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TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten

Titel: TTB 105: Das große Abenteuer des Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Museums verbergen.
    Er seufzte, als er das Zurückzulassende ordnete. Schade, es waren so viele schöne und wertvolle Dinge darunter! Die Trommel fiel ihm in die Hand, und gedankenverloren spielten seine Finger über das glatte Fell. Der eigenartige Klang dröhnte weit durch die Säle.
    Als er verebbte, glitt Lura herein, die Augen unheimlich glühend. Jede ihrer Bewegungen drückte Hast und Dringlichkeit aus. Er sollte mit ihr kommen, und zwar sofort. Fors ließ die Trommel fallen und griff nach dem Bogen. Lura stand schon an der Tür; ihr Schweif zuckte.
    Mit zwei Sätzen war sie die Treppe hinab. Fors folgte ihr, ohne Rücksicht auf sein krankes Bein. Die Stute stand ruhig im seichten Wasser des Sees. Lura lief weiter, durch Bäume und Dickicht tief in den Wald hinein. Fors blieb etwas zurück; er konnte sich nicht so schnell durch das grüne Gewirr hindurcharbeiten.
    Er war noch nicht weit gekommen, da hörte er es: einen schwachen, stöhnenden Laut, fast einen Seufzer. Er steigerte sich zu heiserem Krächzen, zu dumpfen Worten, die er nicht verstand. Aber sie kamen aus einem menschlichen Mund! Zu einem Tierwesen hätte Lura ihn, Fors, niemals geholt.
    Der Strom der fremden Worte erstarb in einem neuen Stöhnen, das vor ihm aus dem Boden zu kommen schien. Fors scheute zurück vor einer weiten, ebenen Fläche aus trockenem Gras und Blättern, die vor ihm auf dem Boden ausgebreitet lagen. Lura verharrte eng an den Boden gepreßt und streckte sondierend die Tatze aus, ohne auf die verdächtige Fläche hinauszutreten.
    Einer von den Kratern, die es überall gibt, dachte Fors zunächst. Dann sah er ein Loch in der Grasdecke, drüben am anderen Ende. Vorsichtig turnte er hinüber, haltsuchend an herausragenden Baumwurzeln und struppigem Buschwerk.
    Aus dem Loch stieg ekelerregender Gestank auf. Fors ließ sich auf die Knie nieder und spähte suchend in die dunkle Tiefe.
    Das Loch war eine hinterlistige Falle, kunstvoll konstruiert und geschickt getarnt durch die Grasdecke! Und sie hatte bereits ihre Opfer gefordert. Ein kleines Reh war wohl schon seit Tagen tot, doch der andere Körper, den Fors sich schwach bewegen sah, konnte erst seit kurzem hier liegen. Die aufgespießte Schulter blutete stark.
    Spitze Pfähle waren in den Boden gerammt, um die in die Falle Gegangenen hier unten festzuhalten und sie eines grausigen Todes sterben zu lassen. Und der Mann, der dort halb hing, halb lag, war diesem Tod nur um weniger als sechs Zoll entgangen.
    Er hatte versucht, loszukommen; Beweis dafür war die klaffende Wunde. Doch all seine Kraft hatte ihm nichts geholfen. Fors schätzte den Raum zwischen den Pfählen ab und sah sich dann nach einem kräftigen Baum um.
    Er holte sein Kletterseil und knüpfte eine Schlinge hinein. Der Mann in der Falle starrte mit glasigen Augen zu ihm auf. Ob er sah oder verstand, was sein Retter vorhatte, war nicht zu erkennen. Fors befestigte das Ende des Seils an einem seiner Pfeile und schoß es über den Ast, der der Falle am nächsten war.
    Schnell verknotete er es dann am Baum und ließ sich, das andere Ende in der Hand, vorsichtig in das Loch hinab. Ein Schwarm schwarzer Fliegen erhob sich; wütend schlug Fors sie beiseite und näherte sich dem halb Bewußtlosen. Der Gürtel, den der Fremde um die Hüften trug, schien haltbar genug. Fors knotete das Seil daran fest.
    Der Weg hinauf war schwieriger, da die Konstrukteure der Falle alles getan hatten, um ein Entkommen zu verhindern. Doch ein Erdrutsch an der einen Seite gewährte einigen Halt, und so kämpfte sich Fors wieder nach oben zurück. Es war klar, daß die Erbauer die Falle seit langem nicht mehr besucht hatten, trotzdem hieß Fors Lura Wache halten.
    Er löste das Seil von dem Baum und wickelte es sich um die Hände. Lura kam unaufgefordert herbei und nahm das herabhängende Ende zwischen die Zähne. Gemeinsam zogen sie mit aller Kraft und erhielten als Antwort einen wilden Schmerzensschrei. Doch Fors ließ nicht nach und zog weiter, langsam, Schritt für Schritt.
    Aus dem schwarzen Loch tauchten der schlaff hängende Kopf und die blutigen Schultern des Fremden auf. Fors machte das Seil fest und beeilte sich, den leblosen Körper auf festen Boden zu ziehen und ihn vom Seil zu befreien. Seine Hände waren naß von Blut. Hier, im hellen Sonnenlicht, erkannte er in dem Bewußtlosen den Jäger von der Insel. Doch sein mächtiger Körper war kraftlos und sein Gesicht unter der braunen Haut grünlich-fahl. Er mußte ihn zum Museum

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