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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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ausplünderten. Als sie ihn schließlich in der Steuerzentrale erwischten, stieß er versehentlich an eine Rufanlage, und das holte die wirklichen Eigentümer herbei. Zu erfreut waren diese über den Besuch der Russen nicht. Sie vernichteten ihre Zeitstation und folgten ihnen dann zu den anderen, die sie ebenfalls zerstörten. Erinnern Sie sich an dieses geheimnisvolle Erdbeben im Baltikum? Ein Jahr mag es vielleicht her sein. Das war die ,Weltraumpatrouille’, und sie machte mit dem Projekt der Russen ein für allemal Schluß. Nach allem, was wir wissen, entdeckten sie nicht, daß wir an der gleichen Sache interessiert waren und sind. Wenn wir also hier unser Schiff finden, werden wir sehr auf der Hut sein müssen.“
    „Sie wollen die Ladung?“
    „Teilweise, aber hauptsächlich interessiert uns der Schlüssel zum Weltraum.“
    Ein Schauder überlief Travis. Seit beinahe zwei Generationen begannen die Menschen nach den Sternen zu greifen. Einige kleine Erfolge waren erzielt worden, aber es hatte auch eine Unzahl von Mißerfolgen gegeben. Und jetzt – was war schon ein Flug zum Mond verglichen mit einer Reise zu den Sternen?
    Ashe schien seine Gedanken zu erraten: „Sie spüren das also auch?“
    Der Apache nickte abwesend. „Aber was hat das mit den Folsom-Spitzen zu tun?“
    „Wir haben Agenten in die Vergangenheit geschickt, die als Kelten, Tataren – oder besser, als die Vorfahren dieser beiden Rassen – verkleidet waren. Wir hatten Becherhändler aus der Bronzezeit und ein halbes Hundert andere Varianten. Jetzt könnte sein, daß wir eine neue Maske brauchen – die eines Folsommannes. Eine der ersten und wichtigsten Regeln in diesem Spiel, Fox, ist, daß man nie eine Störung im Zeitablauf herbeiführen darf, indem man irgendwelche modernen Gegenstände einführt. Es darf unter keinen Umständen bekannt werden, wer unsere Agenten sind. Wir haben keine Ahnung, was passieren könnte, wenn jemand den Strom der Geschichte, so wie wir ihn kennen, antastete, und wir hoffen alle, daß wir nie in die Verlegenheit kommen, es zu erfahren.“
    „Jäger“, meinte Travis langsam, sich dessen gar nicht bewußt, daß er seine Gedanken laut aussprach. „Mammut – Mastodon – Kamele – Säbeltiger …“
    „Warum interessieren Sie sich so dafür?“
    „Mein Volk war schon immer ein Jägervolk und ist es auch heute noch, wenigstens im Geiste“, meinte er schließlich.
    „Ja.“ Ashes Stimme klang befriedigt. „Und jetzt geben Sie mir den Stab her.“ Er wandte sich wieder seiner Arbeit zu, und Travis fand sich plötzlich stillschweigend zu seinem Assistenten ernannt. Der Apache wußte, daß er die Wahl getroffen hatte, die Kelgarries gewünscht hatte – daß er ein Teil jenes großen unglaublichen Abenteuers sein würde.
    Eines lernte er während der beiden nächsten Tage: daß sie unter Hochdruck und gegen die Zeit arbeiteten. Ob die nicht näher bezeichnete Drohung, die über ihnen allen zu schweben schien, von außerhalb des Landes kam oder von der Angst vor einem Umschwung in der Innenpolitik getragen wurde, sagte ihm niemand. Travis beschloß auch, keine Fragen zu stellen. Es war viel interessanter, mit Ross Murdock zu arbeiten. Sie versahen die Pseudo-Folsom-Spitzen mit den zugehörigen Schäften und experimentierten dann mit der Speerschleuder. Damit wurden die ohnehin nicht zu verachtenden Waffen doppelt so wirkungsvoll. Ein zwei Meter langer Wurfspeer konnte mit Hilfe des vielleicht einen halben Meter langen Schleuderschafts gute vierzig – unter Umständen auch mehr – Meter weit geschleudert werden, und Travis wußte, daß die Schleuder dem Spieß auch im Nahkampf ungeheure Stoßkraft verlieh. Kein Wunder, daß eine so ausgerüstete Jagdgruppe es wagte, sogar Mammuts und die anderen riesigen Säugetiere jener Epoche anzugreifen.
    Am dritten Tag unternahmen Kelgarries und Ashe eine insgesamt aus drei Mann bestehende Expedition, wobei sie mit einem bis zur Grenze seines Fassungsvermögens beladenen ,Kopter’ die Schlucht verließen. Sie waren beinahe eine Woche unterwegs, und als sie zurückkehrten, wurden in höchster Eile ein halbes Dutzend Filmrollen weggeschickt. Ashe kam noch am selben Abend zu Travis und Ross und Heß sich mit einem wohligen Seufzer an ihrem Lagerfeuer nieder.
    „Was gefunden?“ wollte Ross wissen.
    Sein Chef nickte. „Ja, das Wrack ist da. Und wir haben am Rand des Gebirges Jäger gesehen. Aber ich glaube, wir können nach Plan Eins vorgehen. Der Stamm ist nicht groß

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