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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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um Suche nach dem Chef S.A.S. 999 gebeten wurde. Was soll das? Sie müßten doch besser wissen als ich, wo Ihr Chef zu finden ist!“
    Edgo Brighly nickte. Sein Gesprächspartner konnte es allerdings nicht sehen, denn aus Gründen der Sicherheit waren die Oberen Stäbe lediglich mit Identifikationskameras ausgerüstet, die die Identifikationssymbole der Gesprächspartner auf den anderen Bildschirm übertrugen. Natürlich wußte Brigly, wo sein Chef sich befand, zumindest glaubte er es zu wissen. Aber er hatte seine Befehle.
    „Es tut mir leid“, sagte er. „Wir stehen nicht in Verbindung miteinander; verboten durch Geheimhaltungsparagraph dreiundneunzig, wissen Sie.“
    „Aber warum wendet sich der Solarstab dann ausgerechnet an mich? Können Sie mir das erklären?“
    „Natürlich.“ Wieder nickte Brigly. „Die Herren sind neugierig. Außerdem befindet sich der Chef S.A.S. 999 wahrscheinlich in Ihrem Sektor.“
    „Aber ich finde ihn nicht!“
    „Das freut mich.“
    „Wie bitte?“
    „Ich sagte: Das freut mich! Oder glauben Sie, mein Chef wäre der Chef des S.A.S. 999, wenn er sich gegen seinen Willen finden ließe?“
    „N … nein. Aber … was soll ich dem Solarstab berichten?“
    „Die Wahrheit, was sonst!“ Brigly tat entrüstet, obwohl er wußte, daß das S.A.S. selbst die größte Lüge des Jahrtausends gestartet hatte. Aber der Erfolg – so hoffte Brigly jedenfalls – würde ihn und Kelly Johnson rehabilitieren.
    Mit ironischem Lächeln schaute er auf den verblassenden Bildschirm. Sein Gegenüber hatte abgeschaltet. Wahrscheinlich war das Gespräch nur eine Bestätigung seiner Ansicht gewesen, daß alle Angehörigen des Solaren Abwehrdienstes ins Irrenhaus gehörten.
    Dann aber wurde Brigly lebendig.
    Er ließ sich mit dem P-Labor verbinden. Ungeduldig trommelte er auf die Tischplatte. Professor Heiduck ließ lange auf sich warten. Endlich knackte es im Interphon.
    Heiducks unangenehme Stimme meldete sich.
    „Was ist los?“ trompetete es blechern aus dem Empfänger. „Können Sie die Zeit nicht abwarten, Colonel?“
    „Ich schon“, sagte Brigly ruhig, „aber der Solarstab nicht. Er versucht inzwischen, Ermittlungen auf eigene Faust durchzuführen. Soeben rief der Chef des Mars-Sektors bei mir an. Er hat den Auftrag vom Stab, nach dem General zu suchen.“
    „Und da erkundigte er sich ausgerechnet bei Ihnen?“ Heiduck lachte, daß der Lautsprecher des Interphons sich beinahe überschlug.
    „Ich sehe da keinen Grund zur Heiterkeit, Heiduck“, warnte Brigly. „Wenn der General nicht bald wieder auf der Bildfläche erscheint, schickt man uns eine Untersuchungskommission hierher. Man wird uns ausquetschen. Sie kennen ja die Mittel selbst, die uns zu bereitwillig plappernden Kindern machen würden. Zu viele Mitwisser aber würden dem General das Konzept verderben – und ihm wahrscheinlich das Leben kosten. Die Hamlets haben schließlich auch einen Spionagedienst.“
    „Ihre Schuld!“ murrte Heiduck. „Sie müssen eben besser, aufpassen!“
    Brigly ging nicht darauf ein. Schließlich kannte der Professor die Lage ebenfalls und wußte, daß keine organischen Spione gemeint waren, sondern die mikroskopisch kleinen, im Weltall verstreuten Geräte, die Abhörempfänger und Senderelais zur gleichen Zeit darstellten. Die Hamlets hatten genau viertausend Stück davon erbeutet, und man hatte erst neunzehn davon wieder unschädlich machen können. Diese Mikrospione überwachten den gesamten, durch keinen Kode geschützten zivilen Funkverkehr. Eine einzige private Mitteilung eines Mitwissers, und die Hamlets waren gewarnt.
    „Wann ist der General fertig?“ fragte Brigly ungeduldig, als der Professor sich ausschwieg.
    „Gedulden Sie sich noch zwei Stunden!“
    „Hoffentlich tut der Stab das auch“, erwiderte Brigly. Aber Heiduck hatte schon abgeschaltet.
     
    *
     
    Colonel Brigly fuhr erschrocken herum, als die Panzertür schräg hinter ihm sich bewegte. Eine blitzschnelle Handbewegung, und er hielt den Blaster schußbereit.
    „Lassen Sie die Scherze, Brigly“, sagte eine vertraute Stimme.
    Briglys Unterkiefer rutschte nach unten, als er die Gestalt sah, die die Panzertür hinter sich schloß und sich dann mit einem ironischen Lächeln herumdrehte.
    „General Johnson …!“
    „Ganz recht, Brigly. Es ist gut, daß Sie mich wiedererkennen. Ich denke doch, daß die Leute vom Stab ähnlich reagieren wie Sie. Es wäre mir äußerst peinlich, auf eine Waage gestellt zu werden.“
    „Auf …

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