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TS 93: Der Unangreifbare

TS 93: Der Unangreifbare

Titel: TS 93: Der Unangreifbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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tun, was Sie von mir verlangen.“
    „Ich habe bereits entschieden“, sagte sie ruhig. „Bleiben Sie in dem Schutz und lassen Sie sich durch nichts beirren!“
    „Keinen falschen Heldenmut, Vivienne“, antwortete er flehend. „Sie wollen Rache. Die Egalitarier werden diejenigen strafen, die Ihnen so übel mitgespielt haben.“
    „Das wäre feige, Pete. Wollen Sie mir die Entscheidung zuschieben?“
    „Die Verantwortung ist zu groß für mich“, sagte er kläglich.
    „Gut, dann übernehme ich die Verantwortung.“ Sie lächelte nachsichtig. „Sie bleiben im Schild! Mein Leben bedeutet mir nicht viel.“
    „Das dürfen Sie nicht sagen, Vivienne.“
    Sie sagte nichts mehr und sah ihn traurig an. Die Männer, die sie und Trembecki festhielten, fühlten sich offensichtlich nicht wohl in ihrer Haut, aber sie gehorchten Gannoway, der geistesabwesend dasaß und eine Zigarette nach der anderen rauchte.
    „Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit“, sagte Trembecki plötzlich.
    Koskinen wußte sofort, was gemeint war und erbleichte. Eine wilde Hoffnung durchpulste ihn. Vielleicht gab es doch noch eine Möglichkeit, Vivienne aus der Klemme zu befreien.
    „Wenn Sie Vivienne gehen lassen, gebe ich den Widerstand auf“, sagte er zu Gannoway.
    Der lächelte und schüttelte den Kopf. „Die Sache hat bestimmt einen Haken. Sie müssen zuerst herauskommen.“
    „Es hat keinen Zweck, Pete“, sagte Vivienne. „Sie dürfen den Apparat nicht in die Hände bekommen.“
    „Sie müssen in Sicherheit sein, ehe ich mich ergebe“, antwortete Koskinen fest. Er sah ihre entsetzt aufgerissenen Augen und wunderte sich darüber. Offensichtlich hatte auch sie erkannt, was er und Trembecki meinten. Er hielt es jedenfalls für besser, sich töten zu lassen, statt zu verdursten.
    Hill und Ricoletti kamen mit einem Kasten zurück. „Wohin damit?“ fragte Hill.
    „Ungefähr bis zum Türrahmen“, entschied Gannoway.
    Ricoletti rollte ein Plastiktuch auf und sagte grinsend: „Damit der schöne Teppich nicht verdorben wird.“ Dann warf er Washburn einen aufgerollten Strick zu. „Du kannst den Burschen inzwischen fesseln.“
    Trembecki sah die Nutzlosigkeit jedes Widerstandes ein und ließ sich an einen Sessel binden. Er fluchte nur leise vor sich hin und benutzte dabei seine Muttersprache. Koskinen wollte wegsehen, doch Trembeckis Blick hielt ihn fest.
    „Hören Sie zu, mein Junge“, sagte Trembecki. „Ich bin so gut wie tot. Sie müssen …“
    „Nicht so dramatisch“, sagte Gannoway vermittelnd. „Wenn ich den Apparat bekomme, wird keinem von Ihnen etwas geschehen.“
    Trembecki kümmerte sich nicht um ihn. „Ich habe das Leben genossen, Pete. Ich fürchte den Tod nicht, weil ich ihm zu oft ins Auge gesehen habe. Niemand wird um mich trauern; meine Frau lebt nicht mehr, und meine Kinder sind erwachsen. Wenn ich sterbe, dann mit dem Bewußtsein, für eine gute Sadie umzukommen. Das kann nicht jeder von sich sagen. Ich will den Menschen zur Freiheit verhelfen und vor der Sklaverei bewahren. Ich hoffe, Sie verstehen mich.“
    Koskinen nickte benommen. Er spürte, daß der Pole etwas Wichtiges sagen wollte, doch er verstand ihn nicht.
    „Ihr seid beide jung“, fuhr Trembecki fort. „Vielleicht geschieht noch ein Wunder. Sie sind der Mann, der die Technik des Schildes kennt. Lassen Sie sich nicht erpressen, Pete. Ich habe einmal eine Stadt in Schutt und Asche legen lassen, obwohl das das Ende vieler Kameraden bedeutete. Es war für die Gesamtstrategie wichtig und deshalb richtig. Ich habe diese Tat auch nie bereut.“
    Gannoway stand auf. „Aufhören!“ sagte er barsch.
    Trembecki lächelte überlegen. „Good-bye“, sagte er gefaßt.
    „So schnell geht das nicht!“ Gannoway trat an Koskinen heran, bis er gegen den unsichtbaren Schild stieß. „Das da ist eine Nervenmaschine, Pete. Wenn wir sie damit behandeln, wird sie den Verstand verlieren!“
    „Sie haben also schon Erfahrungen!“ rief Vivienne anklagend.
    Gannoway wurde noch ungeduldiger. „Fangen wir an! Es hängt von Ihnen ab, wann wir damit aufhören, Pete. Zögern Sie nicht zu lange!“
    Ricoletti nahm einige Instrumente aus dem Kasten und breitete sie auf dem Plastiktuch aus. Brorsen und ein anderer Mann zerrten Vivienne zu einem Sessel und banden sie ebenfalls fest.
    „Dann los!“
    Nur Ricoletti blieb bei Vivienne stehen, während sich die anderen Männer in Sicherheit brachten.
    „Nun?“
    Vivienne schüttelte energisch den Kopf. „Laß dich nicht

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