TS 89: Phantom-City
wieder auf und griff an. Lars traf ihn mit einer harten Rechten und setzte mit einem linken Haken nach. Salter brach zusammen. Aber Tenebreck packte Lars und versetzte ihm einen Kinnhaken. Lars schüttelte sich und schlug zurück. Doch dann schmetterte Lars’ Faust ihm gegen die Nase, und der Geologe ging endgültig zu Boden.
Der dritte Mann musterte Lars mit flackernden Augen und zögerte.
„Nur los“, knurrte Lars. „Warten Sie auf Hilfe?“
Plötzlich flammten die Lichter auf, und Lorrys Stimme bellte vom Laufsteg:
„He, ihr dort unten! Stehenbleiben!“
Lorry kletterte die Leiter herunter. Er hielt eine Maschinenpistole in der Hand. Paul Morehouse folgte ihm und musterte die beiden Männer auf dem Boden überrascht. Lorry tastete Peters Taschen ab. Dann nickte er Morehouse zu.
„Sauber. Haben Sie sie aufgehalten?“ Die Frage galt Lars.
Lars schluckte und nickte dann.
„Hat er Ihnen geholfen?“ Er deutete mit dem Daumen auf Peter.
Lars nickte wieder.
„Hm. Nun, dann wischen Sie sich am besten das Kinn ab. Und jetzt hinauf in die Messe, und nehmen Sie die beiden Burschen mit.“
Er funkelte Salter und Tenebreck an, die sich mühsam erhoben. „Keine Dummheiten jetzt, oder es tut euch leid.“
Salter stöhnte und griff sich an den Kopf. Lorry sah Lars an und grinste. „Kommen Sie. Helfen Sie ihm.“
Die Stimmung in der Messe war gespannt. Kommodore Fox war dort. Sein Gesicht war weiß, und seine Lippen wirkten wie ein schmaler Strich in seinem Gesicht. Lorry, Morehouse, Lambert und Kennedy, der Fotograf, waren mit Maschinenpistolen bewaffnet. Kennedys Arm hing in einer improvisierten Schlinge, und das weiße Tuch hatte rote Blutflecken.
Auf der anderen Seite des Raumes standen Salter, Tenebreck und ein halbes Dutzend andere. Der Versuch einer Meuterei war fehlgeschlagen.
„Wie viele waren mit von der Partie?“ fragte Fox und blickte von Mann zu Mann.
Niemand antwortete. Ein paar von den Männern blickten auf den Boden. Fox schnitt eine Grimasse. „So. Das habt ihr großartig gemacht. Ganz habt ihr mir das Schiff nicht wegnehmen können, aber dafür habt ihr es jetzt in zwei Lager gespalten.“ Sein Blick blieb an Peter hängen. „Großartige Leistung.“
Schweigen. Fox ging auf und ab wie ein eingesperrter Tiger. „Also gut, wenn ihr nicht reden wollt, dann werde ich reden. Ich führe ein friedliches Schiff. Ich gebe die Befehle, und meine Leute gehorchen diesen Befehlen und unterstützen mich bei meiner Arbeit. Nun scheint es, daß einige von euch damit nicht einverstanden sind. Salter? Sie haben vorher so viel geredet. Jetzt wollen wir hören, was Sie zu sagen haben. Nur ‘raus damit!“
„Man hat uns einen Sack voll Lügen verkauft, und das paßt uns nicht“, knurrte Salter. „Sie haben nicht das Recht, uns hier gegen unseren Willen festzuhalten, und das wissen Sie auch. Wir wollen nicht die Versuchskaninchen sein, wenn Sie Fremde jagen. Wir wollen nichts damit zu tun haben.“
„Wer sind denn diese ,wir’, von denen Sie reden?“
„Die Mehrheit der Männer“, knurrte Salter. „Die denken alle so.“
„Was wollen Sie dann?“
„Wir wollen umkehren.“
„So ist das also.“ Fox sah sich um. „Leeds? Sind Sie auch dieser Meinung?“
„Ich sage das gleiche wie Salter“, erklärte der Ingenieur. „Als ich meinen Vertrag unterschrieb, habe ich mir einen anderen Flug vorgestellt.“
„Carpenter?“
„Ich sage umkehren.“
„Mangano?“
„Umkehren.“
„Schön. Dann soll die ganze Mannschaft abstimmen. Wie viele von euch sind für Salter?“
Ein ärgerliches Murren war zu hören, und dann erhoben sich Hände. Lars ballte die Fäuste. Er zählte sieben Hände, und dann hob sich zögernd eine achte. Peters Hand blieb unten.
„Und wer ist für mich?“
Wieder erhoben sich Hände: Lorry, Morehouse, Lambert, und ein halbes Dutzend andere. Lars hob seine Hand.
„Brigham? Wie steht’s mit Ihnen?“
„Ich enthalte mich der Stimme“, sagte Peter leise.
„Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, den Neutralen zu spielen.“
„Ich stimme nicht ab.“
„Mr. Lorry, zählen Sie.“
„Acht für Salter, dreizehn für Sie, eine Enthaltung.“
Fox musterte Peter lange, dann wandte er sich Salter zu. „Scheint, daß Sie auf den falschen Rat gehört haben“, sagte er langsam. „Nun, jetzt will ich Ihnen allen etwas sagen. Dieser Flug nach Wolf IV war nicht meine Idee. Ich habe mir weder das Schiff noch die Leute ausgesucht. Der Kolonialdienst hat mir den
Weitere Kostenlose Bücher