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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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werden. Zuvor werde ich aber noch das Schloß Ihrer Tür aktivieren, damit ich später herein kann. Verlassen Sie jedoch nicht Ihre Zelle, auch für die nächste halbe Stunde nach meinem Besuch nicht. Verstanden? Alles okay?“
    „Alles okay.“ Crag vernahm ein Klicken des Türschlosses.
    „Was für Sachen bringen Sie mir?“ fragte er schnell, aber es kam keine Antwort, und er erkannte, daß die Verbindung abgebrochen war.
    Er setzte sich auf die Pritsche und wartete. Warum hatte man ausgerechnet einer Frau aufgetragen, ihm zu helfen? Er haßte Frauen, alle zusammen, ohne Ausnahme. Und diese hatte sogar gewagt, sich amüsiert und herablassend zu geben.
    Im nächsten Augenblick wurde die Tür geöffnet, und die Frau kam rasch herein. Ein hohes Tier; er hatte richtig vermutet. Sie trug die schmucklose Uniform eines Chef-Psycher-Technikers. Es gab nur wenige von ihnen, und so waren sie bedeutende Leute. Um ein Psycher-Techniker zu werden, mußte man das Doktorat sowohl für Psychologie als auch für Elektronik besitzen, und überdies noch eine Menge politischer Beziehungen haben. Nun, wenn sie engeren Kontakt mit Olliver hatte, waren letztere zu erklären.
    Aber sie sah nicht nach einer Frau mit zwei Doktoraten aus. Sie war bildschön. Nicht einmal die Uniform konnte die sanften Rundungen ihres Körpers verbergen. War sie auch ungeschminkt und trug sie eine hornumrandete Brille, die Schönheit ihres Antlitzes war unverkennbar. Ihre Augen erstrahlten selbst durch das leicht gefärbte Glas in dem tiefsten Dunkelblau, das Crag jemals gesehen hatte, und ihr Haar, von dem nur ein paar Strähnen unter der Technikermütze hervorlugten, glitzerte wie poliertes Kupfer. Crag haßte sie aus dem einfachen Grund, weil sie eine Frau war und Schönheit besaß, doch am meisten wurde sein Haß für sie durch dieses Haar geschürt; es hatte genau die gleiche Farbe wie das von Lea.
    Er blieb mit Absicht auf der Pritsche sitzen. Doch sie zeigte in keiner Weise, daß sie seine Unhöflichkeit bemerkt hatte, als sie vor ihm stehenblieb und ihre Handtasche öffnete. Ihre Stimme war diesmal rein sachlich und ohne jede Spur von Belustigung oder Freundlichkeit.
    „Das wichtigste Stück ist dies hier“, sagte sie und warf einen kleinen Metallstab neben ihn auf die Pritsche. „Tragen Sie es in Ihrer Tasche. Es ist radioaktiv. Die meisten Türen in diesem Gebäude entpuppen sich als Todesfallen, wenn man versucht, sie ohne den Stab zu passieren.“
    „Ich weiß“, bemerkte er knapp.
    Ein zusammengefaltetes Papier folgte als nächstes Utensil. „Hier, ein Diagramm, das Ihnen den günstigsten Weg hinaus ins Freie zeigt. Wenn Sie ihn benützen, werden Sie kaum Wachen antreffen. Im Falle, daß Sie …“
    Ein kleiner Hitzestrahler lag in ihrer Hand, aber Crag schüttelte den Kopf. „Nichts für mich“, sagte er. „Das brauche ich nicht.“
    Widerspruchslos steckte sie den Strahler in ihre Tasche zurück, fast so, als hätte sie diese Reaktion von ihm erwartet. „Eine Besuchermarke. Sie wird Ihnen in den oberen drei Stockwerken nichts nützen – aber wenn Sie einmal diese hinter sich gebracht haben, wird sie die regulären Hauswachen davon abhalten, dumme Fragen zu stellen.“
    Er nahm sie. Das nächste war ein hauchdünnes Sägeblatt aus Durium. „Sie werden dies brauchen, um den Riegel Ihrer Tür durchzuschneiden. Ich werde ihn von außen vorschieben, wenn ich gehe.“
    „Warum?“
    „Seien Sie nicht dumm, Crag. Diese Tür kann von außen geschlossen werden, aber nur von der Kontrollkabine aus geöffnet werden. Und ich habe eben die Wache abgelöst, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Wenn man Ihre Tür geöffnet vorfindet, wird man wissen, daß nur er oder ich Sie befreit haben können. Er würde verdächtiger sein als ich, aber ich möchte keinerlei Aufmerksamkeit auf mich lenken.“
    „Wenn Sie schon so vorsichtig sind“, sagte Crag, „wie wollen Sie dann wissen, ob er uns nicht gerade in diesem Moment lauscht?“
    „Ich mußte dieses Risiko auf mich nehmen. Doch jetzt die Kleider. Ich habe Shorts für Sie.“ Sie griff in ihre Tasche und warf ein eng zusammengeschnürtes Paket auf sein Bett. „Konnte keine Schuhe mitbringen.“ Sie blickte kurz auf die seinen hinab. „Und diese da sehen zu sehr nach Gefängnis aus, also möchte ich vorschlagen, sie hier zu lassen. Zivilisten tragen in Albuquerque entweder Sandalen oder gehen barfuß. Wie ich sehe, haben Sie sich wegen des Hemdes Gedanken gemacht. Nun, da kann ich

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