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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Höhe von ungefähr achtzig Kilometern. Von hier aus können wir sehen – ich glaube, es mit Sicherheit sagen zu können –, daß die dunkelgrünen Landflächen unter uns Wälder sind. Wir kommen immer tiefer. Jetzt sind wir schon fast in der Stratosphäre. Aber – Kapitän Burke stoppt unseren Abstieg; wir verharren in dieser Höhe, unbeweglich. Was ist los, Kapitän?“
    In das Schweigen hinein fragte Crag: „Möchtest du den Einsatz verdoppeln?“
    Gardin schüttelte den Kopf. „Aber wie zum Teufel …?“
    „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Vielleicht bin ich ein Hellseher. Ich gebe dir noch eine letzte Chance, die Wette abzublasen.“
    Gardin zögerte keine Sekunde. Er schnappte die Handvoll Geldscheine vom Boden, reichte Crag seinen Tausender und stopfte die zehn Hunderter in seine eigene Tasche. Crag grinste. „Jetzt werden wir ja sehen, was er unternimmt.“
    „Was wer unternimmt?“
    „Schhh“, sagte Crag, als eine andere Stimme ertönte. „Kapitän Burke am Mikrophon. Entschuldigen Sie die kleine Pause, während der Leutnant Laidlaw und ich einander berieten. Es ist nichts Ernstes. Etwas stimmt mit unserem Luftversorgungssystem nicht. In dem Augenblick, als ich das Schiff anhielt, sah der Leutnant zufällig zum Käfig hinüber, in dem wir drei Kanarienvögel haben – ihren Zweck erklärten wir vor einigen Minuten. Er bemerkte, daß einer am Käfigboden lag und die anderen beiden – äh, in Schwierigkeiten zu sein schienen. Wahrscheinlich ist dies auf ein Versagen unserer Luftversorgung zurückzuführen. Der Leutnant untersucht eben die Anlage. Gleich werde ich seinen Bericht haben – einen Augenblick.“
    Dann: „Merkwürdig. Leutnant Laidlaw kann nichts finden, was das Verhalten der Tiere erklären würde … zwei der Vögel sind jetzt tot. Die Hamster und die weißen Mäuse drängen sich zusammen und atmen schwer. Und auch der Leutnant und ich glauben, ganz schwach einen fremdartigen Geruch wahrzunehmen … ähnlich dem der Schwefelsäure, nur ziemlich süß.
    Dieses Schiff ist luftdicht – kein Gas kann von außen her eindringen. Es muß an irgendeinem Gerät liegen. In keiner erkennbaren Weise kann die Verseuchung von dem Planeten ausgehen, dem wir uns näherten. In keiner Weise …“
    „Kapitän Burke!“ Es war die Stimme des bulldoggengesichtigen Admirals. „Lassen Sie das Schiff sofort aufsteigen. Heraus aus dieser Atmosphäre.“
    „Jawohl, Admiral.“
    „Berichten Sie weiter.“
    „Jawohl, Herr Admiral … Wir steigen nun. Gleich haben wir die äußeren Luftschichten hinter uns gelassen. Leutnant Laidlaw taumelt durch die Kabine auf mich zu, aber er scheint noch in Ordnung zu sein. Und mein Kopfweh – ich hatte keine Zeit, es zu erwähnen – nimmt ab. Höhe fünfundsechzig Kilometer. Ich glaube, wir haben es geschafft, Sir. Unser Luftversorgungssystem arbeitet wieder normal. Sollen wir es nochmals versuchen, Sir?“
    „Melden Sie sich sofort bei der Flotte. Wir müssen Sie, den Leutnant und die Tiere einer gründlichen Untersuchung unterziehen.“
    „Jawohl, Sir.“
    Gardin starrte auf Crag, und dieser lachte. Crag wurde sich bewußt, daß er in der letzten halben Stunde mehr gelacht hatte als seit langem.
    „Wette, das Robotschiff kann auch nicht landen“, sagte Crag.
    „Diesmal wette ich nicht.“ Gardin schaltete den Apparat ab. „Crag, was hat’s mit dieser Sache auf sich?“
    Crag schüttelte langsam den Kopf. „Tut mir leid. Um dir das zu sagen, müßte ich zu viele andere Dinge preisgeben.“
    „Läßt sich dabei kein Geld herausholen?“
    Wieder schüttelte Crag den Kopf. „Machen wir eine Ginrunde, um die Zeit totzuschlagen?“
    Gardin erhob sich. „Ich habe leider noch etwas zu erledigen. Du wirst mich vielleicht für längere Zeit nicht mehr sehen, Crag. Die Tausend sind mein letztes Geld – und vielen Dank fürs Abblasen der Wette – nachdem du ja gewußt hast, daß es eine sichere Sache war. Werde mich nach Beute umschauen müssen.“
    „Viel Glück“, meinte Crag.

 
10.
     
    Crag sah Gardin länger als eine Woche nicht, obwohl er öfters Bars besuchte, die sie gemeinsam als Treffpunkt benutzten.
    Mit Interesse verfolgte er die Nachrichten über den neuen Planeten. Seit dem Fiasko beim ersten Landeversuch wurde nichts mehr über das Fernsehen ausgestrahlt; es gab nur noch Radioberichte.
    Man hatte kein fremdes Gas im Erkundungsschiff finden können. Die Luftversorgungsanlage hatte, wie die Untersuchung ergab, planmäßig funktioniert, und

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