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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Automat ohne Bewußtsein.
    Er kannte nur noch seinen Auftrag – und die Gegebenheiten seiner Lage.
    Sein Auftrag: Mauk, die Zentralwelt des Sixmoon-Reiches, zu vernichten – die Lage und ihre Gegebenheiten: Er hielt praktisch nur die Quanten-Elektronik der DHORGA in der Hand. Das Schiff aber raste bereits über die australische Küste. Es war dem Ziel so nahe, daß die Hamlets auch ohne sein Zutun die wichtigste Werft des Solaren Weltenbundes vernichten konnten.
    Aber unbewußt hatten die Fähigkeiten des Abwehrchefs auch inNoel Fitzgerald weitergelebt. Als Noel Fitzgerald wollte er zwar die Menschheit bezwingen, ihr gleichzeitig jedoch größere Blutopfer ersparen. Unsicher, ob die Hamlets sich auch an Ort und Stelle noch an seine Bedingungen halten würden, hatte er vorgesorgt.
    Die Quanten-Elektronik der DHORGA enthielt – das war bei dem Unverständnis der Hamlets nicht schwer gewesen – eine Notschaltung. Einmal aktiviert, würde sie die Telekineten und ihre Flüssigkeitsschaltungen völlig vom Schiff isolieren – auf eine Art und Weise, die telekinetischen Gehirnen auf dem Höhepunkt der Aktivität einen lähmenden Schock versetzen mußte.
    Kelly Johnson zögerte keine Sekunde, die Notschaltung zu aktivieren.
    Es war höchste Zeit. Denn nachdem Dhuk seit einigen Minuten vergeblich auf Johnson – alias Fitzgerald – eingeschrien hatte, waren die Hamlets wohl zur Erahnung der Tatsachen gekommen. Sie handelten allein.
    Schon flog dort unten das erste Kraftwerk der Werft in die Luft. Über dem atomaren Feuerball stieg der typische Atompilz in die Stratosphäre. Eine haushohe Woge von Schutt, Staub und glühenden Gasen wälzte sich durch einen der Werftsektoren, alles zerstörend, was ihr in den Weg kam.
    Es war die erste – und die letzte – Aktion der Hamlets.
    Die DHORGA raste mit infernalischem Pfeifen über das weite Gebiet der Werft hinweg, drehte sich mit donnernden Impulstriebwerken einmal halb um ihre Achse, dann kletterte sie in den blauen klaren Himmel über Australien, von wütend röhrenden Impulsbündeln und glitzernd dahinhuschenden Abwehrraketen verfolgt.
    Fünf Minuten später war Stille.
    Fassungslos vernahm der Koordinator der Abwehrbatterien die Meldung eines Mondforts, daß der feindliche Kugelgigant stetig beschleunigend in Richtung der Randplaneten davoneilte.
     
    *
     
    Die DHORGA geriet mitten in den Rückzug der Solaren Flotte.
    Kelly Johnson beobachtete mit verkniffenem Gesicht die überstürzten Absetzbewegungen solarer Flottenpulks, die scheinbar vor einem weit unterlegenen Gegner flohen.
    Aber Johnson wußte, daß es keine Flucht war. Vielmehr mußte der Solare Militärrat die ungeheure Bedrohung erkannt haben, die ein weit überlegenes Hamlet-Schiff mitten im Solarsystem darstellte. Die Reaktion darauf bestand in einer Konzentration der Flotte rund um das und im System.
    Johnson lächelte ironisch.
    Der Militärrat hatte seinen Angaben über ein mit Impulsgeschützen ausgerüstetes Hamlet-Schiff nicht glauben wollen. Nun hatte er selbst den Beweis im wahrsten Sinne des Wortes „konstruiert“. Jetzt waren die Herren endlich aufgewacht.
    Es fiel Johnson nicht schwer, die aufgelöste Front der Solaren Flotte zu durchbrechen. Bevor die Kommandanten der zurückeilenden Schiffe die DHORGA als Hamlet-Schiff identifizierten, war er längst außerhalb ihres Feuerbereichs.
    Schwieriger mußte der Durchbruch durch die Front des Sixmoon-Reiches sein. Jedenfalls glaubte Johnson das. Die Hamlets würden grundsätzlich jedes entgegenkommende Schiff für ein feindliches halten.
    Die Ereignisse belehrten Johnson eines besseren.
    Anscheinend befanden sich die Hamlets in einer Art Siegestaumel. Sie mußten die wichtigsten Forts und Werften des Solaren Weltenbundes zerstört wähnen – und mitten im Solarsystem die unbesiegbare DHORGA, die die solare Front von innen aufrollte. Die Erkenntnis, daß eben diese DHORGA jetzt mit Überlichtgeschwindigkeit auf sie zuraste, lähmte offensichtlich ihre Aktivität. Johnson erblickte die Lichtnadeln unzähliger Bugtriebwerke. Die Hamlets setzten zum Bremsmanöver an.
    Ein Verband von fünf kleineren Schiffen wandte sich der DHORGA zu. Aber die DHORGA war zu schnell, als daß die Telekineten rasch genug hätten eingreifen können. Wahrscheinlich versuchten sie auch zuerst, die Hamlet-Besatzung mit ihren primitiven, auf Telekinese basierenden Funkgeräten zu erreichen.
    Das verschaffte Kelly Johnson einen entscheidenden Vorteil.
    Die hervorragende

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