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TS 98: Friedhof der Roboter

TS 98: Friedhof der Roboter

Titel: TS 98: Friedhof der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Rasse handelt, vermuten wir, daß es sich irgendwo verlaufen hat und bitten euch, uns den derzeitigen Aufenthaltsort mitzuteilen, damit wir es abholen und seinen Eltern zurückgeben können. Wir sind vom sechsten Planeten unseres gemeinsamen Sonnensystems und kommen nicht in feindlicher Absicht, bitten aber, von Kontaktversuchen abzusehen.’
    Ich habe sofort veranlaßt, daß den Saturniern eine beruhigende Meldung zuging. In Anbetracht der Kräfteverhältnisse müssen wir uns dem Wunsche der Saturnier fügen. Lassen Sie sofort durch General Nichols die Umgebung des Kindes räumen, damit das große Raumschiff ungehindert niedergehen kann.“
    General Nichols stöhnte. Er sah, daß alle Anwesenden – außer dem immer noch bewußtlosen Professor – die Meldung über seine Schultern mitgelesen hatten.
    „Was sagen Sie dazu?“ wandte er sich an seinen Adjutanten. „Ein entlaufenes Baby vom Saturn …“

 
Glücksklee
     
    Lester Velie drückte seine Zigarette aus und blickte zum Zählwerk des Autopiloten. Noch zwanzig Sekunden! Er legte die gespreizten Finger auf die Steuertastatur. Das letzte Warnsignal schrillte – noch fünf Sekunden.
    Jetzt!
    Schlagartig verschwanden die grünen Schleier des Hyperraums von der Panoramagalerie und wichen dem vertrauten Bild des sternenerfüllten Abgrundes. Im Zielschirm hob sich eine gelbweiße Sonne von dem Gewimmel glühender Pünktchen ab: Caldwell-I-Delta-58692-G. Der Scout atmete auf. Bisher war alles nach Plan verlaufen. Blieb nur die Frage, wo Mac Clintock mit seiner Kangaroo steckte.
    Lesters Gedanken schweiften zurück, eine Woche in die Vergangenheit. Ein dringender Anruf des Präsidenten der Scout-Corporation hatte seinen verdienten Urlaub unterbrochen. O’Brien war besorgt. Mac Clintock, ein Kollege Lesters, war seit vier Monaten überfällig. Vier Monate, das war keine lange Zeit für einen Scout, aber diesmal war der Zeitpunkt seiner Rückkehr ein von Mac Clintock mit der Corporation vereinbarter Termin gewesen. Er sollte im Rahmen des „Improvement-Programms“ einen Gehilfen bekommen, einen neuartigen Robotertyp, so wie ihn auch Lester bereits vor drei Wochen erhalten hatte.
    Mac Clintock galt als pedantisch korrekt. Niemals hätte er einen zugesagten Termin überschritten, wenn ihn nicht höhere Gewalt dazu gezwungen hätte. Höhere Gewalt, das schloß bei einem Scout Hunderte von Möglichkeiten ein. Eine davon war die, daß er von Fremdintelligenzen getötet wurde. Dieser Fall ereignete sich allerdings selten, denn die Scouts waren die besten Fremdrassenpsychologen der Erde. Sie besaßen auch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl – und da Lester Velie der zur Zeit einzige erreichbare Scout war, gab es für ihn kein Zögern, als es um die Aufklärung des Schicksals eines Kameraden ging.
    Lester seufzte. „Was sagt die Ortung, David?“
    „Keine Fremdkörper, Sir. Der Zielstern verfügt über sechs Planeten. Der zweite befindet sich innerhalb einer Terra-Klimazone.“
    „Terra-Klimazone?“ Lester wunderte sich. „Wo hast du denn diesen Ausdruck her? Soviel ich weiß, haben dir die Programmierer der „UNIROP“ keine derartig spezifizierten Kenntnisse gegeben.“
    „Ich bin nicht programmiert, sondern informiert worden, Sir!“ erwiderte David, und Lester schien es, als wäre der Roboter in seiner Ehre gekränkt. „Die spezifizierten Kenntnisse habe ich mir während des Hyperfluges vom Quantengehirn geben lassen.“
    „Aha!“ Lester verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln bei dem Gedanken an die Milliarden von Speicherdaten, die der spindgroße Block des Quantengehirns enthielt. Er hatte seine Abneigung gegen David immer noch nicht völlig überwunden. Zwar war dieser Typ vom Direktorat der „Corporation of Scouts“ allen Mitgliedern besonders warm empfohlen worden und mochte seine Vorzüge haben. Er besaß eines der erst kürzlich entwickelten Leptonengehirne, im Unterschied zu den nunmehr veralteten stationären Datenverarbeitungsmaschinen und starr programmierten Robots, deren Denkfunktion auf Gammaquanten basierte. Dieser Typ, Modell C-5 genannt, war nicht fest programmiert, sondern verfügte lediglich über ein umfassendes Allgemeinwissen. Seine Spezialisierung erfolgte im Verlauf einer Anlernzeit. Als erster Roboter überhaupt verfügte er aber über etwas, das bisher nur dem Menschen vorbehalten gewesen war: eigenschöpferische Initiative und – im Rahmen der Robotgesetze – die Freiheit der Entscheidung.
    Keiner, der nicht

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