Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
fürchte, die Egalitarier gehen einen falschen Weg. Werden sie vernünftig bleiben und die Gleichberechtigung aller Völker anerkennen, wenn sie erst einmal an der Macht sind? Es handelt sich offensichtlich um eine kleine Führungsgruppe, die nach der Macht strebt und sie nach dem Erfolg sicher auch behalten will.“
    „Gannoways Ideen sind nicht schlecht“, antwortete Trembecki. „Das Volk ist noch nicht reif für eine absolute Demokratie. Eine gewisse Lenkung und Kontrolle wird für längere Zeit nicht zu vermeiden sein.“
    „Ich bin skeptisch, Jan“, sagte Koskinen mißmutig. „Ich glaube nicht an die Vision einer großartigen Zukunft. Die Egalitarier wollen einen zu radikalen Wechsel.“
    „Wir haben es mit Fanatikern zu tun“, antwortete Trembecki. „Solche Leute sind immer gefährlich. Marcus ist auch ein Fanatiker, denn er mißtraut allen Fremden. Er glaubt, wir hätten die Zivilisation erfunden. Wir wissen, was wir an Marcus haben. Was wir bekommen werden, können wir nur ahnen.“
    „Gannoway hat versprochen, die Macht bald nach dem gelungenen Umsturz wieder in die Hände rechtmäßig gewählter Volksvertreter zurückzugeben.“
    „Solche Versprechungen habe ich schon oft gehört, mein Junge. Wenn die Egalitarier an die Macht kommen, werden sie sich nur schwer wieder davon trennen wollen. Sie müssen sogar eine Weile ganz oben bleiben, um den Bestand der Sache zu garantieren. Und dann wird das Vorgesehene eintreten. Sie werden Gegner kaltstellen, mit der Erfindung herumexperimentieren und weiter abwarten. Während der ganzen Zeit werden sie diejenigen ausschalten müssen, die die Diktatur nicht hinnehmen wollen. Das wird aber nur mit Hilfe einer Sicherheitspolizei möglich sein. Wir werden also nach kurzer Zeit wieder die augenblicklichen Verhältnisse haben.“
    „Quarles wird das nicht zulassen.“
    „Was soll er denn dagegen unternehmen? Er ist nur ein wohlmeinender Theoretiker. Gannoway hat ziemlich deutlich ausgedrückt, was er nach der Machtübernahme tun wird.“
    Koskinen starrte auf den Generator. „Warum habe ich dieses verdammte Ding bloß mitgebracht? Ich wünschte, ich wäre nie auf die Welt gekommen.“
    Vivienne kam herein und schaltete die Beleuchtung ein. „Ich habe ein paar interessante Feststellungen gemacht“, sagte sie. „Die Egalitarier beherrschen bereits ganze Stadtteile und verschiedene Bevölkerungsgruppen. Natürlich treten sie nicht selber auf den Plan und lassen Strohmänner für sich arbeiten. Die Organisation ist perfekt. Es fehlt diesen Leuten tatsächlich nur noch das geeignete Mittel, um ihre Machtansprüche durchzusetzen.“
    „Wir müssen fort!“ rief Koskinen erschüttert.
    „Sind Sie wirklich überrascht?“ Trembecki lächelte verständnisvoll. „Wenn Sie sich jetzt verstecken wollen, müssen Sie schon einen sehr sicheren Ort finden. Die Egalitaner haben Blut geleckt und sehnen sich nach mehr.“
    „Wie ist es mit Ziggers Versteck?“ fragte Koskinen.
    „Das wäre die Lösung“, antwortete Trembecki. „Ich fürchte, die Egalitaner werden uns bald beobachten und jeden unserer Schritte genau kontrollieren.“
    Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. Trembecki fuhr herum und wollte seine Waffe ziehen, doch dazu war es schon zu spät. Gannoway kam mit den anderen in den Raum gestürmt. „Wir haben vorsichtshalber eine Abhöranlage installieren lassen und alles gehört“, sagte er überheblich lächelnd. „Wir wissen jetzt, woran wir sind.“
    „Einschalten!“ schrie Vivienne.

 
16.
     
    Koskinen stürzte sich auf den Generator, riß ihn hoch und betätigte die Schalthebel. Er wollte Trembecki und Vivienne mit in den Schild einschließen. Dazu war es aber schon zu spät, denn die Gegner waren bereits bei Vivienne und Trembecki. Koskinen schaltete das Kraftfeld ein und fühlte sich sofort von allem abgeschnitten. Er sah die aus den Pistolen schießenden Flammen und die harmlos zu Boden fallenden Kugeln. Die Szene wirkte wie eine übertriebene Handlung eines Stummfilms. Vivienne und Trembecki wurden von den Männern gepackt und festgehalten.
    Gannoway redete auf Vivienne ein, worauf sie ihn trotzig ansah und die Lippen zusammenpreßte. Gannoway überlegte eine Weile und betrachtete Koskinen. Dann ging er zum Schreibtisch und schrieb einige Zeilen auf einen Block, den er außerhalb des Schildes hochhielt.
    Koskinen überlegte kurz und nickte. Gannoway hatte ihn aufgefordert, den Schild für kurze Zeit abzuschalten. Währenddessen wollte er ihm

Weitere Kostenlose Bücher