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TS 89: Phantom-City

TS 89: Phantom-City

Titel: TS 89: Phantom-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan E. Nourse
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hatte, um der Stadt näher zu kommen, war ihm vorgekommen, als müßte es sein letzter sein. Und jetzt tauchte wie eine Insel im Meer des Chaos Peter vor ihm auf. Lars wußte nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Die Tore hatten sich vor ihm geöffnet, und er war in einen hohen, hell erleuchteten Korridor getreten, und vor seinen Augen erstrahlte die fremde Stadt, und da war Peter – wie ein Gegenpol zu all dieser Unwirklichkeit.
    Lars hatte in schierer Erleichterung aufgeschrien, als er das vertraute Gesicht gesehen hatte, aber jetzt überfiel ihn eine Flut von Erinnerungen: die Verzweiflung, die er empfunden hatte, als die Deserteure das Lager verlassen und sie diesem fremden Land überlassen hatten; die Strapazen beim Aufstieg zu dem Wrack, von dem sie geglaubt hatten, es sei die Planetfall und dann die beinahe unbeschreibliche Enttäuschung, als sie es erreicht hatten.
    Peter hatte sie verlassen. Er hatte sie mit Salter, Leeds und den anderen im Stich gelassen.
    „Was tust du hier?“ fuhr er ihn an. „Was habt ihr mit dem Schiff gemacht? Die anderen – wo sind sie?“ Er starrte Peter an.
    „Das hat jetzt nichts zu sagen“, sagte Peter schnell. Er blickte sich um. „Du mußt …“
    „Das hat nichts zu sagen! Wir wären jetzt tot, wenn Fox nicht gewesen wäre. Du und deine Kumpane, ihr habt uns verlassen. Was soll das heißen – das hat nichts zu bedeuten?“
    „Wir können alle tot sein“, herrschte Peter ihn an. „Oder so gut wie tot.“ Peters Stimme klang eindringlich, und in seinen Augen flackerte eine Warnung. „Ich weiß, was du denkst, aber ich habe euch nicht im Stich gelassen. Jetzt ist nicht die Zeit, es zu erklären. Später, wenn wir Glück haben. Sie können jede Minute hier sein, also hör zu. Schließ deinen Geist ab. Er muß ganz tot sein. Du darfst an nichts denken, wenn du es vermeiden kannst, oder sie saugen dein Gehirn aus wie eine Zitrone. Aber sei über nichts überrascht und tu nichts, um sie zu erschrecken.“
    Lars nickte und verstummte. Er verstand nicht, was Peter sagte, aber er spürte die Dringlichkeit und die Angst in seiner Stimme. Was vorher geschehen war, ließ sich immer noch bereinigen. Jetzt bestand eine augenblickliche Drohung, und die ging über alles.
    Seine Augen erfaßten jedes Detail des mächtigen Torbogens. Die Wände waren glatt und wölbten sich nach oben zu einer mächtigen Decke. Das Licht, in dem er stand, schien von den Wänden selbst auszugehen und hatte einen weichen rosa Schimmer. Durch den Bogen konnte er die Gebäude sehen, die in einem phantastischen Durcheinander aufeinandergetürmt waren. Zuerst hatte er keine Spur von Leben gesehen, aber jetzt spürte er eine wachsende Erregung, die von allen Seiten auf ihn einzudrängen schien, obwohl er nichts zu hören vermochte. Es war gerade, als fühlte er das Summen und die Erregung der Stadt tief in seinem Innern.
    Und dann trat plötzlich eine Pause ein, gerade als hätten Tausende von Leuten plötzlich tief eingeatmet. Der Bogen öffnete sich, löste sich in schimmernde Einzelteile auf, als drei Figuren über eine Rampe auf sie zukamen. Lars hatte sie nicht näher kommen sehen; sie waren plötzlich da, als hätten sie sich aus Luft gebildet. Im nächsten Augenblick hatten sie Peter und Lars erreicht und starrten Lars mit unverhohlener Neugierde an.
    Sie sahen wie menschliche Wesen aus. Sie waren groß und schlank, zwei Männer und eine Frau, und bewegten sich mit einer so spielerischen Eleganz, die Lars höchst eigenartig vorkam, bis er bemerkte, daß ihre Füße den Boden kaum berührten. Die „Frau“ hatte helles Haar; die „Männer“ waren dunkel.
    Sie zeigten keinerlei Feindseligkeit, aber ihre Handlungen waren ebenso eigenartig wie die seltsame Ähnlichkeit, die sie äußerlich zu Erdmenschen zeigten. Sie betasteten Lars’ Kleider, blickten fragend in seine Augen und strichen neugierig mit dem Finger über seine unrasierten Wangen. Dann sahen sie einander wieder an und nickten, um gleich darauf ihre Untersuchung fortzusetzen.
    Wie Kinder, die ein neues Spielzeug untersuchen, ein Spielzeug, vor dem sie etwas Angst haben, dachte Lars. Er sah Peter an, aber Peter schüttelte beinahe unmerklich den Kopf.
    Schließlich hielt Lars die schweigende Inspektion nicht mehr aus. „Ich bin ein Erdmensch“, sagte er mit einer Stimme, die für das Schweigen um ihn zu laut war.
    „Mein Name ist Heldrigsson. Ich bin Mitglied der Mannschaft eines Sternenschiffes, das von einem Planeten …“
    Er

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