TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten
brüchig, doch im Bergdorf konnte man es zu neuen, brauchbaren Blättern verarbeiten. Und die Bleistifte! In einer Schachtel fand er sogar farbige! Mit seinem Jagdmesser spitzte er zwei davon an und zog herrlich rote und grüne Striche über den staubigen Boden. Die mußte er alle mitnehmen. Hinten im Laden fand er einen Metallbehälter, der noch stabil genug war, und stopfte ihn voll mit allem, was hineinging. Dies alles – und nur aus einem einzigen Laden! Welche Reichtümer mußte die Stadt bergen!
Hier konnten die Männer des Bergdorfes nach Herzenslust plündern. Es würde Jahre dauern, bis alles geborgen war. Die einzigen sicheren Städte, die sie bisher entdeckt hatten, waren schon anderen Stämmen bekannt und fast gänzlich ausgeräumt gewesen. Oder die Tierwesen hausten dort und machten das Gebiet gefährlich.
Fors marschierte weiter, über Glasscherben und Trümmerhaufen. Viele Geschäfte waren von Schuttmassen geradezu verbarrikadiert. Erst mehrere Blocks weiter fand er einen zweiten begehbaren Laden; wie der allererste vom Tag zuvor enthielt er Schmuck und Ringe. Doch hier herrschte wildes Durcheinander, als sei er bereits geplündert worden. Behälter lagen herum, der Fußboden war bedeckt mit Glas-, Metall- und Steintrümmern. Doch gerade, als er sich wieder zum Gehen wandte, fiel sein Blick auf etwas, das ihn zurückhielt.
Auf dem Boden lag ein Klumpen Lehm, hart und trocken. Und tief hineingedrückt war ein Teil einer Fußspur. Eine ähnliche Spur hatte er schon einmal gesehen – bei der Blutlache des Rehes! Diese langen, schmalen Zehenabdrücke mit den Krallen daran konnte er nicht vergessen. Die damalige Spur war frisch gewesen; diese hingegen war alt, Monate, vielleicht Jahre alt. Unter seiner Berührung zerfiel der Lehm zu Staub. Fors lief aus dem Laden und lehnte sich mit dem Rücken an eine zerfallene Mauer. Der Instinkt, der ihn zur Flucht getrieben hatte, ließ ihn nun aufmerksam die Straße hinauf und hinab blicken.
In den leeren Fensterhöhlen der Häuser nisteten Vögel; ununterbrochen flogen sie ein und aus. Und kaum zehn Fuß entfernt von ihm saß auf einem Steinhaufen eine große, graue Ratte und beobachtete ihn mit fast intelligentem Interesse.
Fors rief Lura herbei. Mit der Katze als Schrittmacher fühlte er sich sicherer.
Während der nächsten Stunde wanderte er etwa eine Meile die Hauptstraße entlang und betrat nur solche Gebäude, die Lura für sicher erklärte. Die Stute trug bereits eine stattliche Anzahl Bündel; er würde das Wertvollste heraussuchen müssen. Den Rest konnte er im Museum verstecken und die weitere Inspektion der Stadt den Fachleuten des Bergdorfes überlassen. Und je eher er sich auf den Rückweg machte, desto mehr Zeit blieb zu diesen Unternehmungen.
Es wurde immer heißer, und er beschloß, umzukehren und seine Fundstücke zu sortieren. Doch als sie an dem Laden vorüberkamen, wo er das Papier entdecke hatte, ging er rasch noch einmal hinein, um all dem, was er zurücklassen mußte, einen letzten Blick zu schenken. Die Sonne legte ein breites, grelles Band über den Boden und brachte die Farbstriche, die er gezogen hatte, zum Leuchten. Aber was war das? Er hatte doch vorhin weder einen gelben, noch einen blauen Stift gebraucht!
Jetzt aber kreuzten kräftige gelbe und blaue Striche seine roten und grünen wie eine Herausforderung. Und die Schachteln mit den Bleistiften, die er zum Mitnehmen bereitgestellt hatte, waren geöffnet, und zwei waren sogar verschwunden!
Auf dem staubigen Boden sah er Fußspuren – von seinen eigenen Stiefeln, und quer darüber entdeckte er einen weniger konturenscharfen Abdruck. Und in die Ecke neben der Tür hatte jemand einen Kirschkern gespuckt!
Fors pfiff Lura herbei. Sie untersuchte die Spuren und wartete auf seine Befehle, doch sie zeigte durchaus nicht den Abscheu, den sie angesichts der anderen Spur an den Tag gelegt hatte. Dieser Abdruck mußte von einem herumstreifenden Präriebewohner stammen, und das war ein weiterer Grund zur Eile. Man mußte hier sein, um sobald wie möglich Ansprüche geltend machen zu können. Schon allzuoft waren den Bergbewohnern andere Stämme zuvorgekommen.
Wieder im Museum, breitete Fors seine Schätze auf dem Boden aus. Die Wahl war schwer, doch schließlich hatte er ein Bündel zusammengestellt, das sowohl den Wert seiner Entdeckung als auch seine Klugheit bei der Auswahl unter Beweis stellte. Alles übrige konnte er bis zu seiner Rückkehr irgendwo in den weiten Sälen des
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