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TS 98: Friedhof der Roboter

TS 98: Friedhof der Roboter

Titel: TS 98: Friedhof der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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wissen wir eben noch nicht, General. Bisher konnten wir noch nicht durch die energetische Schutzhülle dringen, in die es förmlich eingewickelt ist. Auf jeden Fall muß es von einem Planeten mit ber deutend höherer Schwerkraft als der irdischen kommen.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“ fragte Nichols argwöhnisch.
    „Es hat ganz gewöhnliche Teleskopfedern, jedenfalls, was das Wirkungsprinzip betrifft. Unseren Experten fiel es nicht schwer, aus Schiffsmasse und Belastung der Federung den richtigen Schluß zu ziehen.“
    „Aber Ihre ,Experten’ haben die Nuß nicht geknackt!“ höhnte der General. „Hätten Sie mich herangelassen, ich …“
    „Sie hätten es mit einigen Tonnen TNT versucht, ich weiß“, winkte der Professor ab. „Damit lösen wir jedoch das Problem nicht.
    Schließlich ist keine weitere Landung gemeldet worden, was eine Invasion aus dem Raum mit Sicherheit ausschließt, und das Wesen zeigt sich im großen und ganzen auch friedlich, wie ich sehe.“
    „Friedlich …! Fünfundsiebzig zertrümmerte Häuser, drei entgleiste Züge, etwa hundertfünfzig zerquetschte Autos samt Insassen, vier eingebrochene Brücken und drei abgestürzte Hubschrauber! Das nennen Sie friedlich?“
    Professor Schoenberg seufzte.
    „Haben Sie schon einmal die Verwüstungen betrachtet, die Sie anrichten, wenn Sie über Ihren Rasen laufen, General? Ich nehme nicht an, daß die betroffenen Ameisen und sonstigen Grasbewohner Sie für ein friedliches Wesen halten – und nichts anderes als Ameisen müssen wir aus der Perspektive dieses Wesens dort sein.“
    Mißtrauisch schielte General Nichols zu dem schlafenden Monster zwischen den zerknickten Bäumen.
    „Warten Sie nur, bis es aufwacht, Professor, dann sind Sie garantiert anderer Meinung!“
    Professor Schoenberg lächelte.
    „Dazu wird es wahrscheinlich nicht mehr kommen.“ Er schaute unruhig nach seiner Uhr. „Eigentlich sollte Sander mit seiner Mannschaft schon hier sein.“
    „Sander? Was ist das für ein Kerl?“
    „Ein Ingenieur, General. Er hat ein Elektroschockgerät entwickelt, das es uns erlauben wird, den Riesen zubetäuben. Es sollte nicht schwer sein, ihn anschließend wirksam zu fesseln. Dann werden wir weiter sehen.“
    „Auf Ihren Sander mit seinem ,Elektrisierapparat’ bin ich gespannt!“ knurrte General Nichols wenig erfreut. „Ich kann es kaum erwarten, das Wundergerät zu sehen, bevor es zerstampft wird.“
    Aber er wartete umsonst.
    Statt der Mannschaft mit dem Schockgerät erschien ein roter Hubschrauber. Neben dem Kommandopanzer setzte er auf. Professor Schoenberg stöhnte, als er die Gestalt erkannte, die den Kopter verließ und auf ihn zueilte.
    „Was ist los, Colonel? Wo steckt Sander?“
    Der Colonel machte keuchend vor Schoenberg halt und streckte ihm einen versiegelten Umschlag entgegen.
    „Sander kommt nicht, Sir. Meldung vom Pentagon. Ich weiß nicht, was drinsteht.“
    Hastig riß der Professor den Umschlag auf. Ein amtlicher Briefbogen flatterte auf den Boden. Schoenberg bückte sich rasch und begann zu lesen. Nach einiger Zeit, während der die Umstehenden vergeblich versuchten, etwas von dem Inhalt zu erhaschen, sank er lautlos zusammen. General Nichols fing das Blatt auf.
    „Halt, Sir!“ rief der Colonel erschrocken. „Das ist ein Geheimdokument. Nur Professor Schoenberg allein kann entscheiden, ob er den Inhalt weitergibt!“
    „Halten Sie den Mund!“ schnauzte General Nichols. „Seit wann kann ein Bewußtloser etwas entscheiden? Ich bin der Ranghöchste hier und werde den Wisch für …“ Er räusperte sich. „Oh! Vom Präsidenten persönlich kommt das Dokument!“ Seine Haltung straffte sich unwillkürlich. Unhörbar murmelten die Lippen den Text mit.
    „Geheime Kommandosache! Um drei Uhr nachmittags Ortszeit landete neben dem Raumschiff des fremden Wesens ein anderes, bedeutend größeres Schiff. Nachdem seine Insassen mit unentzifferbaren Funksignalen offenbar vergeblich nach ihrem Rassegefährten gerufen hatten, traten sie mit uns in Verbindung. Eine Verständigung gelang nach zwei Stunden, vierzig Minuten. Der Text der empfangenen Botschaft lautet gekürzt:
    ‚Raumschiff – der Name ist unentzifferbar – an die Bewohner des dritten Planeten. Beim Spiel mit einem Modellschiff geriet das Kind von Hhorck aus dem Anziehungsbereich unseres Planeten. Wir suchten und fanden das Modellschiff auf eurer Welt. Das Kind jedoch ist verschwunden. Da es sich um ein verhältnismäßig junges Exemplar unserer

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