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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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wuchernder, grüner Streifen inmitten der grauen Einöde! Früher einmal mochte es wohl ein Park gewesen sein, jetzt aber war es ein richtiger Wald, den Lura freudig begrüßte. Auch die Stute wieherte vergnügt und brach durch die Büsche, bis sie ans Ufer eines grünüberzogenen Sees kam. Lange rot-goldene Fische schwammen eiligst davon, denn das Tier stand mit allen vieren im Wasser und trank.
    Fors ließ sich auf einem breiten Stein nieder und zog die Stiefel aus, um seine brennenden Füße auszuruhen. Über das Wasser kam eine leichte Brise und kühlte seinen verschwitzten Körper. Gegenüber, am anderen Ufer, führte eine Flucht breiter, weißer Stufen, geborsten und moosüberzogen, zu einem weißen Gebäude hinauf.
    Weiches Dämmerlicht lag über dem See. Solange es noch hell genug war, unternahm Fors einen Streifzug hinüber zu dem Gebäude mit dem Säulenvorbau oben an der Treppe. Es handelte sich um ein Museum, eines von jenen Schatzhäusern, die ganz oben auf der Liste der Sternmänner standen; eine Fundgrube unermeßlicher Werte! Er wanderte durch die hohen Räume, wischte den Staub von Vitrinendeckeln und versuchte die verblaßte Schrift zu entziffern.
    Doch die Dunkelheit trieb ihn, im Vorhof Schutz zu suchen. Morgen war Zeit genug, den Wert seiner Funde abzuschätzen. Ach was, morgen! Endlos hatte er Zeit, alles, was diese Stadt barg, zu sichten und zu sortieren! Er hatte ja noch nicht einmal begonnen!
    Aus dem Schatten tauchte Lura auf; auf leichten Pfoten kam sie die moosigen Stufen vom Wasser herauf. Und auch die Stute kam ungerufen herbei; ihre Hufe klapperten auf dem geborstenen Marmor. Es war fast, als suchten sie in der fremden, unheimlichen Welt seinen Schutz und seine Nähe. Und doch fühlte er hier nicht die Unruhe, die ihn inmitten der Ruinen gequält hatte. Dieser Wald barg kein Entsetzen.
    Trotzdem erhob er sich und suchte alle trockenen Zweige zusammen, die er finden konnte. Lura saß wie eine Statue oben an der Treppe und beobachtete ihn und die Umgebung. Auch die Stute wagte sich nicht mehr ins Freie.
    Schließlich, als seine Hände bereits vor Müdigkeit zitterten, der seltsame Zwang ihn aber immer noch zu weiteren Vorsichtsmaßnahmen trieb, spannte Fors seinen Bogen, legte ihn griffbereit neben sich und lockerte das Schwert in der Scheide. Der Wind hatte sich gelegt. Es war fast drückend.
    Dann gab es einen Donnerschlag, und ein violetter Blitz zuckte über den südlichen Horizont. Ein trockenes Gewitter, aber vielleicht kam der Regen noch nach. Das war es vermutlich, was die Atmosphäre so geladen gemacht hatte. Doch Fors ließ sich nicht täuschen. Dort draußen, in der Nacht, wartete noch etwas anderes.
    Lura sah ihn über das Feuer hinweg an, die blauen Augen im Licht der Flammen wie Topas. Sie schnurrte heiser, beruhigend. Fors entspannte sich. Luras Verhalten war das beste Gegenmittel für düstere Gedanken. Aus der Tasche holte er das Fahrtenbuch und begann, seine Beobachtungen, die er während des Tages gemacht hatte, gewissenhaft einzutragen.

 
6.
     
    Fors erwachte mit Kopfschmerzen und der undeutlichen Erinnerung an schlechte Träume. Sein Bein schmerzte, doch als er nachsah, fand er kein Zeichen für eine gefürchtete Entzündung. Er hätte gern im See gebadet, wagte es aber nicht, solange die Wunde nicht geschlossen war, und begnügte sich damit, im seichten Wasser ein wenig herumzuplanschen.
    Drinnen im Museum war die Luft modrig. Augenlose Masken hingen an den Wänden, und als er einige der ausgestellten Schwerter und Messer ausprobierte, zerbrachen sie in kleine Stücke.
    Er nahm nur sehr wenig mit; das meiste war entweder zu groß oder zu zerbrechlich zum Transport. Er wählte aus einer Vitrine, auf der etwas von »Ägypten« stand, ein paar kleine Figurinen, und vom Nachbarregal einen klobigen Ring mit einem geschnitzten Käfer. Zum Schluß nahm er noch einen kleinen schwarzen Panther mit, der ihm glatt und kühl in der Hand lag und dem er nicht widerstehen konnte.
    Ehe er aufbrach, häufte er seine Vorräte in einer Ecke zusammen.
    Die Stute verließ den Wald nur unwillig. Fors ritt langsam, da er sehen wollte, was hinter den noch vorhandenen Glasscherben der Fenster in den Geschäften zu holen war.
    Im vierten Laden, den er betrat, fand er herrliche Dinge. Ein noch unzerstörter Glasschrank enthielt einen Schatz, der größer war als alles, was das Museum zu bieten hatte: ganze Kästen voll Papierblöcke und Bleistifte!
    Das Papier war natürlich vergilbt und

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