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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Fitzgerald wurde von einem nie erlebten Gefühl ergriffen, als er das trotz seiner Fremdartigkeit fast berauschende Bild der Landschaft und des Himmels darüber in sich hineinsog. Der Mensch, der nie seinen Fuß auf eine der Sixmoon-Welten gesetzt hatte, war um viele Wunder des Universums betrogen, dachte er.
    Die aufgleitende Tür entriß Noel Fitzgerald den Illusionen.
    Unmutig wandte er sich um. Er beobachtete fasziniert die breite und flache Schüssel, die durch die Tür hereinschwebte und sanft auf dem Tisch abgesetzt wurde. Der Hamlet selbst ließ sich nicht blicken. Wahrscheinlich empfand er die gleiche Scheu vor dem Terraner, die auch von fast allen Menschen den Hamlets gegenüber empfunden wurde.
    „Vielen Dank!“ rief Fitzgerald, aber da schloß sich die Tür bereits wieder.
    Er ging zum Tisch und ließ sich in einen der Sessel fallen. Während er sich die Nase zuhielt, musterte er den Inhalt der Schüssel. Es war das gleiche wie immer, dunkelgrüne, schaumige und hauchdünne Scheiben, durch Dampf gar gemacht. Offensichtlich wurden die Scheiben aus jener schaumigen Substanz hergestellt, deren Ernte Fitzgerald bei seiner Fahrt nach Gurma beobachtet hatte. Der Geruch war gleichermaßen stark wie undefinierbar. Menschlicher Geruchssinn reagierte mit Übelkeit und Widerwillen darauf, aber der Geschmack entschädigte für alles.
    Nach wenigen Minuten hatte Fitzgerald den Inhalt der Schüssel hinuntergeschlungen. Behutsam, fast feierlich, entnahm er der Schachtel die vorletzte Zigarette und zündete sie an. Genießerisch nach hinten gelehnt, genoß er den aromatischen Rauch. Er verdrängte dabei gewaltsam die Gedanken an sein bevorstehendes Schicksal. Ihm würde sowieso nichts weiter übrig bleiben, als sich darein zu fügen.
    Kaum hatte er den Zigarettenrest ausgedrückt, als die Tür in seinem Rücken sich abermals öffnete.
    „Ich sehe, es geht Ihnen wieder besser, Noel“, sagte die unmodulierte Stimme des Translators. Ihr Klang rief in Fitzgerald eine vage Erinnerung wach. Er kam aber nicht dazu, sie einzuordnen, denn ein Hamlet, nach Fitzgeralds Meinung Dhuk, setzte sich ihm gegenüber.
    Fitzgerald räusperte sich.
    „Wie meinen Sie das, Dhuk?“
    Dhuks giftgrüne Augen verschleierten sich sekundenlang.
    „Wissen Sie nichts mehr von dem Anschlag, den ein Roboter Ihrer Rasse auf Sie verübte? Sie lagen drei Tage Ihrer Zeitrechnung bewußtlos; danach beruhigten Sie sich und Schliefen der Genesung entgegen. Wir konnten leider nicht viel helfen, da wir zu wenig von eurem Metabolismus wissen.“
    Fitzgerald beugte sich ruckartig vor. Dann sank er mit geschlossenen Augen zurück. Plötzlich entsann er sich des schrecklichen Ereignisses.
    Es hatte damit angefangen, daß jäher Kopfschmerz ihn beinahe betäubte. Fitzgerald hatte eine Teufelei der Hamlets vermutet. Doch dann fand er sich erwachend auf dem Fußboden wieder und erblickte den durchsichtigen Roboter an der Wand – oder vielmehr das sichtbare Gehirn des Robots. Er war hinübergekrochen, in der Hoffnung, der Robot wollte ihm helfen, denn nur Terraner bauten Roboter; Hamlets waren dazu nicht in der Lage.
    Dann hatte der Robot etwas geschrien. Der Schall schien sein Gehirn zu zerfetzen wie eine Explosion.
    Er hatte das Bewußtsein verloren.
    Und irgendwann in diesem Dahindämmern waren die Bilder des Alptraums erschienen.
    Fitzgerald öffnete die Augen und schüttelte heftig den Kopf. Jetzt erst verspürte er den Rest eines stechenden Schmerzes, und für Augenblicke pulste das Blut ihm bis zum Hals.
    „Was soll das, Dhuk?“ Fitzgeralds Stimme klang belegt. „Ich entsinne mich an ein unverständliches Ereignis. Aber warum sollte der Solare Weltenbund Interesse an meinem Tod haben? Es muß sehr aufwendig sein, einen Roboter bis nach Mauk zu bringen.“
    Dhuk krümmte die beiden Finger der Rechten, so daß sie einen Ring bildeten – wie Fitzgerald wußte, ersetzte diese Geste das terranische Achselzucken.
    „Wir haben den Roboter gefunden. Er lag unterhalb dieser Wand.“
    Dhuks Augen beschrieben eine Drehung und blickten eine der Glaswände an. „Er muß von hier oben abgestürzt sein. Sie können ihn später sehen, wenn Sie wollen. Wir kennen uns damit nicht aus. Natürlich möchten wir auch gern wissen, warum Ihre Rasse ein Interesse an Ihrem Tod hat. Sie sind der erste Gefangene, bei dem man sich solche Mühe gibt. Vielleicht …“, Dhuk zögerte, und Fitzgerald glaubte eine gewisse Verlegenheit zu bemerken, wenn er sich allerdings da auch

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