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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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durch die Luken. Sie wagten kaum zu atmen.
    Dann glitzerte es unter ihnen, und das Pfeifen einer Düsenmaschine war zu hören. Im nächsten Augenblick knackte es im Empfänger, und jetzt kam ein Signal herein. Die Männer brüllten ihre angestaute Erregung hinaus, und dann hob sich der Scooter aus den Wolken und steuerte auf das Sternenschiff zu. Ein paar Minuten später fuhr die Maschine dröhnend in ihren Schlitz, und Kennedy kroch aus der Kanzel, müde und bleich, aber sehr lebendig.
    „Die Filme!“ herrschte Fox ihn an. „Haben Sie Filme? Haben Sie etwas gesehen?“
    „Hat jemand ein Bier für einen Verdurstenden?“ stöhnte Kennedy. „Oder noch besser – Kaffee. Ich möchte mich setzen.“ Er grinste den Männern zu, die um ihn saßen und sagte dann: „Ja, ich habe Filme. Meilen von Film. Ich bin in einer Wolkenlücke um den ganzen Planeten geflogen, und ich habe gefilmt. Aber Sie sollen zuerst meine letzte Spule sehen.“
    „Haben Sie etwas gefunden?“
    „Ich habe genug gesehen“, sagte Kennedy. „Ich habe mehr als genug gesehen. Darunter auch das Wrack der Planetfall !“Er zögerte, und sein Gesicht nahm einen eigenartigen Ausdruck an. „Aber das war es nicht. Ich habe noch etwas gesehen, und das hat mich aus dem Häuschen gebracht. Ich hoffe nur, daß meine Kamera es auch gesehen hat.“

 
7.
     
    Die ganze Mannschaft drängte sich jetzt um Bob Kennedy. Da war nun endlich etwas Greifbares, etwas, das die Männer erfassen konnten, eine harte und unableugbare Tatsache inmitten eines Meeres von Unsicherheit. Aber Kennedy sagte kein Wort mehr, bis die Filmspulen aus den Kameras genommen und in die Entwicklerbänder gebracht waren.
    „Das sind meine Augen“, sagte er immer wieder. „Die können viel besser berichten, was ich dort unten gesehen habe, als ich selbst.“
    „Aber Sie haben die Planetfall gesehen“, sagte der Kommodore.
    „Ich sah das Wrack der Planetfall . Wenigstenssah es wie ein Wrack aus. Und die Ganymed werden Sie nie in der Nähe davon landen können. Sie liegt in völlig unzugänglichem Bergland, genau genommen – “ der Fotograf blinzelte dem Navigator zu, „– wird Paul es überhaupt verdammt schwer haben, seine Kiste irgendwo auf diesem Planeten zu landen. Es gibt nur eine kontinentale Landmasse am Äquator, und die sieht gemein aus. Berge und Stürme. Schluchten, die eine Meile tief eingegraben sind. Nur einen Fluß, und der sieht größer aus als unser Amazonas. Und das ganze Land ist mit dem dichtesten Dschungel bedeckt, den ich je gesehen habe.“
    „Dschungel? In diesem Klima?“ Lambert riß die Augen auf.
    „Warten Sie, bis Sie die Bilder gesehen haben.“
    Lambert zündete sich seine Pfeife an und schmauchte.
    „Haben Sie etwas gesehen, das auf Überlebende schließen läßt?“ fragte Fox.
    Kennedy zögerte. „Sehen wir uns doch die Filme an, nicht? Das Wrack sah völlig tot aus, aber da gab es ein Tal ganz in seiner Nähe, und was ich dort sah – nun, ich weiß eigentlich nicht so genau, was ich sah.“
    „Was soll das heißen?“
    „Es sah aus wie eine Stadt“, sagte Kennedy langsam.
    Kommodore Fox starrte ihn an. „Eine Stadt! Sind Sie auch sicher?“
    „Nein, das bin ich nicht. Lassen Sie es mich kurz erzählen.“ Der Fotograf schenkte sich eine neue Tasse Kaffee ein und rieb sich müde über die Stirn. „Ich kam gerade über diesem Fluß durch die Wolkendecke und folgte ihm ins Bergland. Das Wetter war scheußlich, aber ich bekam ein paar gute Aufnahmen von dem Terrain. Ich überlegte gerade, ob ich mir einen Paß über die Berge suchen sollte oder höher steigen, als ich etwas auf dem Kamm sah. Da war etwas, das nicht hingehörte, und als ich es beim zweitenmal überflog, sah ich ganz deutlich die Düsen und die Schwanzfinnen eines Sternenschiffes, die aus einer Schneewehe hoch oben auf dem Kamm ragten. Dann sah ich Teile von Rumpfplatten und Maschinentrümmer – im Umkreis von vielleicht fünf Meilen verstreut. Nein – ich wette, niemand hat diesen Absturz überlebt.“
    Es herrschte gespanntes Schweigen. Dann fragte Fox:
    „Aber die Stadt …“
    „Darauf wollte ich gerade kommen. Ich mußte noch etwa eine Stunde suchen, um einen Paß über den Kamm zu finden, aber dann fand ich einen und erreichte auf der anderen Seite ein Tal. Ich wollte gerade einmal kreisen und dann umkehren, als ich Gebäude sah – ich dachte zuerst, meine Augen trögen mich. Die Kameras liefen auf vollen Touren, und ich drehte noch einen Kreis und dann ein

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