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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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war, wie es sein sollte. Die Männer, die in kleinen Gruppen herumstanden und miteinander sprachen, warfen vorsichtige Blicke auf das vordere Schott, das zur Zentrale des Schiffs führte. Lars sah Peter Brigham eifrig auf einen hageren, hungrig aussehenden Mann mit vorstehenden Augen einreden.
    Lambert nahm das Bild des Saals mit einem Blick in sich auf, und Lars sah, wie ein Schatten über sein Gesicht zog. Sie nahmen Platz.
    „Ihr junger Freund scheint gesprächig zu sein“, sagte Lambert.
    „Scheint mir auch so. Wer ist das denn, mit dem er redet?“
    „Der Dürre dort? Das ist Jeff Salter. Zweiter Navigator. Morehouse dort drüben ist der Erste Navigator.“
    Lambert deutete auf einen freundlich blickenden jungen Mann, der sich gerade eifrig mit einem Bandprojektor beschäftigte.
    „Filme?“
    „Sieht so aus“, meinte Lambert und nickte.
    Der Raum hatte sich inzwischen gefüllt, und soeben öffnete sich das Vorderschott, und Tom Larry, der Zweite Offizier des Schiffes, trat ein. Dicht hinter ihm kam ein hochgewachsener kräftiger Mann in grauer Kolonialuniform. Lars richtete sich unwillkürlich auf. Das war das erstemal, daß er Kommodore Walter Fox von Angesicht zu Angesicht sah, obwohl die graue Mähne, die blauen Augen und das kantige Kinn des Forschers Lars ebenso vertraut waren wie sein eigenes Gesicht im Spiegel. Lars kannte wahrscheinlich Walter Fox aus Büchern und Filmen besser als irgend jemand anderer auf dem Schiff, denn Lars hatte jeden Bericht über jede Expedition, die Walter Fox geleitet hatte, gelesen. Trotzdem war es für ihn ein Erlebnis besonderer Art, den Mann hereingehen zu sehen, eine befehlsgewohnte Gestalt mit abgezirkelten Bewegungen, die jetzt den Männern zunickte und dann auf der Tischkante Platz nahm.
    Tom Lorry schlug auf den Tisch, um sich Ruhe zu verschaffen und zählte dann die Anwesenden. Es waren zweiundzwanzig, Lars und Peter eingeschlossen, eine komplette Mannschaft für ein Forschungsschiff erster Klasse im Kolonialdienst. Lorry nickte Fox zu und nahm neben dem Projektor Platz. Er reichte Morehouse eine Bandspule.
    „Alles anwesend, Kommodore.“
    „Gut, dann können wir anfangen.“ Fox sah sich langsam im Saal um, und seine Augen hielten den Bruchteil einer Sekunde an, als sie Lars’ Blick begegneten und dann noch einmal, als er Peter sah.
    „Auf diesem Schiff hat es eine Menge Gerede gegeben, daß an diesem Trip irgend etwas eigenartig sei, daß wir überhaupt nicht nach Wega fliegen, daß wir falsche Befehle hätten und so fort. Ich glaube daher, daß diese Unklarheiten zuerst beseitigt werden sollten, bevor wir zu unserer Flugroutine übergehen.“ Er sah Lambert an. „Hat es übrigens diesmal irgendwelche Reaktionenschwierigkeiten gegeben?“
    „Nicht der Rede wert“, sagte Lambert.
    „Schön.“ Fox lehnte sich gegen den Tisch. „Diese Gerüchte sind wie alle anderen Gerüchte – teilweise falsch und teilweise richtig. Es trifft zu, daß die Ganymed unter einem Sonderbefehl gestartet ist, und es trifft zu, daß unser Ziel nicht Wega ist.“ Er wartete, bis seine Zuhörer sich wieder beruhigt hatten. „Das koloniale Sicherheitsamt hielt Geheimhaltung für nötig, und ich glaube, Sie werden in einer Minute die Gründe dafür verstehen. Das Band bitte, Paul.“
    Auf der anderen Seite des Saals sah Lars ein boshaftes Glitzern in Peter Brighams Augen, als der Junge sich vorbeugte, um Jeff Salter etwas ins Ohr zu flüstern. Dann wurde es finster, und ein Teil der Wandvertäfelung schob sich beiseite, um den Blick auf eine Filmleinwand freizugeben. Das Stimmengewirr verstummte.
    Auf der Leinwand sah man das Bild eines Sternenschiffs des Kolonialdienstes, das in seinem Startgerüst im Raketenhafen Catskill lag. Zuerst glaubte Lars, die Ganymed zu sehen, aber kleine Details der Struktur stimmten nicht. Zwei Kräne beluden das Schiff, und jetzt wurde Kommodore Fox’ Stimme hörbar.
    „Das Schiff, das Sie hier sehen, ist die S. S. Planetfall. Die Planetfall war ein Forschungsschiff erster Klasse und am siebzehnten November 2347 in Dienst gestellt worden – also vor dreieinhalb Jahren. Erinnert sich jemand an sie?“
    Schweigen. Dann sagte jemand: „Die Planetfall – ja! Miliar hatte doch das Kommando, oder?“
    „Ganz richtig.“
    „Machte ihre Jungfernfahrt nach Sirius I, wo ihr zwei Generatoren ausbrannten?“
    „Das war vor der Indienststellung“, erklärte Fox. „Das hat ihr einen schlechten Ruf eingetragen, aber ganz zu Unrecht. Ja, Sie sehen,

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