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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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sicher auf einem Planeten gelandet sind, wo man leben kann – übrigens gegen alle Wahrscheinlichkeit –, bleibt uns jetzt nur noch die schwache Hoffnung, daß eines Tages eine Suchexpedition vorbeikommt. Wie gesagt, auch das ist nur eine schwache Hoffnung. Niemand weiß, welche Richtung wir eingeschlagen haben. Unsere Überlebenschance ist so gering, daß man nicht viel Zeit mit Suchen verbringen wird. Wenn wir den Radiosender hätten, könnten wir den Raum abhorchen und antworten, sobald wir irgendein Signal hören würden, aber auch diese winzige Möglichkeit ist uns genommen. Nehmen wir einmal an, ein Suchschiff würde zufällig zu diesem Planeten gelangen. Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, daß es einen Fliegendreck wie unser Lager durch visuelle Beobachtung entdecken würde?«
    Teresina schloß ihre Augen. Als sie sie wieder öffnete, blieb die Landschaft für einige Zeit verschwommen.
    Fred, der phlegmatischer war als die meisten Menschen, solange es nicht um Dichtung und Literatur ging, brummte ruhig: »Gibt es keine Anzeichen, die auf eine Eingeborenenzivilisation hindeuten, Herr Newhouse?«
    »Auf dem Bildschirm habe ich nichts gesehen, das wie eine Straße, eine Stadt oder auch nur wie ein kultiviertes Feld aussah«, erwiderte der Pilot. »Wenn etwas Derartiges existiert, muß es sich auf einer niedrigen Stufe befinden, die uns nichts nützt. Wir sind auf uns selbst angewiesen.«
    »Welche Lebensbedingungen können wir erwarten?«
    »Günstige. Wir sind in einem Gebiet gelandet, dessen Klima unserer Lebensform gutes Gedeihen sichert. Wir haben jetzt den Sommer vor uns, aber da die Achse dieses Planeten nur um etwa zehn Grad geneigt ist, wird auch der Winter mild sein, wohl kaum mehr als eine Art Regenzeit. Wie sie schon gesehen haben, rotiert dieser Planet sehr langsam, eine Umdrehung entspricht also etwa drei irdischen Wochen. Aber die langen Nächte werden nicht so schrecklich dunkel sein, selbst wenn ein Mond fehlt. In dieser Himmelsregion befinden wir uns mitten in einem Sternhaufen. Überdies liegt unser Landeplatz im subarktischen Gebiet, der Planet besitzt ein starkes Magnetfeld, und er ist nicht so weit von seiner Sonne entfernt wie die Erde von der ihren. Wir können also das ganze Jahr hindurch brillante Nordlichter und ähnliche Erscheinungen erwarten. Kurzum, wir werden auch nach Sonnenuntergang sehen können, was wir tun. Und wie ich sagte, mit der Nahrungsmittelbeschaffung werden wir keine Sorgen haben. Wir werden Landwirtschaft betreiben, aber nicht übermäßig hart arbeiten müssen.«
    »Haben wir denn Werkzeuge?«
    »Ja, ein ausreichendes Sortiment, darunter auch ein paar Gewehre. Sogar irdisches Saatgut in biostatischen Behältern. Diese Dinge gehören zur normalen Ausrüstung für Notlandungen und Havariefälle. Obwohl es meines Wissens noch nie vorgekommen ist, daß sie von Touristen gebraucht wurden.«
    Inzwischen hatten sie sich dem Boot genähert. Newhouse winkte den anderen zu. Marie Quesnay, der nörglerischen Unfähigkeit Hedwig Trumbulls und Arsangs überdrüssig, hatte sich eine Axt geholt und Holz gehackt. Kamala stand an einem kleinen Feuer, und der Duft aus einem darüber aufgehängten Kessel war verlockend. Plötzlich merkte Teresina, wie hungrig sie war.
    »Wir können im Schiff schlafen, solange es nötig ist«, erklärte Newhouse, »aber natürlich brauchen wir auf die Dauer mehr Platz und Bequemlichkeit. Morgen – ich meine, später am Tage, nach lokaler Zeit – werde ich die Motorsäge aufstellen. Wir können zunächst ein bequemes Blockhaus errichten, mit einem Privatzimmer für jeden von uns. Das wird nicht viel länger dauern als eine Woche oder so. Und wenn in drei Wochen die Sonne aufgeht, können wir mit der Landwirtschaft anfangen. In ein paar Monaten werden wir alle wie die Könige leben!«
    »Was für Könige?« fragte Fred besorgt. »Ich weiß, daß es auf Gombar Könige gibt, die jedes Jahr nach Abschluß der Erntearbeiten von ihren Stämmen geopfert werden.«
    »Oh«, sagte Newhouse, »es war nur eine ...«
    »Und der arme alte König Horrok von Jungar. Er hat immer Schulden, und es fällt ihm schwer, seine Krieger in den Kampf zu führen, wie man es von ihm erwartet. Und der teure Psychoanalytiker, den er von der Erde importiert hat, fing bald an, sich so für den Symbolismus der nomadischen Zivilisation zu interessieren, daß ...«
    »... Redensart, weiter nichts. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Ist es da ein Wunder, daß ich die

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