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TS 98: Friedhof der Roboter

TS 98: Friedhof der Roboter

Titel: TS 98: Friedhof der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Harvard-Observatoriums.
    Die gellenden Signale der anrollenden Rettungsfahrzeuge waren bereits ziemlich nah, als in der Wand des Berges jäh ein gewaltiger Schlund aufklaffte.
    Assistent Natter stieß einen unartikulierten Schrei aus und rannte in panischem Entsetzen davon.
    Das aus dem Schlund kriechende Ungeheuer achtete nicht darauf. Es ließ sich die fünfzig Meter, die es noch vom Erdboden trennten, einfach fallen. Aus der nahen Observatoriumskuppel brach ein Betonstück heraus und krachte auf den Boden. Im selben Augenblick waren die Rettungsfahrzeuge mit kreischenden Reifen zum Stehen gekommen. Dünne Lichtbündel glitten über den Körper des Ungeheuers, das sich nun langsam aufrichtete.
    Jetzt konnte man bereits erkennen, daß es auf zwei Säulenbeinen stand, gegen die Elefantenbeine allerdings nur kümmerliche Storchenwaden gewesen wären.
    Polizeileutnant Baker saß starr auf dem Beifahrersitz des Streifenwagens. Jedesmal, wenn er dachte, das Ungeheuer hätte sich endlich zur vollen Größe aufgerichtet, wuchs es ein weiteres Stück empor.
    Dann tat es den ersten Schritt.
    Als es den Fuß wieder anhob, schlenkerte es lässig eine dünne Blechtafel ab: den Ambulanzwagen – oder vielmehr das, was von ihm übriggeblieben war.
    Der Fahrer des Polizeiwagens gab Gas und riß das Steuer herum. Glücklicherweise war die Straße breit genug zu einem Wendemanöver. Während der Wagen aufheulend davonschoß, erwachte Leutnant Baker aus seinem tranceähnlichen Zustand, griff zum Mikrophon und gab die Schreckensmeldung an seine Zentrale durch.
    Die Behörden hätten die Sache gern geheimgehalten, aber das erwies sich als unmöglich. Das Monster, wie es trotz seiner menschenähnlichen Gestalt bald genannt wurde, hatte nämlich ausgerechnet den Weg nach der nahen Stadt Boston eingeschlagen und die Außenbezirke schon nach zwei Stunden erreicht. Jetzt hockte es wie das Denkmal eines Giganten reglos in einem niedergewalzten Park und schien zu schlafen.
    Über die Stadt war der Ausnahmezustand verhängt worden.
    General Nichols reckte sich aus dem Turmluk seines Kommando-Panzers und setzte den Feldstecher an die Augen. Während er beobachtete, fingerte er nervös nach einer Zigarette. Sein Adjutant steckte ihm schließlich respektlos eine zwischen die Lippen und gab ihm Feuer.
    „Danke!“ brummte Nichols zwischen den Zähnen; dann setzte er das Fernglas ab und nahm die Zigarette aus dem Mund. „Wie weit ist die Evakuierung, Brothers?“ wandte er sich an den Adjutanten.
    „Der Evakuierungsring hat nach der letzten Meldung eine Ausdehnung von drei Kilometern, Sir.“
    „Genügt nicht. Wenn das Monster aufwacht, ist hier die Hölle los. Veranlassen Sie eine Beschleunigung der Aktion, Brothers!“
    „Jawohl, Sir. Wenn ich mir eine Frage erlauben darf …?“
    „Schießen Sie los!“
    „Meinen Sie nicht, Sir, daß wir mit dem Monster schnell fertig werden, wenn wir alle Geschütze und die acht Düsenbomberstaffeln einsetzen?“
    „Selbstverständlich, Brothers!“ General Nichols lachte humorlos. „Allerdings wissen Sie genausogut wie ich, daß uns die Hände gebunden sind. Die ,Eierköpfe’ wollen das Ding lebend; bloß sagen sie uns nicht, wie wir das anstellen sollen. Schließlich sind wir keine Dompteure.“ Er lachte meckernd.
    „Das hat auch niemand behauptet, General“, sagte eine tiefe Stimme.
    Der General und sein Adjutant fuhren herum.
    „Was wollen Sie hier? Wer sind Sie? Wer hat Sie überhaupt an die Frontlinie gelassen?“ schnaubte General Nichols empört den schlanken Mann im blauen Zivilanzug an.
    Der Mann lächelte.
    „Das sind viele Fragen auf einmal, General. Ich bin Professor Schoenberg von der wissenschaftlichen Abteilung des Pentagons und habe den Auftrag, mich ein wenig um die Bergung unseres ,Besuchers’ zu kümmern.“
    „Besucher ist gut“, lachte Nichols ironisch. „Wie stellen Sie sich die Bergung vor? Unser Betäubungsgas ist wirkungslos verpufft.“
    „Wie nicht anders zu erwarten war“, nickte Professor Schoenberg. „Haben Sie sich die ,Kleidung’ des Wesens einmal genau angesehen?“ Er wartete nicht auf Antwort, sondern fuhr sogleich fort: „Dann müßten Sie nämlich bemerkt haben, daß es gar nicht unsere Luft atmet. Das ist nicht verwunderlich, wenn wir uns vorstellen, daß es von einem Planeten mit gänzlich anderer Atmosphäre kommt. Schließlich ist es mit einem Raumschiff gelandet.“
    „Und woher kommt das Schiff?“
    Schoenberg zuckte mit den Schultern.
    „Das

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