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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Sprache eine Frage. Die Antwort kam von einer nicht festzustellenden Quelle. Burma nickte, als hätte er einen Befehl erhalten und fuhr dann fort: „Und dies ist – Artesha …“
    „Was? Wo?“ Red blickte sich um, und Chantal schüttelte den Kopf.
    „Hier“, sagte Artesha. „Rings um euch.“
    „Keine Maschine“, sagte Magwareet plötzlich mit hallender Stimme. „Artesha wurde bei einem feindlichen Angriff schwer verletzt – so schwer, daß wir ihren Körper nicht wiederherstellen konnten. Aber weil sie sehr wichtig war, haben wir ihren Geist gespeichert und in die Leitungen des Zentrums fließen lassen. Jetzt leitet sie es.“
    „Geht es?“ wollte Red von Artesha wissen.
    „Ich glaube schon.“
    Tatsächlich. Der Stolz, der deutlich von Burmas Gesicht abzulesen war, hatte Red betroffen staunen lassen. „Und – Sie, Burma?“ fragte er, und es bereitete ihm einige Schwierigkeit.
    „Ich bin ihr Mann“, sagte Burma, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Artesha meldete sich wieder:
    „Red, wir brauchen Wissen aus Ihrer Zeit, das nur Sie uns geben können. Wir brauchen Ihre Hilfe.“
    „Das ist nicht meine Angelegenheit“, antwortete Red wild. „Ich hätte schon seit dreitausend Jahren tot sein müssen.“
    „Sie wollen uns also nicht helfen? Auch nicht, wenn wir Ihnen Ihr Bein zurückgeben?“
    Einen Augenblick herrschte Totenstille.
    „Sie – können das – tun?“ fragte Red mit erstickter Stimme.
    „Ich versichere Ihnen – wir können das tun“, antwortete Burma.
    In einem Augenblick hatte Red sich entschieden. „Ich tue alles, was Sie wollen“, sagte er.
    Als Red und Chantal weggebracht worden waren, schwieg Magwareet eine Weile, um Burma und Artesha ungestört miteinander reden zu lassen. Als sie fertig waren, hob er den Kopf. „Artesha, warum sind diese beiden so wichtig?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Artesha offen. „Ich glaube, noch nicht einmal Ihnen könnte ich es erklären, Magwareet. Ich bin jetzt seit bereits vierzehn Jahren ein Teil des Zentrums und so darin aufgegangen, daß ich Informationen verknüpfen kann. Sie könnten jetzt sagen, daß ich Ahnungen habe, aber das ist alles.“
    Magwareet nahm diese Erklärung hin. „Burma, ich habe nur andeutungsweise von Artesha gehört, was geschehen ist.“
    Burma erzählte es ihm in knappen Worten und schloß: „Aber von dort, Magwareet, sah die Zeitenkarte aus, als stünde sie in Flammen! Die Zeitenwoge, die mich in das Jahr 1957 zurückwarf, hat weiter zurückgereicht als jede andere. Ich vermute, daß es Zeitenwogen gibt, die vielleicht sogar bis zur Entstehung der Welt zurückreichen.“
    „Was hat jedoch die plötzliche Gewalt Ihrer Zeitenwoge ausgelöst?“
    „Das kann ich Ihnen nicht sagen. Der einzige, der dies könnte, wäre Wymarin. Haben Sie Nachrichten von ihm?“
    „Nein“, sagte Artesha, nachdem sie eine winzige Pause gemacht hatte, um ihr Gedächtnis zu durchforschen. „Was hat er getan?“
    „Ich glaube, es war ein Teil seiner Arbeit, die das WESEN erregt hat, nicht die Zerstörung der feindlichen Schiffe. Sehen Sie, was das bedeutet?“
    „Wenn er das WESEN absichtlich erregen kann, dann beherrscht er es bereits“, sagte Magwareet.
    „Stimmt. Und deshalb müssen wir ihn oder einen seiner Gehilfen finden. Wir haben keinerlei Hoffnung, das Elektronengehirn zu finden, in dem er die von ihm gesammelten Daten gespeichert hat – die Zeitenwoge wird sie mit überlagerter Energie gelöscht haben.“
    „Aber wie können wir ihn finden, wenn er so weit zurückgeworfen wurde wie Sie?“
    „Ich habe darüber nachgedacht“, antwortete Burma. „Liebling, haben wir irgendwelche Daten über eine Koexistenz innerhalb einer Zeitenwoge?“
    „Sie meinen – ob Sie die gleiche Zeitenwoge noch einmal benutzen könnten?“ fragte Magwareet, und Burma nickte.
    Artesha antwortete langsam. „Nein, niemand hat es je versucht, aber du könntest ohne Schwierigkeiten zu dem Augenblick zurückkehren, in dem die Woge dich traf. Ein Kurzstrecken-Transfer ist einfach.“
    „Das ist meine Angelegenheit, Burma“, sagte Magwareet, „und nicht Ihre. Sie werden hier benötigt. Sie sind ein Spezialist. Habe ich recht, Artesha?“
    Artesha zögerte eine Sekunde mit ihrer Antwort. Dann sagte sie erleichtert: „Sie haben recht, Magwareet. Es wird gar nicht so riskant sein. Jene Woge hat vier kleinere nachfolgende Wellenkämme. Einer davon muß in etwa vier Stunden im leeren All auftreten. Sie werden nur …“
    Wieder folgte

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