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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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hielt plötzlich inne. Die drei Fremden achteten überhaupt nicht auf seine Worte. Peter schüttelte wieder den Kopf. „Es nützt nichts, zu ihnen zu sprechen. Sie haben keine gesprochene Sprache.“
    „Aber wie – “ Lars suchte nach dem richtigen Wort – „reden sie dann miteinander?“
    „Sie haben eine viel bessere Methode als wir“, sagte Peter langsam. „Woher wußtest du denn, daß sie wollten, daß du hierherkommst? Denn dich wollten sie, keinen von den anderen. Aber woher hast du es gewußt?“
    Lars konnte darauf keine Antwort geben.
    Ich wußte es einfach, dachte er. Meine Ohren haben nichts gehört, aber ich habe es trotzdem gehört. Wie sollte er das eigenartige Gefühl erklären, das ihn dort oben im Tal überkommen hatte, und dann ahnte er es.
    Kein Wunder, daß sie nicht sprechen, dachte er.
    Er fühlte ihre Fragen, obwohl sie von keinem Laut begleitet waren, und sie schienen seine Antworten aus seinem Gehirn aufzunehmen, ehe sie auch nur seine Zunge erreichten.
    Die Frau sah ihn überrascht an. Sprechen? Was ist „sprechen?“ Das kam ganz deutlich, eine direkte Frage. Die drei Kreaturen sahen ihn verblüfft an.
    Sprechen. Geräusche machen, die das bedeuten, was man denkt – sie schnappten ihm die Antwort weg, ehe sie von seinen Lippen kam und sahen einander immer noch verblüfft an. Dann lachten sie. Sie verstanden wirklich nicht, was er meinte.
    Die Frau deutete mit dem Finger auf ihn. Wer bist du?
    Ein Erdmensch. Man nennt mich Heldrigsson. Lars Heldrigsson.
    Wieder die Verblüffung und Verwirrung. Erdmensch? Heldrigsson? Lars? Viele Gedanken in deinem Geist. Bedeuten alle du …
    Ich bin wie er. Lars deutete auf Peter.
    Das verstanden sie, und das schien sie mit plötzlicher Erregung zu erfüllen. Die bisher unbeweglichen Gesichter der Männer lösten sich. Sie lächelten, nickten einander zu, und Lars fing den Gedankenstrom auf, der zwischen ihnen hin- und herging: Wir hatten recht, die beiden sind wirklich gleich. Das ist gut. Gut! So wie die Meister versprochen haben …
    Lars blinzelte. Die „Meister“ war kein Wort, sondern ein Gedanke gewesen, ein geistiges Bild von Größe und Unzugänglichkeit und Verehrung. Es war gerade, als hätten die Stadtbewohner sich ehrfürchtig verneigt, als sie den Namen erwähnten. Ja, es ist genau, wie die Meister versprochen haben.
    Und dann sah ihn die Frau scharf an. Wie die anderen war sie in einen formlosen grauen Umhang aus federartig weichem Material gekleidet, und ihr Haar schien im Licht der Wände zu schimmern. Sie war sehr schön, und ihr Gesicht war wie das eines Kindes und dennoch sanft. Ihre Augen waren grau und lagen weit auseinander. Dann kommst du wie all die anderen von – sie schien nach einem Bild zu suchen, das ihr Begriffsvermögen überschritt.
    Von einem andern Stern, dachte Lars. Von einem Planeten namens Erde, dem dritten von der Sonne …
    Sonne?
    Unserem Stern. Wir nennen ihn Sol. Weit von hier …
    Weit? Was ist das?
    Von einem anderen Land, nicht dieser Welt.
    Aber du mußt müde sein, wenn du von so weit gekommen bist.
    Lars starrte sie an. Sie dachte, er sei gegangen. Wir kommen in einem Sternenschiff, der Ganymed.
    Wieder Verwirrung. Weshalb habt ihr das getan?
    Um ein anderes Sternenschiff zu finden, das hier verlorengegangen ist.
    Aber warum benutzt ihr diese – Sternenschiffe?
    Jetzt war Lars an der Reihe, verwirrt zu sein. Er wandte sich Peter zu.
    „Ich glaube, ich verstehe hier irgend etwas nicht.“
    Peter nickte. „Ich mache das schon seit Tagen durch. Sie können sich einfach keine andere Welt als diesen Planeten vorstellen. Sie wissen nicht, was du meinst, wenn du ,andere Welt’ sagst und ,durch den Weltraum’ und solche Dinge. Sie können sich anscheinend einfach nicht vorstellen, wozu man ein Sternenschiff benutzt oder warum man es gebraucht.“
    Lars versuchte es noch einmal, aber dann mußte er Peter recht geben. Er war auch so müde, daß er kaum seine eigenen Gedanken beieinanderhalten konnte.
    „Hör mal, meinst du nicht, daß sie mir etwas zu essen verschaffen können?“ fragte Peter.
    „Frag sie nur“, sagte Peter. „Gib ihnen ein gutes, scharfes geistiges Bild von dem, was du willst und in welcher Verfassung du bist und was du haben möchtest.“
    Lars versuchte es. Er baute ein Bild von Müdigkeit und Hunger auf, das selbst einer Statue das Herz erweicht hätte und stellte sich ein dampfendes, heißes Bad und ein sauberes warmes Bett vor. Zu seiner Überraschung erfaßten die drei

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