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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Ich habe keine Kontrolle mehr über die Phasen.«
    Und endlich gab es einen Aufprall, der die Zähne zusammenschlagen ließ, ein gedämpftes Aufbrüllen, einen verbrannten Geruch und völlige Stille.
     
    *
     
    Ein weites grünes Tal, wo Blumen ihre Köpfe aus dem hohen Gras steckten, Bäume in der leichten Brise rauschten und Blütenduft schwer und süß die Luft erfüllte, zog sich an einem Flußlauf entlang zu bewaldeten Hügeln. Die Sonne hing wie eine große goldene Scheibe tief im blauen Himmel, weiße Wolken glitten dahin, und bunte Vögel zogen ihre Kreise. In der Ferne sah man eine Herde schlanker, brennendroter Tiere mit stolzen Geweihen.
    Teresina seufzte. »Das könnte beinahe die Heimat sein!« Sie schüttelte ihre blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. »Ich weiß«, sagte sie schnell, »ich sollte mich traurig oder bekümmert fühlen, und wenn auch nur meinen Eltern zuliebe. Aber ich bin glücklich!« Und nach einem Moment entschied sie: »Ich glaube, wir alle brauchen ein bißchen Bewegung in frischer Luft.«
    Sie wanderten zum Hügelkamm hinauf und sahen das kleine Raumschiff weit hinter sich metallisch in der Sonne glänzen. John Jacob Newhouse kam ihnen entgegengeeilt, als das Mädchen und Fred schon wieder auf dem Abstieg waren. Sein Haar war zerwühlt, sein Hemd mit Öl verschmiert. »Wo waren Sie so lange?« schnaufte er. »Ich war schon im Begriff, eine Suchmannschaft aufzustellen. Ich dachte, Sie würden nur ein bißchen Spazierengehen.«
    »Das haben wir getan«, sagte Teresina. »Es ist unglaublich schön hier. Und auch fruchtbar. Wenn die Dinge eßbar sind, haben wir mehr Nüsse und Beeren und Wild und Früchte als ...«
    »Sie sind eßbar. Ich habe sie mit den Apparaten, die wir für Notlandungen und Überlebensfälle mitführen, schon analysiert. Natürlich müssen wir jede einzelne Sorte prüfen, bevor wir sie zum Genuß freigeben. Aber es ist jedenfalls klar, daß die biochemischen Verhältnisse hier die gleichen sind wie auf unserer Erde.«
    Fred rollte seine kleinen Augen. »Ein Wunder«, sagte er ergriffen.
    Newhouse faßte Teresinas Hände. »Aber Sie waren so lange fort!« protestierte er.
    »Wirklich?« Sie war verwirrt. »Ich hatte keine Uhr. Nein, das kann nicht sein! Die Sonne hat sich kaum von der Stelle bewegt.«
    »2 Grad, 36 Minuten und 14 Sekunden«, sagte Fred.
    Newhouse blickte verdutzt. »Was? Können Sie es so genau abschätzen?«
    »Wieso, natürlich«, sagte Fred erstaunt. »Kann das nicht jeder?«
    »Sie sind länger als vier Stunden fort gewesen«, sagte Newhouse, der sich wieder dem Mädchen zugewandt hatte.
    »Mein Gott! Ich muß ...« Teresina merkte, daß Newhouse immer noch ihre Hände hielt. Sie riß sich los und sagte ärgerlich: »Ich wüßte nicht, was Ihnen daran liegen sollte.«
    »Oh, viel, liebes Kind.« Der Mann lächelte und fiel neben ihr in Schritt. »Wir müssen jetzt alle zusammenhalten. Eng zusammenhalten.«
    »Ich bin überzeugt, daß Fred mit jeder Gefahr fertiggeworden wäre.«
    »Sehr wahrscheinlich.« Newhouse ließ seinen bewundernden Blick über den gigantischen Körper des Zentauren gehen. »Wir werden uns noch freuen, daß Herr Fred bei uns ist. Seine Kräfte werden für uns alle nützlich sein.«
    »Was wollen Sie damit ...« Teresina blieb wie angewurzelt stehen. Das Blut wich aus ihrem Gesicht. »Wollen Sie etwa sagen, daß das Boot ...«
    »Reparaturunfähig«, seufzte Newhouse. »Die zentrale Polyphase der ersten Antriebsstufe ist derart durcheinander, daß wir von Glück sagen können, überhaupt heruntergekommen zu sein, bevor uns das ganze Ding um die Ohren flog. Wir haben keine Werkzeuge und Ersatzteile zum Auswechseln, selbst wenn einer von uns wüßte, wie es gemacht wird.«
    »Aber – ich meine – die zweite Antriebsstufe ...«
    »Die ist in Ordnung, aber was soll sie uns nützen? Wir können eine Masse wie dieses Boot nicht mit einer Kraft abschießen, die für mehrfache Lichtgeschwindigkeit berechnet ist, während wir hier eine Atmosphäre und ein Schwerefeld um uns haben. Nicht, solange wir keine Selbstmörder sind. Ohne die erste Antriebsstufe kommen wir nicht sicher vom Boden weg und in den freien Raum.« Newhouse machte eine kurze Pause, dann sagte er: »Auch das Radio funktioniert nicht.«
    »Aber – warum?«
    »Wahrscheinlich auch hier Sabotage. Wer immer einen von uns loswerden wollte, hat als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme das Radio durch Herausnehmen unentbehrlicher Teile unbrauchbar gemacht. Nachdem wir

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