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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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dreimal Größte, stand über jeglicher einschränkender Ethik.
    »Hör zu«, sagte er ernst, »die Rebellenführer haben ihren ablehnenden Beschluß blind getroffen, ohne meine Person und meinen Charakter zu kennen. Das macht ihn zu einer unüberlegten Entscheidung und damit einseitig und wertlos.«
    Er holte tief Luft und fuhr eilig fort: »Sage ihnen, ich bin bereit, die Rolle Ptaths in größtem Ausmaß zu spielen. Wenn sie stark genug sind, diesen Tempel zu erobern, werde ich ihn zu meinem Hauptquartier machen. Sage ihnen, keine Armee auf der Welt wird schneller Rekruten gewinnen, als die, die sich um mich herum aufbauen wird. Soldaten, die zum Angriff kommen, werden ihr Vorhaben ändern und zu meinen Gefolgsleuten werden. Ich weiß genug, um alle zum Narren zu halten, eingeschlossen ...« Er brach ab. Er hatte sagen wollen: eingeschlossen die Göttin. Doch solch eine extreme Behauptung würde kaum überzeugen. Er schloß: »... eingeschlossen Personen von höchster Intelligenz.«
    »Das ist eine lange Rede«, entgegnete Tar kühl, »von einem Mann, der im Kerker liegt.«
    »Ich war krank«, sagte Holroyd. »Sehr krank.«
    Tar runzelte die Stirn. »Ich werde mit ihnen in Verbindung treten. Es kann jedoch eine Woche dauern.«
    Holroyd schüttelte den Kopf. Es wäre Wahnsinn, die Zeitspanne zwischen seiner Flucht und der Ankunft der Göttin zu kurz zu bemessen. Sie würde kommen. Er war dessen sicher. Sie würde auf dem schnellsten Transportmittel heraneilen, das ihr zur Verfügung stand.
    »Heute nacht«, sagte er hart. »Es muß heute nacht sein.« Sein Blick glitt zum Tunneleingang. »Wie wäre es, wenn ich den Schleichgang benützen würde?«
    Es kam keine Antwort. Tar ließ sich in die Öffnung hinab. Als sein Kopf verschwand, bückte sich Holroyd und untersuchte die Unterseite der Steinplatte. Mit einem grimmigen Lächeln richtete er sich wieder auf. Einen Moment später langte Tar einige Früchte, ein Glas Flüssigkeit und etwas Brot herauf. »Hilf mir den Ausgang zu verschließen«, sagte er ruhig. »Ich werde sehen, was ich für dich tun kann.«
    Holroyd unterdrückte ein Lächeln. »Tut mir leid«, entgegnete er ebenso ruhig, »aber ich habe eben bemerkt, daß man die Steinplatte von unten her verkeilen kann. Ich würde mich sicherer fühlen, wenn die Öffnung nicht verschlossen wäre.«
    Auch darauf keine Antwort. Statt dessen warf ihm Tar einen langen, haßerfüllten Blick zu und war dann verschwunden. Aber er kehrte zurück; zur großen Überraschung kehrte er zurück und brachte Mittagessen, Abendessen. Holroyds Fragen jedoch begegnete er mit Schweigen.

 
5.
     
    Der Tunnel war ein enges Gebilde aus Dunkelheit und Dämmerlicht. Winzige Lichtstäbe ragten aus der Decke hervor, die so niedrig war, daß Holroyd nur tief gebückt vordringen konnte. Er kam an Seiteneingängen vorüber – schwarze Löcher, deren Abmessungen kaum für einen menschlichen Körper reichten. Holroyd ignorierte sie. Es wäre kaum empfehlenswert, sich in einem Labyrinth von Nebengängen zu verirren. Er mußte sich an diesen Hauptgang halten.
    Neugierig untersuchte Holroyd den ersten Lichtstab. Wie die anderen bestand er aus Holz. Er fühlte sich kalt an, und als Holroyd an ihm zog, erlosch er, als ob ein Schalter umgelegt worden wäre. Der Lichtstab war mit einem hölzernen Scharnier an der Decke befestigt, aber das Licht ging erst dann wieder an, als Holroyd den Stab kräftig zurückschob und in guten Kontakt mit dem Beton brachte. Die Energie mußte aus dem Stein kommen.
    Holroyd wollte sich wieder in Bewegung setzen, als er das kleine Anhängeschild sah, das von dem Scharnier baumelte. Auf ihm stand geschrieben:
     
    (E)Zelle 17
    Inhaber: Amnesie-Fall
    Bemerkungen: keine
     
    Das Etikett am zweiten Lichtstab besagte:
     
    (E)Zelle 16
    Name: Nrad
    Bemerkungen: Beging den Fehler, gegen einen Tempelsoldaten zurückzuschlagen.
     
    Holroyd studierte die lakonische Inschrift mit grimmigem Blick. Nrads Fehler war einer von jenen, die er zu schätzen wußte.
    Am Ende der Lichterkette, in der Dunkelheit jenseits von Zelle 1, befand sich eine steile, enge Treppe. Holroyd stieg hinauf, an matt erhellten Korridoren vorüber. Neun, zehn, elf Stockwerke.
    Er kam zum zwölften und letzten Stockwerk, suchte mit angespannter Konzentration nach einem Ausgang aufs Dach und schritt, als seine Suche erfolglos blieb, den Gang hinunter. Die Decke war hier hoch genug für ihn, um aufrecht zu gehen. Einige Zeit später hatte er herausgefunden,

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