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TS 77: Der große Zeitkrieg

TS 77: Der große Zeitkrieg

Titel: TS 77: Der große Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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ab. „Wir sind nicht vollkommen Wilde“, sagte er in bitterem Ton.
    „Das weiß ich. Nun, also, er ist Experte in der Kombination von Wissen über die Ursache, die ihn so weit in der Zeit zurückversetzt hat. Er ist Leiter einer Verankerungsgruppe, die versucht, Zeitenwogen zu verhindern.“
    „Und was ist das?“
    Stockend versuchte Maelor es zu erklären. Allmählich gewannen sie ein Bild von der Zeit, in die sie versetzt worden waren.
    Aber hinterher begann Maelor sie auszufragen, und Red war bestürzt.
    „Sie sprechen Englisch – ist das bei Ihnen üblich?“ fragte er. „Haben Sie nicht die Geschichte unserer Zeit?“
    „Ich fürchte, nein“, antwortete Maelor nüchtern. „Sehen Sie, es hat einen Krieg gegeben.“
    Schweigend dachten sie darüber nach. „Unsere Sprache beruht jedoch auf dem Englischen“, fuhr Maelor fort. „Sie ist komprimiert und komplexer, aber wenn man langsam spricht und stets darüber nachdenkt, können sich die meisten von uns Ihnen verständlich machen.“
    „Nach dreitausend Jahren?“ sagte Chantal.
    „Kaum ein Jahrhundert nach Ihrer Zeit hat es eine weltweite Verständigung gegeben.“
    „Dieser Krieg“, drängte Chantal.
    Maelor schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wieviel ich Ihnen erzählen kann. Ich kann Sie nicht alles wissen lassen, was Sie bei Ihrer Rückkehr verwenden könnten.“
    Irgendwie erregte die Aussicht auf eine Rückkehr Red diesmal nicht mehr so sehr – aber welchen Platz hatten er und Chantal in einer Welt wie dieser?

 
6.
     
    Müde, schmutzig und hungrig stieg Magwareet aus der Schleuse am Eingang der Stadt.
    In welcher verzweifelten Lage sich doch die menschliche Rasse befand!
    Die Sauerstoff-Rettungsfahrzeuge saugten sich voll wie riesige Blutegel und sogen die Luft aus der Plastikhülle, sobald die Überlebenden in Sicherheit waren. Magwareet hatte vorher seinen Bericht an Artesha durchgegeben, und dann hatte man sofort damit begonnen, die Stadt niederzureißen und den wertvollen Schrott zu gewinnen.
    Schließlich brachte man ein gewaltiges Bündel von Trägern aus dem Herzen der Stadt heran, befestigte ein Antriebsaggregat am Ende und schickte es ins All hinaus.
    Magwareet drückte auf den Knopf an der Vorderseite seines Raumanzuges, der den Vorwärtsantrieb in Bewegung setzte und ließ sich abwärts sinken, um mit dem Mann zu reden, der diese Sendung fertiggemacht hatte.
    „Wohin sollen die Träger?“ fragte er.
    Der Mann gab Auskunft, und Magwareet machte sich an der Ladung fest. „Gut. Ich gehe mit“, sagte er, und ohne ein weiteres Wort schaltete er den Antrieb auf volle Kraft voraus.
    Die Beschleunigung preßte ihn gegen den Rückenteil seines Raumanzuges. Nie zuvor war er mit einem dieser Bündel geflogen, aber er mußte jetzt die Fahrt machen.
    Er machte sich schließlich von dem Trägerbündel los. Die letzten Meilen zum nächstgelegenen Teil des Zentrums legte er mit der Energie seines Raumanzugs zurück.
    Eine Schleuse führte ihn in Arteshas Gegenwart.
    Einige Augenblicke lang musterte er sie schweigend, dann forschte er: „Wie steht es mit diesem Feind, Artesha?“
    „Das werde ich wissen, sobald Kepthin seine Gruppe beisammen hat. Ich mußte ein halbes Dutzend der verbleibenden wichtigsten Leute von der Verankerungsgruppe abziehen. Die Chance, eine schwache Stelle beim Feind zu finden, ist schon das Risiko wert, weiteres Personal an eine Zeitenwoge zu verlieren.“
    An der Tür, durch die Magwareet soeben eintrat, entstand ein Klicken. Er drehte sich um und sah den Besuchern aus der Vergangenheit entgegen.
    Red wußte nicht, was er zu sehen erwartete, als Burma ihm zunickte, einzutreten.
    Red beobachtete Burma. Auch Chantal wartete ab, obwohl Red deutlich sehen konnte, daß sie etwas hatte fragen wollen. Burmas Haltung hatte sich geändert. Er trat vor mit der Miene eines Liebhabers, der sich seiner Geliebten nähert. Dennoch war niemand zu sehen außer einem großen, ziemlich häßlichen Mann in blauer Kleidung.
    Nach einem Augenblick wandte Burma sich lächelnd ihnen zu. „Ich möchte Sie mit Freunden bekannt machen“, sagte er. „Dies ist Magwareet, ein Koordinator – ein Arbeitsdirektor. Er wird die Bewältigung des neuen Zeitenprojektes überwachen.“
    Der Mann in blauer Kleidung nickte steif. Red glaubte, in seinen Augen Hochmut über die Barbaren aus der Vergangenheit zu sehen. Scharf sagte er: „Sagen Sie ihm, wir würden uns freuen, wenn Sie sich beeilen wollten!“
    Magwareet stellte Burma in seiner

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