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TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit

Titel: TS 80: Spähtrupp der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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und scheint der einzige weit und breit zu sein. Unsere Agenten brauchen sich gar nicht dem Stamm anzuschließen, es genügt, wenn sie als nomadische Jäger auftreten.“
    „Und das Tor?“
    Ashe blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Harvey und Logwood bauen das neue auf. Ich denke, sie werden noch achtundvierzig Stunden brauchen. Das Hauptquartier läßt heute nacht die Batterien einfliegen. Dann können die Leute durchgehen. Wir haben jetzt keine Zeit für Feinheiten. Sobald die Späher Freizeichen geben, geht die Arbeitsgruppe durch. H. Q. untersucht die Filme. Das übrige Material kommt so schnell wie möglich.“
    Travis blickte auf. Wer würde diesem Spähtrupp in die Vergangenheit angehören? Er wollte bitten – hoffen, daß er einer jener Glücklichen sein dürfte. Aber das, was ihm vor einem Jahr widerfahren war, was schon einmal einen Plan zum Scheitern gebracht hatte, verschloß ihm diesmal den Mund.
    „Wer springt als erster, Chef?“
    „Du – ich – und unser Freund hier, wenn er Lust hat.“
    „Ist das Ihr Ernst?“ fragte Travis langsam.
    Ashe griff nach dem Kaffeetopf. „Fox, solange Sie sich nicht selbständig machen, um dieses feuersteingespitzte Arsenal am ersten Mammut auszuprobieren, das Ihnen über den Weg läuft, können Sie mitkommen. Vielleicht können Sie sich besser anpassen als wir. Aber eines möchte ich gleich klarstellen: der Führer der Gruppe bin ich, und die Befehle kommen von mir. Und die Grundregel unserer Arbeit ist – zuerst unsere Aufgabe! Wir sind bemüht, mit den Eingeborenen nicht in Berührung zu treten und uns nicht irgendwie in die Geschehnisse dieser Zeit einzumischen. Der einzige Grund, weshalb wir durch das ,Tor’ gehen, ist, dafür zu sorgen, daß die Techniker ungestört bleiben, solange sie an dem Wrack arbeiten. Und das wird vielleicht gar nicht so leicht sein.“
    „Warum?“ fragte Ross.
    „Weil dieses Schiff nicht so gut gelandet ist wie das, mit dem du Bekanntschaft gemacht hast. Anscheinend ist es ziemlich hart aufgetroffen. Kann leicht sein, daß wir überhaupt nichts damit anfangen können und uns Nummer Zwei auf unserer Liste vornehmen müssen.“
     
    *
     
    Drei Tage später beleuchteten die ersten Strahlen der Morgensonne die Szene in der Schlucht, wo die drei Agenten arbeiteten. Ein schlanker kleiner Mann mit randloser Zweistärkenbrille beobachtete jede ihrer Bewegungen und korrigierte sie gelegentlich mit kurzen präzisen Bemerkungen. Völlig entkleidet rieben sie sich Zoll für Zoll die Salbe in die Haut, die ihr Instruktor ihnen gegeben hatte, und nahmen damit langsam jene lederartige gleichmäßig braune Färbung eines Menschen an, der bei jeder Art von Wetter mit wenig Kleidung auskommt. Ashe und Ross hatten Kontaktlinsen bekommen, so daß ihre Augen jetzt ebenso dunkelbraun wie die Travis’ waren. Ihr kurzgeschorenes Haar verbarg sich unter einer kunstvollen Perücke strähniger schwarzer Locken, die an den Seiten bis auf die Schultern herunterfielen und am Rücken wie die Mähne eines Ponys wirkten.
    Schließlich legte sich einer nach dem anderen auf den Rücken, während der Schminkkünstler nach sorgfältigem Studium seiner Aufzeichnungen seine Opfer mit kunstvollen Mustern täuschend echt wirkender Tätowierungen bemalte, die die Brust, die Oberarme, das Kinn und die Backenknochen bedeckten. Travis, der die Prozedur gerade über sich ergehen ließ, betrachtete Ashe, der bereits als Endprodukt der künstlerischen Bemühungen dastand. Hätte er nicht der Reihe nach die Schritte jener Verwandlung miterlebt, hätte er selbst nie geglaubt, daß dieser schmierige Wilde in Wirklichkeit Dr. Gordon Ashe war.
    „Gott sei Dank dürfen wir wenigstens Sandalen tragen“, bemerkte dieser Wilde eben, während er den Lederstreifen fester schlang, an dem sein Lendentuch befestigt war.
    Endlich standen sie zu dritt in einer Reihe, um noch einmal an ihrem Peiniger und Major Kelgarries vorbeizuparadieren. Der Major trug ein Bündel Felle über dem Arm und warf jedem der Männer eines zu.
    „Verliert sie nicht. Dort, wo ihr hingeht, ist es kalt. So, der Kopter wartet schon.“
    Travis warf einen Fellranzen über die Schultern und griff nach den drei Speeren, die er mit Pseudo-Folsom-Spitzen versehen hatte. Die drei Männer waren alle gleich bewaffnet, und ein jeder hatte eine Tasche mit Vorräten.
    Der Hubschrauber ließ die Schlucht unter ihnen wegsinken, und bald blickten sie auf eine weite Wüste hinunter. Sie landeten vor einem sorgfältig

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