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TS 94: Sehnsucht nach der grünen Erde

TS 94: Sehnsucht nach der grünen Erde

Titel: TS 94: Sehnsucht nach der grünen Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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auch nicht mehr vorhanden.
    Ich sah keinerlei Anzeichen von der Straße, die wir entlanggegangen waren, oder von dem Bon-Ton-Restaurant, an das ich mich gelehnt hatte. Es gab nichts als grünliche Hügel – dieselbe Szenerie, wie wir sie von der Schleuse der Chitterling aus gesehen hatten.
    Der Sturz war mir ordentlich in die Knochen gegangen; ich hatte eine maßlose Wut. Ich benötigte etwas, an dem ich sie auslassen konnte, und so blickte ich mich um, um zu sehen, ob mein alter Freund, die Küchenschabe, sich gemeinsam mit der Mauer und der Straße in Luft aufgelöst hatte. Nein, das war nicht der Fall. Ich versuchte erneut, sie zu erwischen, und trat wiederum daneben.
    Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die anderen. Ma sah genauso wütend aus wie ich. Sie rieb sich die Stelle, wo sie am Boden gelandet war. Johnny sah verwirrt drein und so, als wolle er fluchen, wisse aber nicht, wie.
    Ellen sah nach überhaupt nichts aus. Sie schaute bloß, und zwar hinunter, wo die Straße hätte sein sollen, und hinüber zu mir, wo sich eben noch das Bon-Ton befunden hatte, und schließlich zurück in die Richtung, aus der wir gekommen waren – als frage sie sich, ob das Zelt noch immer dort stünde.
    „Nein, nicht mehr“, sagte ich.
    Ma fragte: „Nicht mehr was ?“
    „Nicht mehr dort“, erklärte ich.
    Ma sah mich böse an. „Was ist nicht mehr wo?“
    „Das Zelt“, fuhr ich etwas gereizt fort. „Die Filmgesellschaft. Der ganze Laden. Und speziell Sam Heidemann. Es war in dem Augenblick, als mir das über Sam einfiel, daß sich die Straße unter unseren Beinen auflöste.“
    „Als dir was über Sam einfiel?“
    „Daß er schon gestorben ist. Erinnerst du dich nicht mehr – an damals, vor sechs Jahren, in New York, als wir ein paar alte Ausgaben der Interplanetary Variety durchblätterten und auf seine Todesanzeige stießen? Sam Heidemann ist gestorben, also war er nicht da. Nichts von alledem war da. Und kaum hatte ich dies erkannt, ließen sie das ganze Zeug wieder verschwinden.“
    „Sie? Was meinst du mit ,sie’, Pop Skuller? Wer ist ,sie’?“
    „Du willst wohl sagen, wer sind sie?“ entgegnete ich, doch der Blick, den sie mir zuwarf, reichte mir. „Kommt, dies ist nicht der richtige Ort, um darüber zu sprechen“, fuhr ich fort. „Kehren wir zuerst zum Schiff zurück, und zwar so schnell wie möglich. Du kannst uns doch hinführen, Johnny – auch ohne Straße?“
    Er nickte und vergaß dabei ganz, zu salutieren oder mich „Sir“ zu nennen.
    Schweigend machten wir uns auf den Weg.
    Nachdem wir die Stelle erreicht hatten, wo das Ende der Straße gewesen war, konnten wir unsere Fußspuren sehen, und das erleichterte uns die Sache. Wir ließen die Anhöhe hinter uns, auf welcher der purpurrote Busch gestanden hatte, um den die Vögel mit den Propellern herumgeflogen waren, aber wir sahen jetzt keine Vögel. Auch nicht den purpurroten Busch.
    Darüber hinaus hatte ich das ziemlich sichere Gefühl, daß wir auch keine elefantengroße Strauße mit Frackschleifen zu sehen bekämen.
    Mein Gefühl trog mich nicht.
    Doch die Chitterling war da, dem Himmel sei Dank! Wir erblickten sie von der letzten Anhöhe aus, und sie war noch genauso, wie wir sie zurückgelassen hatten. Sie versprach ein Zuhause, und wir beschleunigten unsere Schritte.
    Ich öffnete die Schleuse und trat zur Seite, um Ma und Ellen den Vortritt zu lassen. Ma hatte eben den Fuß auf die erste Sprosse gesetzt, als wir eine Stimme hörten:
    „Wir sagen euch Lebwohl.“
    Ich sah mich um – wir alle sahen uns um –, aber da war niemand, der die Worte hätte sprechen können. Nun, es hatte auch keine Straße gegeben. Genausowenig wie ein einseitiges Restaurant oder die Propeller-Vögel.
    „Auch wir sagen euch Lebwohl. Und zur Hölle mit euch!“ antwortete ich, in einem Ton, der sie wissen ließ, daß ich es auch so meinte.
    Ich bedeutete Ma, weiterzuklettern. Je früher ich von hier wegkam, desto lieber war es mir.
    Aber die Stimme sagte: „Wartet!“, und etwas an ihr ließ uns innehalten. „Wir wollen euch alles erklären, damit ihr nie wieder zurückkommt.“
    Nichts lag mir ferner als das; dennoch fragte ich: „Warum nicht?“
    „Eure Zivilisation kann sich mit unserer nicht messen. Wir haben eure Gedanken studiert, um ganz sicher zu sein. Wir sandten euch Projektionen von Bildern, die wir in euren Gedanken fanden, um festzustellen, wie ihr darauf reagiert. Unsere ersten Bilder – das heißt: unsere ersten

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