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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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verhungern und verdursten, wenn Sie sich unseren Vorschlägen verschließen. Zigger hält manchmal sein Wort. Sie warf Zigger einen bedeutungsvollen Blick zu, worauf dieser mürrisch nickte. Es ist aber nicht ratsam, ihn zum Gegner zu haben, signalisierte sie zusätzlich.
    Koskinen regte sich mächtig auf. „Kommen Sie nur nicht auf den Gedanken, mich hier einzumauern. Ich kann den Schutzschild ausdehnen und alles in Trümmer legen!“ rief er aufgeregt. Da die beiden ihn nicht verstehen konnten, mußte er alles mühselig in Zeichensprache umsetzen.
    Die Frau lächelte. Wir können auch nicht warten, bis Sie verhungert sind, signalisierte sie. Einer der Wächter kam in diesem Augenblick mit einem Rohr zurück. Kennen Sie das hier? fragte die Frau.
    Koskinen schüttelte den Kopf. Er konnte das Rohr nicht richtig erkennen.
    Es ist ein Laser, signalisierte sie. Dieses Gerät kann Licht zu einem dünnen Strahl bündeln und zu einer gefährlichen Waffe machen.
    Koskinen hatte schon von diesen Waffen gehört und nickte betroffen. Sein Widerstandswille ließ merklich nach.
    Sie haben sich mit einem Kraftfeld umgeben; das aber lichtdurchlässig ist, signalisierte die Frau. Es wird auch Infrarotstrahlen durchlassen. Wir werden erst einmal auf einen Fuß zielen.
    Der Mann mit der Laser-Kanone machte sich bereit. Koskinen wartete nicht länger und schaltete sein Gerät ab. Im gleichen Augenblick fiel er zu Boden.

 
6.
     
    Das Läuten des Telefons weckte ihn. Er preßte das Kissen gegen seine Ohren und wollte nichts hören. Das Läuten hörte aber nicht auf. Koskinen richtete sich fluchend auf und schaltete den Empfänger ein.
    Er sah eine dunkelhaarige Frau und staunte. Es dauerte einige Sekunden, ehe er sich an alles erinnerte.
    „Guten Morgen!“ sagte sie lächelnd und betrachtete ihn belustigt. „Eigentlich haben wir schon späten Nachmittag. Sie haben einen sehr guten Schlaf.“
    Allmählich rundete sich das Bild ab. Er war nach dem Abschalten seines Gerätes zu Boden gefallen und sofort von dem Wächter aufgehoben worden. Sie hatten ihm den Apparat weggenommen und ein Beruhigungsmittel gegeben. Er sah sich um. Das Zimmer war klein, aber sehr gemütlich eingerichtet. Es gab nur den Vorhang vor dem Badezimmer und eine einzige Tür, keine Fenster, sondern nur die Schlitze der Klimaanlage. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, daß er sich unter der Erde befand.
    „Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten“, sagte die Frau. „Sie haben sicher nichts gegen ein gemeinsames Abendessen einzuwenden.“ Ihr Lächeln wurde noch herzlicher. „Für Sie wird es allerdings ein Frühstück sein. Ich werde Sie in fünfzehn Minuten abholen.“
    Koskinen starrte noch einen Augenblick auf den verlöschenden Bildschirm und kroch dann aus dem Bett. Seine Kleidung war nirgends zu finden, doch als er einen Schrank öffnete, fand er eine Auswahl ausgezeichneter Anzüge sowie passende Wäsche. Nach einem erfrischenden Bad zog er sich eine grüne Bluse und eine graue Hose an. Seine Gastgeber hatten genau seinen Geschmack getroffen.
    Als wenig später ein bewaffneter Mann die Tür öffnete, war Koskinen fertig. Sie fuhren mit einem Gleitband in die Abteilung, deren luxuriöse Ausstattung Koskinen besonders aufgefallen war. Sein Begleiter schob ihn in einen Raum, blieb selber jedoch draußen. Koskinen fand sich in einem von mehreren zusammenhängenden Räumen. An den Wänden sah er kostbare Bilder. Die aus verborgenen Quellen klingende Musik wirkte beruhigend: Die Möbel waren alle sehr niedrig und in orientalischem Stil gearbeitet. Auf einem niedrigen Tisch entdeckte er ein Stück geschliffenen Mondkristall, der ein Vermögen wert war.
    Nun sah er auch die an einem Tisch sitzende Frau. Sie trug ein weißes Gewand und hielt eine brennende Zigarette in der einen und ein Cocktailglas in der anderen Hand.
    „Setzen Sie sich, Pete!“ sagte sie mit etwas rauher Stimme. Ihr Aussehen und ihr Akzent ließen auf eine Kreolin schließen.
    „Woher kennen Sie meinen Namen?“ fragte er erstaunt. Dann schlug er sich gegen die Stirn. „Sie haben ja meine Brieftasche.“
    „Und natürlich den öffentlichen Nachrichtendienst, Pete. Man hat Sie nicht gerade sehr nett empfangen. Es muß ein ganz schöner Schock für Sie gewesen sein.“
    Koskinen setzte sich ihr gegenüber. Ein Bedienungsroboter rollte herein und fragte nach seinen Wünschen.
    „Ich muß mich erst an meine neue Lage gewöhnen“, sagte er stockend. „Ich war lange nicht hier und

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