Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten, das wissen wir nicht.“
    Kommodore Fox ging zu dem Tisch zurück.
    „Aus diesem Grunde hat der Kolonialdienst so strikte Geheimhaltung bewahrt. Die letzten Nachrichten des Schiffes sind studiert und analysiert worden und scheinen nur einen möglichen Schluß zuzulassen: nämlich, daß die Mannschaft der Planetfall auf Wolf IV mit einer Rasse intelligenter, fremder Lebewesen zusammengetroffen ist.
    Wir wissen nicht, was wir nun dort finden werden, vielleicht gar nichts. Vielleicht werden wir auch im Augenblick unserer Landung völlig vernichtet. Es besteht ebensogut die Möglichkeit, daß wir uns einer fremden Macht gegenübersehen, die uns turmhoch überlegen ist, oder daß eine neue Ära für die Menschheit beginnt, die uns den fruchtbaren Kontakt mit einer freundlich gesinnten Rasse bringt. Aber wir wissen es nicht, und aus diesem Grunde müssen wir das Schlimmste annehmen. Und das ist auch der Grund, weshalb ich gezwungen war, die verheerendsten Waffen mitzunehmen, die der Erde zur Verfügung stehen.“
    Lars blickte zu Boden. Als er wieder aufsah, hörte er, wie die Schottentür sich hinter dem Kommodore schloß.

 
4.
     
    Obwohl einem unbefangenen Beobachter überhaupt nichts Bemerkenswertes aufgefallen wäre, war Lars Heldrigsson klar, daß die Mannschaft der Ganymed eine grundlegende Wandlung durchgemacht hatte, seit Kommodore Fox den eigentlichen Zweck ihres Fluges offenbart hatte.
    Die ganze Atmosphäre hatte sich gewandelt, ein Flüstern ging durch die Mannschaftsstationen und drang selbst in die Klausur des Bio-Laboratoriums, wo Lars den größten Teil seiner Zeit verbrachte. Es war ein Gefühl der Unruhe, ein Gefühl wachsender Furcht, das sich aber nie definieren oder auf irgendeinen greifbaren Grund zurückführen ließ.
    Aber die Ganymed selbst wich um keinen Millimeter von der vorgeschriebenen Bahn ab. Das Dröhnen der Koenigmotoren tief in ihrem Innern blieb gleichmäßig und beruhigend. Ihr Kurs war festgesetzt und wurde laufend überprüft, und sie reagierte auf jeden feinsten Steuerdruck wie eine Präzisionsmaschine – was sie auch war.
    Wolf IV war das, was der Kolonialdienst als „neuen Stern“ bezeichnete – unbekanntes Territorium, eine neue Sonne, die man sehen mußte, neue Planeten zur Erforschung; vielleicht eine neue Heimat für die landhungrigen Menschen. Hier gab es keine Berichte, auf die man sich verlassen konnte, keine Akten von früheren Forschungsflügen. Das war Planetenforschung im wahren Sinn des Wortes – die Landung in einem System, das noch nie zuvor ein Mensch gesehen hatte.
    Aber hier trogen ihn seine Gefühle, denn Lars wußte, daß das nicht ganz stimmte.
    Wolf, der Stern, und Wolf, der vierte Planet des Sternes Wolf war von Menschen gesehen worden. Ein Schiff war dorthin geflogen und war verschwunden. Es war gelandet und spurlos verschwunden. Niemand wußte genau, was der Planetfall dort begegnet war, aber man konnte der Tatsache auch nicht ausweichen: irgend etwas war ihnen begegnet, und das war die Ursache dieser Angst, die Lars tief in seinem Innern fühlen konnte.
    Fremde.
    Dieser Begriff weckte in ihm kein Bild. Für Lars war der Begriff fremden Lebens gestaltlos. Niemand hatte bisher je mit Fremden zu tun gehabt. Kleine Tiere und Pflanzen, ja, sogar Dinge, die sich bewegten und auf den ersten Blick vernunftbegabt schienen. Aber ein vernunftbegabtes fremdes Wesen, eine denkende, intelligente fremde Kreatur – nein, das hatte es noch nie gegeben. Der Gedanke war irgendwie furchterregend. Das Wissen, daß eine solche Kreatur vielleicht auf Wolf IV auf sie wartete, war ebenso unglaublich wie schreckerregend.
    Er wünschte plötzlich, er könnte den ganzen Gedanken als unglaublich abtun und wußte im gleichen Augenblick, daß das nicht zutraf. Es mußte so sein, denn die Planetfall war ohne eine Nachricht verschwunden.
    Als Lars in seine Kabine kam, war Peter Brigham gerade dort. „Nun!“ grinste der boshaft. „Ich hatte schon gedacht, du wärst im Labor, um dich dort über die Biochemie unbekannter Fremder zu informieren. Oder gibt es darüber keine Bänder?“
    „Ich wollte gerade hingehen“, sagte Lars.
    Peter lehnte sich auf der unteren Koje zurück und lächelte. „Das läßt den ganzen Flug in einem anderen Licht erscheinen, nicht?“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich meine, daß man uns shanghait hat.“
    Lars runzelte die Stirn. Peter lachte. „Du weißt genau, was das Wort bedeutet. Als sie auf der Erde noch Segelschiffe hatten

Weitere Kostenlose Bücher