen konnte.
    Er glaubte nicht, daß sich irgendwelche Wachen im Haus befanden, doch es mochten Bedienstete anwesend sein, also ging er kein Risiko ein. Er wandte sein Gesicht vom Mondschein ab und wartete, bis sich seine Augen an das Dämmerlicht im Zimmer gewöhnt hatten, bevor er es durchquerte und in die Vorhalle hinaustrat. Leise tastete er sich in der Dunkelheit die Stufen hinunter. In der zweiten Etage brannte kein Licht, und er ging einen Stock tiefer. Die Halle war hier schwach beleuchtet, aber er entdeckte einen schmalen Lichtspalt unter einer Tür.
    Er ging darauf zu und blieb lauschend vor ihr stehen. Er hörte zwei Stimmen, die Ollivers und die einer Frau, doch die Tür war stark gebaut, und er konnte das Gesagte nicht verstehen.
    Die Anwesenheit einer

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