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TS 90: Die dritte Chance

TS 90: Die dritte Chance

Titel: TS 90: Die dritte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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es diese Bombe. Sie greift die Atmosphäre an und verbrennt unter Leuchterscheinungen den Sauerstoff. Wenn sie jemals explodieren sollte, dann muß es genauso aussehen, wie Sie es eben schilderten. Außer einigen wenigen Experten und mir weiß niemand etwas von dieser Bombe und ihrer Wirkungsweise. Wir ließen nur die notwendigen Abschreckungsinformationen für die anderen Geheimdienste durch. Seitdem …“, in Weißbergers Stimme kam eine Spur von Genugtuung, „… seitdem hat sich die Weltlage sichtlich entspannt.“
    Fabian lag wie erschlagen in seinem Sessel.
    „Glauben Sie mir nun?“ hauchte er.
    Weißberger nickte.
    „Ich muß wohl, ob ich nun will oder nicht. Leider ist es unmöglich, meine ultimate Bombe ungeschehen zu machen. Sie existiert und lagert in den geheimen Arsenalen. Aber ich verspreche Ihnen eins: ich werde nie mehr eine Bombe bauen. Niemals mehr!“
    „Die vorhandenen werden genügen“, meinte Fabian ironisch.
    „Ja, das allerdings. Aber nun frage ich Sie: Was sollen wir tun, um die Katastrophe zu verhindern? Ich kann doch nicht einfach hingehen und plötzlich sagen: Meine Herren! Wir müssen alle Bomben ins Meer versenken, weil sonst die Gefahr besteht, daß wir in die Luft fliegen. Was glauben Sie, Fabian, was man mit mir anstellen würde? Sie irren mit Ihrer These, gerade ich könnte das Geschehen beeinflussen. Gerade ich kann es nicht!“
    Fabian biß sich auf die Unterlippe, bis ein Blutstropfen hervortrat.
    „Sie waren meine größte Hoffnung, Professor. Jetzt, da Sie endlich wissen, worum es mir geht, gestehen Sie mir, daß auch Sie nicht helfen können. Sie haben doch Verbindungen! Sogar zum Präsidenten der Vereinigten Staaten …“
    „Glauben Sie denn, er könne den Lauf der Geschichte ändern?“ Weißberger schüttelte den Kopf. „Wenn Sie wollen, können wir militärische und politische Aspekte außer acht lassen und versuchen, eine Antwort im Bereich der Philosophie zu finden. Sie sprachen von der Zeitmaschine, nicht wahr? Man brachte Sie damit zwölf Monate in die Vergangenheit. Sie haben aber bereits gesehen, was in einem Jahr geschieht. Glauben Sie wirklich, daß sich das ändern ließe? Es müßte dann ja mehr als nur eine Erde geben! Und wenn Sie wirklich nicht Fabian, sondern jemand anderer vor einem Jahr waren, müßten Sie jetzt in diesem Augenblick doppelt existieren.“
    „Ich habe versucht, darüber nachzudenken, aber – glauben Sie mir – es ist fruchtlos. Wir Menschen, die wir die Zeit und ihren Ablauf nicht beherrschen, vermögen nicht in derartigen Dimensionen zu denken. Manchmal glaubte ich, der Lösung nahe zu sein und alles zu begreifen, aber dann senkte es sich plötzlich wieder wie ein Schleier vor meine Augen. Alles war weg. Ich konnte wieder von vorn beginnen. So wird es Ihnen auch ergehen, wenn Sie versuchen,die Existenz verschiedener Scheinwelten und ihre Beziehungen zueinander zu begreifen. Ich wurde ein Jahr zurückversetzt und weiß nur, was in einem Jahr geschieht. Ich weiß, daß man es ändern kann – und das ist alles, was ich weiß. Es ist somit möglich, durch ein Ereignis der Vergangenheit die Zukunft zu verändern. Wie, das ist unser Problem. Ein kleines Ereignis vielleicht nur – aber welches …?“
    „Ich muß ehrlich gestehen, viel habe ich mich noch nicht mit solchen abwegigen Dingen befaßt. Ich bin Wissenschaftler und denke als solcher nüchtern und logisch. Eine Beeinflussung der Zeit hielt ich bisher für unmöglich und den bloßen Gedanken daran für absurd. Sie haben mich eines Besseren belehrt. Frage: was nun?“
    Fabian beschloß einen frontalen Angriff.
    „Ihre Strahlenbombe, Professor Weißberger! Sie muß fort! Es muß sich doch ein Weg finden lassen …“ Fabian ignorierte das heftige Kopfschütteln seines Vorgesetzten und fuhr unbeirrt fort: „Doch, es muß einen Weg geben! Sie sagten doch selbst, es wüßten nur wenige Eingeweihte von dieser Bombe. Gut, dann erklären Sie diesen Eingeweihten, daß Ihnen ein schrecklicher Irrtum unterlaufen sei. Irgend etwas wird Ihnen schon einfallen. Ein technisches Versehen meinetwegen. Sagen Sie, die Detonation der Bombe, wo immer sie auch stattfinde, würde auch die amerikanische Nation gefährden.“
    Weißberger lächelte müde.
    „Ich habe Ihnen doch schon erklärt, Fabian, daß Sie nicht die geringste Ahnung von den Mitteln der modernen Politik besitzen. Erst recht verstehen Sie nichts von moderner Kriegsführung. Meine Strahlenbombe ist auch für uns in Amerika

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