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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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Atmosphäre abgeschlossen. Das Ergebnis war ein etwas niedrigerer Sauerstoffgehalt als auf der Erde, aber im ganzen ein atembares Gemisch.
    „Irgendeine Spur der Planetfall auf den Filmen?“ fragte Fox, als Kennedy gerade mit rotgeränderten Augen aus seinem Labor kam.
    „Keine Spur.“ Kennedy zögerte keinen Augenblick.
    „Das gefällt mir an Ihnen“, sagte Fox. „Sie sind so ehrlich.“
     
    *
     
    Kriegsrat. Jeder Mann war anwesend, und jeder Mann war gespannt.
    „Wir haben jetzt alles, was wir hier oben bekommen können – und das Ergebnis ist gleich Null“, faßte Fox zusammen. „Ein paar physikalische Daten, aber unvollständig; ein paar kurze Bilderserien von der Oberfläche, aber so unzusammenhängend, daß sie uns nichts nützen. Wir haben nichts, was uns weiterbringt.“
    „Keine positiven Daten“, verbesserte ihn Kennedy.
    „Wir haben eine ganze Menge negativer Daten.“
    „Sie meinen die Tatsache, daß niemand versucht hat, uns abzuschießen?“ Fox zuckte die Achseln. „Das nützt mir offen gestanden nicht viel.“
    „Mehr als das. Kein Anzeichen, daß Wolf IV lebt. Kein Funkton, kein Bild. Und wir wissen auch, daß die Planetfall auf keinem anderen Planeten dieses Systems gelandet sein kann.“
    Fox blickte sich um. „Trotzdem ist das nicht viel. Plan eins hat also versagt. Wir gehen jetzt zu Plan zwei über. Wir werden landen.“
    Die Erregung im Raum stieg.
    Lambert nahm die Pfeife aus dem Mund.
    „Die Bio-Abteilung kann dagegen nichts vorbringen. Wir wissen, daß es eine mikroskopische Flora gibt, die uns keinen Schaden zufügen wird, und außerdem werden wir auch Vegetation vorfinden. Auch Insekten niederer Art. Ich kann also nichts gegen eine Landung sagen. Und trotzdem …“
    „Nun?“ Fox sah ihn scharf an.
    „Wir wissen noch nicht, was wir tun werden, wenn wir landen. Wir wissen, daß wir auf dem Äquator landen. Sonst nichts. Ebensogut könnten wir mit verbundenen Augen hinuntergehen.“
    „Stimmt“, nickte Fox.
    „Wenn es dort unten Fremde gibt, sind sie vielleicht darauf eingerichtet, uns abzuknallen. Vielleicht warten sie nur.“
    „Nun, was schlagen Sie vor?“
    Plötzlich meldete sich Peter Brigham zum Wort.
    „Mir scheint, daß wir eine sehr wichtige Tatsache übersehen.“
    „Und die wäre?“
    „Daß der Planetfall nichts zustieß, bis sie gelandet war und die Mannschaft sich zerstreut hatte. Sie absolvierte ebenso wie wir ihren Plan eins und fand darin offenbar nichts, was sie abschreckte. Mir scheint also, daß wir hier fünfzig Jahre kreisen könnten, ohne etwas zu entdecken.“
    Einige Männer nickten zustimmend.
    „Eines könnten wir tun“, meinte Kennedy schließlich. „Wir müssen uns dort unten umsehen. Lassen Sie mich mit dem Scooter auf drei- oder viertausend Fuß gehen. Vielleicht kann ich dort ein paar anständige Filme schießen. Dann wissen wir wenigstens, was uns bevorsteht.“
    Fox nickte.
    „Dann los. Und ihr anderen legt euch inzwischen schlafen. Wer weiß, wann wir nach der Landung wieder Schlaf bekommen.“
     
    *
     
    Keiner hatte etwas dagegen einzuwenden, und doch schlief niemand. Sie sahen zu, wie der kleine Fotograf seinen Scooter in die Tiefe steuerte und in der Wolkenbank verschwand. Die Funkverbindung riß wie üblich nach wenigen Augenblicken ab.
    Dann warteten sie. Ein paar der Männer fingen an, Karten zu spielen, kamen aber nicht sehr weit.
    Lars machte sich im Labor zu schaffen, hielt es aber dort nicht aus und ging in die Beobachtungsstation, um sich den anderen anzuschließen. Eine Stunde verstrich und dann noch eine.
    „Wie lange sollte er ausbleiben?“ fragte Mangano.
    „Fox sagte, höchstens vier Stunden. Wenn er bis dahin nicht zurück ist, fliegen wir ihm nach.“
    „Der Idiot wollte es ja nicht anders!“ knurrte Salter.
    „Es mußte sein“, herrschte Lars ihn an.
    „Ja, klar.“
    Drei Stunden verstrichen; drei und eine halbe, und noch keine Spur des Kamerascooters. Dorffman erhielt jetzt überhaupt keine Signale mehr. Er fluchte und suchte auf einem anderen Band. Der Schweiß stand ihm in großen Tropfen auf der Stirn.
    An der Wand knackte der Lautsprecher.
    „Lorry, Morehouse, Lambert, kommen Sie achtern zu den Rettungsbooten. Er hat noch zwanzig Minuten Zeit. Wenn er bis dahin nicht zurück ist, fliegen wir ihm mit zwei Booten nach.“
    Unter ihnen zog langsam eine graue Dämmerung über das Antlitz des Planeten. Der Stern Wolf schimmerte in bösartigem Orange. Die Männer schwiegen jetzt und starrten

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