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TS 81: Das Problem Epsilon

TS 81: Das Problem Epsilon

Titel: TS 81: Das Problem Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers , Ernst Vlcek
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mit.“
    „Ebenfalls.“
    „Auch.“
    Das Gros der Spieler nickte. Einige Augenpaare richteten sich vorsichtig und erwartungsvoll auf Winston Synclisst. Dann ertönte eine Stimme in dessen Gerät.
    „Mr. Synclisst?“
    „Keine Angst, Sie werden es schon schaffen.“ Winston nickte einem Mann zu, dessen Projektion sich gleich neben ihm befand. „Aber beim nächstenmal passen Sie lieber.“ Er schaltete ab. Dann aktivierte er eine neue Wellenlänge.
    „Morris, Shughui, Webbster – nicht passen! Hören Sie auf einen guten Rat von mir. Nicht passen, verstanden?“ Wieder drückte er eine Taste, drehte einen Knopf.
    „Jetzt, McCuff, Ihre Chance!“
    Synclisst vernahm mit Genugtuung die Stimme des Spielmeisters, der McCuffs Erhöhung verlautbarte.
    Sein Blick kreuzte den Fords, und beide nickten ihr Einverständnis.
    „Mr. Swen Ford erhöht abermals um dreihundertvier Prozent. Das Spiel ist zu machen.“
    „Ich gehe mit“, sagte Synclisst in das Bank -Mikrophon.
    Kinsington hatte sich inzwischen eifrig Notizen gemacht. Jetzt warf er einen unsicheren Blick in die Runde.
    Daß Physiker immer im entscheidenden Moment den Kopf verlieren müssen, dachte Synclisst mit einem unmerklichen Schmunzeln. Wie Professor Johnson, nachdem er sein Experiment mit der Zeitmaschine durchführte. Der alte Fred Brown wußte schon, was er in seinen Memoiren niederlegte. Und Winston überlegte, wie wohl Dr. Kinsington dreinschauen würde, wenn er, wie der selige Johnson, plötzlich verlassen von allen materiellen Gütern von der Bildfläche verschwände.
    Sein Empfänger meldete sich, und er hörte:
    „Ich glaube, unser guter Kinsington hält nicht mehr lange durch, wie?“ Winston erkannte Hallidays Stimme.
    „Kaum“, lautete die knappe Antwort. Und vor sich hin murmelte er: „Schöne Reise, Kinsington. Die Hölle wartet auf dich.“ Er lächelte und bemühte sich nicht, seine ursprüngliche Maske beizubehalten. „Du bist der letzte in der Reihe, Mr. Heiffal Kinsington. Du wirst aufgeben – alles verlieren.“
    „Mr. Mark McCuff erhöht um das Doppelte. Das Spiel ist zu machen.“
    Kinsington zauderte merklich. Die Entscheidung fiel ihm schwer. „Ich gehe mit“, sagte er schließlich, und seine Stimme klang hohl.
    Das war sein Ruin.
    „Mr. Swen Ford erhöht abermals um dreihundertvier Prozent. Das Spiel ist zu machen.“
    Und wieder und wieder. Synclisst war jetzt die Ruhe selbst. Hier fühlte er sich in seinem Element. Hier war er Meister. Er verstand es, mit Menschen wie mit Marionetten umzugehen. Er war schließlich Mr. Winston William Synclisst!
    Als er das nächstemal Kinsington anblickte, sah er, wie sich dessen Gesicht verfärbt hatte. Dann, ganz plötzlich, gab er auf.
    Winston Synclisst hörte nicht mehr die Stimme des Spielmeisters, der das Ende der 16. Runde verkündete. Er sah nicht mehr die dankbaren Blicke seiner Strohmänner, denen er zu mehr Reichtum und Macht verholfen hatte, als sie es wert waren.
    Ich bin eben ein großer Menschenfreund, dachte er vergnügt und belustigt zugleich. Ich helfe jedem, um dann wiederum von ihm Hilfe zu empfangen. Man kann schließlich nichts unternehmen, ohne nicht einen Gewinn im Auge zu haben.
    Er lächelte noch immer, als die Projektionen um ihn herum erloschen.
    Er konnte sich gut vorstellen, wie nun in den Straßen die jubelnden Menschen sich drängten, die Menschen, die vergessen hatten, in welch gefährlicher Lage sich das Solare Budget befand und nun im wilden Rausch den Höchstgewinner der 16. Runde hochleben ließen.
    Winston nickte gedankenversunken. Swen Ford war ein brauchbarer Mann. Er hatte nun alle Leute unter Kontrolle. Und ohne daß es ihnen bewußt geworden wäre. Er verstand es eben, die Menschen als willige Werkzeuge zu benutzen.
    Nur noch ein paar Runden, und die Bank würde vor ihm und ,seinen’ Leuten kapitulieren müssen.
    Er trat aus seiner Kabine und sah, wie draußen hinter den riesigen Scheiben des Bank -Gebäudes Düsenmaschinen vorbeiflitzten. Wie Kinderspielzeug, dachte er. Genau so schnell, fuhr er fort zu überlegen, werden die Gewinnchancen in die Höhe schnellen, wenn wir erst einmal die 17. Runde begonnen haben.
    Arme Bank!
    Armer Mensch!
     
    *
     
    Armer … armer …
    Hier fehlte doch etwas! Wo blieben die Reporter, denen er in die Hände gelaufen war, als er die Bank hatte verlassen wollen? Eine ganze halbe Stunde hatten sie ihn aufgehalten. Diese Stümper vom Allgemeinen Nachrichtennetz! Und –
    Die Explosion!
    Ford!
    Ford – ein

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